Für mehr Eigenverantwortung
04.04.03 Dieter Thomae, FDP
Die Bilanz rot-grüner Gesundheitspolitik nach vier Jahren
Regierungstätigkeit ist niederschmetternd. Die Versicherten
haben nicht nur unter einer schlechteren medizinischen Versorgung
zu leiden, sondern auch unter der immer stärkeren finanziellen
Belastung durch steigende Beitragssätze. Rot-Grün hat die
Augen vor den Problemen aus der demographischen Entwicklung, dem
medizinischen Fortschritt, der sinkenden Lohnquote, den gestiegenen
Ansprüchen an Qualität und Gestaltungsmöglichkeiten
sowie der Tatsache verschlossen, dass Deutschland mittlerweile in
Europa das Schlusslicht bei der wirtschaftlichen Entwicklung ist.
Um aus diesem Dilemma wieder herauszukommen, brauchen wir auch in
der Gesundheitspolitik eine grundlegende Reform.
Die Eckpunkte, wie eine solche Reform auf der Ausgabenseite
aussehen soll, hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nun
vorgestellt. Sie summieren im Prinzip die Vorschläge, die seit
Monaten scheibchenweise an die Öffentlichkeit geraten sind.
Ein schlüssiges Konzept ist leider wieder nicht
erkennbar.
Positiv zu bewerten ist aber, dass eine Verzahnung mit der
Reformierung der Einnahmenseite erfolgen soll, die zurzeit von der
Rürup-Kommission erarbeitet wird. Es wird sich allerdings noch
zeigen, ob der Zeitrahmen, der von Herbst dieses Jahres auf Mai
zusammengeschmolzen ist, realistisch ist, um tragfähige
Vorschläge unterbreiten zu können. Positiv zu bewerten
sind auch Formulierungen in dem Papier, die darauf hindeuten, dass
die Ministerin sich doch mit staatsferneren Lösungen
anfreunden könnte.
Die FDP hat die Regierung immer wieder darauf hingewiesen, dass ein
staatlich durchreguliertes Gesundheitssystem der falsche Weg ist.
Stattdessen brauchen wir mehr Eigenverantwortung, Wahlfreiheit,
Wettbewerb und Transparenz.
Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob die
Bundesregierung bereit ist, eine solche Gesundheitsreform zum Wohl
der Patienten auf den Weg zu bringen.
04.04.03 Friedrich Gocht
Meine Meinung dazu ist die, sehr geehrter Herr Thomae,
dass Sie (mal wieder) ein wichtiges Thema fuer eine
parteipolitische Auseinandersetzung nutzen, ohne wirklich
inhaltliche Vorschlaege zu unterbreiten. Die Stichworte
"Eigenverantwortung, Wahlfreiheit, Wettbewerb und Transparenz" kann
ich nur in diesem Zusammenhang verstehen, leider sind sie ohne
Inhalt geblieben.
Mit freundlichen Gruessen
Friedrich Gocht
04.04.03 Taeubner@web.de
Es ist falsch immer mehr Einnahmen zu aquirieren und die Leistungen
zu verringern. Als Kassenarzt hat man in Deutschland ja wohl die
Lizenz zur Selbstbedienung in der Krankenkasse. Zur Zeit sind hier
in Schleswig-Holstein 10 Ärzte angeklagt für Tote in 104
Fällen betrügerische Abrechnungen der Kasse vorgelegt zu
haben. Rechnen Sie bitte einmal hoch: erwischte Betrüger +
Dunkelziffer 60% ! Hier wird das Geld zum Fenster
herausgeworfen.
Jeder Patient sollte von dem Arzt seiner Wahl und Vertrauens eine
lesbare Rechnung erhalten, die er unterschrieben an seine
Krankenkasse weiterleitet. Geben Sie Ihrer KFZ-Werkstatt auch eine
Einzuggenehmigung von Ihren Girokonto für etwaig geleistete
Reparaturen am Auto? In solchem System wird dem Patienten
ersteinmal klar, was die ärztlichen Leistungen kosten. Wenn
der Patient auch noch erst die Rechnung bezahlen soll und den
Betrag von der Kasse erstattet bekommt wird eine Eigenverantwortung
automatisch erzeugt.
Auch wäre ein vorheriger Kostenvoranschlag eines Arztes
für die günstigste parallel dazu die beste Behandlung
für den Patienten recht hilfreich.
