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Mai 05/2001
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Kanzler zog um

Nach vierjähriger Bauzeit hat Bundeskanzler Gerhard Schröder das neue Kanzleramt in Berlin bezogen. Er nahm am 2. Mai symbolisch den Schlüssel für das Gebäude entgegen. Anschließend tagte dort erstmals das Bundeskabinett. Mit dem Einzug sei der Umzug von Bonn nach Berlin beendet, sagte Schröder bei der Feier im Ehrenhof, in dem er jetzt Staatsgäste aus aller Welt empfängt. Sein von den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank entworfener Amtssitz solle kein Sanssouci oder Neuschwanstein werden. "Von hier aus wird nicht geherrscht, von hier aus wird regiert", betonte der Kanzler.

neues Kanzleramt

Schröder machte deutlich, dass er nur mit einigen Vorbehalten an seinen neuen Schreibtisch wechselt. Er halte das 465 Millionen Mark teure Kanzleramt gegenüber dem Reichstagsgebäude weiter für zu wuchtig und "etwas zu groß". Er wolle aber versuchen, sich rasch an die neue Umgebung zu gewöhnen. Für den 1. September kündigte er einen Tag der offenen Tür an, auf dem sich die Bevölkerung selbst ein Bild von dem Haus mit den 370 Büroräumen machen kann.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nannte das Gebäude von den Ausmaßen her gewöhnungsbedürftig. "Aber ich bin auch der Überzeugung, dass die Berliner sich daran gewöhnen. Berlin verlangt offensichtlich andere Formate", meinte Thierse am Rande der Schlüsselübergabe.

Nach einer von Bundesbauminister Kurt Bodewig aus Anlass der Einweihung vorgelegten Bilanz des Umzugs arbeiten derzeit rund 13.000 Beschäftigte von Bundestag, Bundesrat, Bundespräsidialamt und der Regierung in Berlin. 11.700 Beschäftigte der Regierung sind aber weiter in Bonn tätig, wo sechs Ministerien ihren ersten Dienstsitz behalten haben. Knapp 4.500 Beschäftigte in Bonn und Berlin haben ihre Stellen getauscht, um einen Umzug zu vermeiden. Fast 900 pendeln noch zwischen beiden Städten.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2001/bp0105/0105094a
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