Internationale Friedensmission
25.06.02 Werner Hoyer, FDP
Jedes Volk hat das Recht, in sicheren Grenzen und in Frieden zu
leben. Dies gilt für das israelische Volk ebenso wie für
das palästinensische Volk. Im Grunde wissen es fast alle, auch
die große Mehrheit in Israel: Am Ende wird es zwei Staaten
geben. Aber wie kommen wir dort hin?
Eines ist klar: Einen palästinensischen Staat, der sich auf
unsägliches Morden gründet, wird es nicht geben. Genauso
wenig wird Israel Sicherheit für seine Staatsbürger und
seine Grenzen erreichen, wenn es einem Staat Palästina
dauerhaft das Existenzrecht verweigert.
Israel hat viel Sympathie in Deutschland und Europa. Unbestritten
ist sein Recht, den Terror zu bekämpfen. Gleichwohl gibt es
zwischen dem Vorgehen der Staatengemeinschaft in Afghanistan und
den israelischen Aktionen gegen den Terror einen Unterschied: In
Afghanistan ist der Kampf der Staatengemeinschaft Selbstschutz und
zugleich ein Befreiungskampf für die afghanische
Bevölkerung.
Israels Art des Kampfes gegen den Terrorismus hat hingegen bisher
eher dazu geführt, viele Palästinenser in die
Solidarisierung mit den Terroristen zu treiben. Und als einziger
demokratischer Rechtsstaat westlicher Prägung in der Region
muss sich Israel eben auch an den Maßstäben
zivilisierter und völkerrechtlichen Prinzipien verpflichteter
Staaten messen lassen. Insofern macht es Israel seinen Freunden
bisweilen sehr schwer.
Wenn verhindert werden soll, dass der Nahostkonflikt in einer
Katastrophe für die gesamte Region und die Welt endet, dann
sind die USA mit ihrer neuen Friedensmission zum Erfolg verurteilt.
Die Europäer müssen alles daran setzen, die USA hierin
nach besten Kräften zu unterstützen und die in Madrid
begonnenen Bemühungen in eine Konferenz für Sicherheit
und Zusammenarbeit für den Nahen Osten (KSZNO) münden zu
lassen.
26.06.02 Peter Krombach
Hallo Herr Hoyer,
ich habe mir gerade alle Beiträge über das aktuelle Thema
angesehen und ich muss sagen, dass Ihre Argumentation mich am
meisten angesprochen hat. Beide Völker haben das Recht,
angstfrei leben zu können. Ich glaube nicht, dass dies mit
Ariel Sharon und Jassir Arafat möglich ist. Ich denke, es gibt
einen allgemein gültigen Grundsatz, der alles beschreibt: In
unserer aller Geschichte hat sich gezeigt, dass Gewalt noch nie
Probleme gelöst hat und wohl auch nie lösen wird.
(Über die Bedeutung von Fanatismus bin ich mir durchaus im
klaren)
Mit freundlichen Grüssen Peter Krombach
27.06.02 Isam Kamel
Schade, daß es mir nicht möglich war einen Beitrag unter
dem Titel "Zurück zum Völkerrecht" anzulegen.
Ich wundere mich über viele Beiträge, die Israel als das
Opfer darstellen und nicht als der Täter, der seit über
35 Jahren einem anderen Volk, nämlich dem
palästinensischen, brutal jede Lebensgrundlage entzieht.
Es ist erstaunlisch, daß heute so viel um
Lösungsvorschläge herumgedoktort wird.
Die Lösung ist einfach: Israel muß dazu gebracht
werden:
=> sich dem internationalen Recht zu fügen. Mittlerweile
sind es über 70 UN Resolutionen, die von Israel mit
Füßen getreten werden.
=> Genver-Konventionen beachten.
"LEBEN UND LEBEN LASSEN" das muß Israel lernen. UND WIE
?
Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, daß Israel die
Weltnationen (UN) nicht weiter verachtet, AUCH die eu kann ihren
Beitrag leisten durch:
*) Wirtschaftliche Sanktionen
*) Verzicht auf militärische Kooperationen
*) Sanktionen gegen Akademiker/Komplizen der Armeemaschinarie
Es wäre angebracht, die Fundamente zur Lösung des
Konflikts beim Namen zu nennen und darauf zu beharren: Das sind
UNGA 242, 338, 194.
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