In der Eigenverantwortungvariante Ihrer Patei wird dem Kranken
weniger Leistung für mehr Zuzahlung geboten.
04.04.03 K.-P. Aldag
Herr Thomae,
wo sind Ihre Vorschläge? Rumhacken auf andere bringt nix,
sollten Sie als Erwachsener eigentlich wissen.
Sie waren auch lange in der Regierungsverantwortung und da kam nix,
und schon gar nix besseres für den Menschen heraus. Bitte noch
einmal nachdenken und dann (vielleicht?!?!) besser machen.
Gruß
K.-P. Aldag
04.04.03 Manfred Bartylla
Eigenverantwortung wird dadurch erreicht, dass auf die
Krankmacher
"Zucker" - "Alkohol" - "Nikotin" ein
Gesundheitszuschlag ( k e i n e Steuer)
erhoben wird. Diese Einnahme kommt in einen großen
"Gesundheits-Fonds" und wird auf die Kassen ein mal im Jahr je nach
Mitgliederzahl verteilt. -
Erstens würde es den Verbrauch von
"K r a n k m a c h e r n" einschränken
und damit a k t i v die Gesundheit nachhaltig fördern.
Zweitens würden damit die Kassen und somit die Beitragszahler
entlastet. So einfach ist das.
Bleibt noch die Frage, ob die solidarische Krankenversicherung
für Unfälle durch "Mode- und Kick-Sportarten" erdacht
worden ist. - Das ist nämlich unsolidarisch, wenn Leute, die
sich solche Sportarten nicht leisten können dafür aber
zahlen sollen.
Hier denke ich an Skiunfälle, an Drachenfliegen, Tennisarme
usw. usw.- Das gehört ist eine zusätzliche
Sport-Absicherung.
Also Risikoausschlüsse.
Danke für das Nachlesen und Nachdenken!
04.04.03 Kunft
Das lehne ich rundherum ab!!!!!!!!!!!!!!!
05.04.03 Lukas Ohrnberger
(OStiPuG)
Wettbewerb ist schön und gut. Aber warum sollen Gelder der
Bevölkerung in die Taschen der privaten Krankenhausträger
fliessen? Und genau das geschieht, wenn man privatisiert. Gelder,
die der allgemeinheit gehören, werden umverteilt. Weitere
Organisationen müssen gegründet werden, die die
Qualität der Arbeit kontrollieren - wieder Privat?
In den USA sind die Ausgaben des Gesundheitswesen ungefähr um
60% höher als in England - bei gleichen Angebot für die
Bevölkerung. In England gibt es ein staatliches, in den USA
ein privates System.... Wo liegt als der Vorteil des
Wettbewerbes?
Lukas Ohrnberger
Lukas@ostipug.de
06.04.03 Ralf.dumke@web.de
Wo waren die FDP-Vorschläge von hr. Thomae eigentlich, als die
FDP mit der CDU für 16 Jahre die Regierung gestellt hat. Da
wurden die massgeblichen Fehler mit der Einrichtung der
Pflegeversicherung, die nichts als eine
Erbschaftsschutzversicherung darstellt, gemacht. Da gab es die
Möglichkeiten, die Sozialversicherung nicht als
Selbstbedienungsladen aufzubauen sondern als Unterstützung je
nach Lebenssituation zu verstehen. Aber die Vermögende, die
pflegebedürftig wird, und jetzt auf Allgemeinkosten
unterstützt wird ... - aber halt: das ist FDP-Klientel. Man
kann all den falschen Politikern und diesem Staat leider nur noch
den Rücken zudrehen. Sie sind nur mit sich selbst
beschäftigt!!!! Entscheidungen die sach- und nicht
wählergruppenorientiert gefällt werden, nur noch die
helfen uns weiter.
06.04.03 Bernd Klawitter
Eigenverantwortung ? Das ist ein grosses Wort, mit dem Sie
herumspielen.
Im Fernsehen lief neulich ein Bericht über diese sogenannte
"Eigenverant- wortung", und zwar ging es hier um die Pflegeheime.
Wo soll die Bevölkerung bitte dieses Geld aus eigener Tasche
her nehmen, wenn die Taschen des kleinen Mannes bereits leer sind,
überall wird von dieser "Eigenverantwortung" gesprochen, ich
bin Gott sei Dank kein Sozialdemokrat, aber was uns hier von
Rot/Grün serviert wird, ist einfach der Test, mal sehen wie
lange wir das mit der Bevölkerung so machen können. Ich
kann Ihnen nur eine Antwort geben, die Zeit für einen
Militärputsch in Deutschland ist reif, damit in Deutschland
wieder regiert wird und nicht dumm rumgelabert wird.
08.04.03 Anthony Prowse
Ich bin Engländer uns seit über 20 Jahre in der
Versicherungsbranche tätig.ich schlage folgendes vor: Es soll
eine Versicherungspflicht für alle geben in eine System der
Grundversorgung z.B 50% Arzte & Zahnarzte sowie 80% für
Krankenhausleistungen. Das restliche Bereich kann über
Kontraherungszwang zur Anfang bei der Privaten versichert werden
(Risikoausgleich). Sollte jemand sozial Schwach sein, kann der
Staat entsprechend abfedern. Die Krankentagegeld sowie der
Pflegepflicht darf nur eine Existenzminimum darstellen, ebenfalls
das Rest über private Krankenversicherer. Hier sind diverse
Vorteile zu finden. 1. Herabsenkung der Lohnnebenkosten. 2.
Transparenz für jeder, da jeder seine Rechnung von seinem Arzt
bekommt. 3. Mehr Eigenverantwortung.
08.04.03 Gaby Korden
Unser Gesundheitssystem krankt u.a. am falsch verstandenen
Solidaritätsgedanken. Es ist ärgerlich für
diejenigen "solidarisch" die Kosten mitzutragen, die durch
selbstschädigendes Verhalten ( Alkohol, Nikotin, illegale
Drogen, Bewegungsmangel, ungeeignete Ernährung und auch
Risikosportarten) ungeheure Summen produzieren. Da wünsche ich
mir für meine gesunde Lebensführung eine
regelmäßige Beitragsermäßigung bzw.
-rückerstattung.
Noch gerechter fände ich allerdings, die durch das
Risikoverhalten entstehenden Kosten für das Gesundheitssystem
direkt umzulegen auf Alkoholpreise, Zigarettenpreise etc.
Bio-dynamischer Anbau könnte gegenüber konventioneller
Kost von staatlicher Seite her mehr gefördert werden.
Sportunfälle, die durch Risikosportarten entstehen, sollten
durch entsprechende Versicherungen eigenverantwortlich abgesichert
werden.
10.04.03 Philipp Beilstein
Das Schlagwort von der "größeren Eigenvorsorge" und der
"Eigenverantwortung" geistert immer wieder auch durch diese
Debatte.
Es ist zu leicht, den Menschen Verschulden beim Entstehen von
Erkrankungen zu unterstellen.
Warum trinkt jemand? Schon hier scheiden sich die Geister. Hat oder
hatte ein Mensch Probleme, die er vermeintlich nicht zu meistern
vermag, greift manch einer zur Flasche.
Beim Rauchen ist es ähnlich. Unsicherheit, Nervosität,
Stress - all' dies sind Faktoren, die den Griff zur Zigarette
fördern.
Also sollte man die "Wurzeln des Übels" packen und von Grund
auf Abhilfe zu schaffen versuchen.
Das heißt: humanere Arbeitsbedingungen, weniger
Arbeitsverdichtung, mehr psychologische Unterstützung von
Kindern in unseren Schulen (die bisher völlig ausbleibt) und
Förderung der Gesundheitsvorsorge durch den kostenfreien
Besuch von Fitnesseinrichtungen aller Art.
Darin, daß sich diejenigen, die gefährliche "Sport"arten
- wie Fußball, Handball, Skilaufen oder dergleichen -
betreiben, eine finanzielle Eigenvorsorge gegen Unfallfolgen
übernehmen sollten (Sportunfallversicherung), bin ich mir mit
vielen Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern vollkommen
einig.
10.04.03 Sonja Witter
Die "kranken Kassen" gebärden sich immer noch wie kleine,
unmündige Kinder, vielleicht auch deshalb, weil man sie
seitens der Politik immer noch zu stark "am Gängelband"
hält.
Steigen die Gesundheitsausgaben, kommen die "Hilferufe" aus den
Vorstandsetagen von AOK, BARMER, DAK und CO., man möge ihnen
doch schleunigst eine Beitragsanhebung bewilligen.Eine einfache
Lösung für diese Vorstandsherren (Damen dürften dort
kaum vertreten sein).
Warum treten die gesetzlichen Krankenkassen stattdessen nicht
unisono als Marktmacht auf, und wehren sich gegen die hierzulande
vollkommen überteuerten Pharmazeutika und die immens teuren
Heil- und Hilfsmittel?
Insoweit scheinen die "kranken Kassen" nicht ganz unschuldig an der
misslichen Situation, in die sie mittlerweile geraten sind.
Und auch für die Abrechnungsbetrügereien gilt: viel zu
lange hat man einfach die Augen geschlossen, obwohl doch seit
Jahrzehnten bekannt ist, daß das System der anonymen
Verrechnung zwischen Ärzten und Kassen für derartige
Manipulationen Tür und Tor öffnet. Schon als
Auszubildende vor rund zwanzig Jahren kam mir zu Ohren, daß
es Kolleginnen und Kollegen gab, die ihre "Krankenscheine" gegen
Bares an Ärzte verkauften. Einzelfälle? Bestimmt
nicht!
Bis heute erhalten die Patientinnen und Patienten keine
Abrechnungsbelege an die Hand, um zumindest im Überblick
kontrollieren zu können, für welche Behandlungen an
welchen Behandlungstagen welche Kosten abgerechnet worden sind.
Auch wenn man manches nicht durchschaut: Patientinnen und Patienten
werden zumindest animiert, nachzufragen oder im Zweifel auch ihre
Krankenkasse zu informieren, die dann die Möglichkeit hat,
klärend einzugreifen (wenn dies gewollt ist).
Solange also die "kranken Kassen" von der Pharma-Industrie, den
Ärzteverbänden und den Kassenärztlichen
Vereinigungen "über den Tisch gezogen" werden, und die vielen
Bezirks- und Landesdirektoren von AOK, DAK, BARMER und CO. ein
sicheres Dasein mit guten Gehältern fristen dürfen, ist
eine Genesung wohl nicht zu erwarten.
Hier hilft nurein deutliches Selbstbewußtsein der
Solidargemeinschaft (deren Interessenvertreter eigentlich in den
Kassen sitzen, oder?), in der Weise, daß durch eine Auflage
des Gesetzgebers gegenüber diesen gesetzlichen Krankenkassen,
endlich betriebswirtschaftlich zu handeln (strenge
Ausgabenkontrolle), sicherlich deutlich "gestärkt" werden
könnte.
12.04.03 Holger Werner
Mr. Prowse hat den Finger an der Wunde. Mit den Beitragssätzen
und den Leistungen der Kassen in den 70er Jahren war offensichtlich
fast jeder zufrieden. Was hat sich seither geändert?
Unglücklicherweise hat die Politik ihre Finger nicht aus dem
Geld der Versicherten lassen können - und politisch korrekte
Wahlgeschenke verteilt. Jeder staatliche Eingriff hatte erheblichen
Verwaltungsaufwand und mehr Kosten zur Folge.
Also: im Mittelpunkt muß ganz klar der Patient stehen. Der
möchte sich gegen die Folgen einer Erkrankung absichern und
auch ein Mitspracherecht (freie Arztwahl, Mitsprache bei der Wahl
der Behandlungsmethode nach Beratung durch den Arzt seines
Vertrauens etc.) dabei haben.
Volle Kostentransparenz erhält er durch eine Rechnung, die er
selbst begleicht. Die Kasse erstattet bestimmte Leistungen ganz
(dies wird gesetzlich festgelegt mit Kontrahierungszwang), andere
je nach dem vom Patienten selbst gewählten Tarif (soziale
Härten werden ggf. über steuerfinanzierte Zuschüsse
oder freibeträge abgefedert). Der Patient entscheidet selbst
(als mündiger Bürger), in die Hände welcher
Ärzte, Therapeuten und welcher Kasse er sich begibt. Tarif-,
Kassen- und Arztwechsel sind jederzeit möglich. So haben wir
größtmögliche Transparenz, viel mehr Wettbewerb als
durch welche Vorschriften auch immer möglich, und können
unglaublich viel - sehr teure - Bürokratie einsparen!
Keiner der Betroffenen sieht derzeit ein, warum ausgerechnet sein
Versicherungsbeitrag ständig politische Experimente
finanzieren soll.
20.04.03 Frank
Es ist schon bemerkenswert wie dreist "die Politik" sich seit
Jahren (auch schon vor Rot/Grün) primär irgendwelchen
Lobbies verpflichtet fühlt (von Beraterverträgen und
Aufsichtsratsposten mal ganz zu schweigen) und die Betroffenen, die
immer weniger und immer schlechtere Leistungen für immer mehr
"Beiträge" bekommen, mit Formulierungen wie "mehr
Eigenverantwortung" immer dreister zur Kasse bitten ohne wirkliche
Eigenverantwortung überhaupt zuzulassen.
Gerade als unheilbarer, chronisch Kranker (was ich mir wirklich
nicht ausgesucht habe) mache ich immer wieder die Erfahrung in
welchem Maße im Gesundheitssystem (trotz DIN900X) gepfuscht
wird, doppelt und dreifach untersucht, Leistungen abgerechnet
werden, die nicht wirklich einwandfrei erbracht wurden und deshalb
kostenpflichtig!!!! wiederholt wurden usw. usw. Bei jedem
Handwerker kann ich in solchen Fällen die Bezahlung der
Rechnung kürzen bis verweigern. Nur im Gesundheitsbereich
herrscht Selbstbedienung der Leistungserbringer, wobei es noch
nicht einmal in den krassesten Fällen möglich ist die
Bezahlung zu verweigern. Die kassenärztlichen Vereinigungen
halten sich raus und haben kein Interesse, die Kassen bekommen nur
"Sammeldaten" und haben keine Möglichkeit zur
Zahlungsverweigerung und so landet letztlich der schwarze Peter
wieder bei den Versicherten, bzw. es passiert NICHTS!
Im Bereich der Medikamente gibt es noch immer Präparate die
als umgepackter Reimport deutlich billiger sind als die Originale.
Ganz zu schweigen von den Schiebungen mit Medikamenten die es
anscheinend gar nicht gibt, die nur den Preisdurchschnitt einer
Medikamentengruppe erhöhen um Gesetze zu umgehen. In den
Medien wird darüber berichtet. "Die Politik" hört
großzügig weg.
Ich brauche Zahnersatz weil Zahnärzte jahrelang gepfuscht
haben. Es gibt keine rechtliche Möglichkeit die Verursacher
zur Kasse zu bitten (u.a. da jahrelange Versäumnisse einer
Uniklinik nicht schadensersatzpflichtig sind). Stattdessen soll ich
zukünftig möglichst die ganze Zeche selbst bezahlen.
Wovon denn? Es wird doch überall gekürzt bzw. Preise
erhöht!
Von Kliniken und Projekten die nur existieren weil sich Politiker
Denkmäler setzen will ich erst gar nicht anfangen.
Ebensowenig von der sog. alternativen Medizin, die zugunsten von
Chemie etc. in eine Nische gedrückt wurde, in der sie
möglichst lange gehalten wird, egal ob sie (kosten-)effektive
Leistung bringt oder nicht.
Die finanziellen Folgen der sog. Wiedervereinigung und deren
"Entsorgung in die Sozialkassen" möchte ich auch nur
erwähnen.
Ich denke so lange "die Politik" nicht endlich ihre Hausaufgaben
macht und die massiven Mißstände, nicht nur im
Gesundheitssystem, beseitigt und ein effektives System schafft,
sind Kürzungen bei den Versicherten, die ja nun in den letzten
Jahren wirklich schon kräftig gerupft wurden, eine
Unverschämtheit. Vielleicht sollte mal über "Outsourcing
von Politik" (mit Überprüfung der Resultate und
Verweigerung der Rechnung im Fall unzureichender Leistung)
nachgedacht werden, damit endlich Fachleute funktionierende und
einigermaßen faire Konzepte und Regelungen erarbeiten und
nicht diese geld- und geltungsgeile Clique die sich bundesweit
Pfründe zuschiebt und sich trotzdem nicht traut an den Stellen
Veränderungen herbeizuführen, wo wirkliche
Mißstände herrschen und eine Menge Geld
verschlingen.
Es wird gerne gescholten alle warteten auf "die Politik" und
wären selbst nicht aktiv. Abgesehen davon, daß es
hierzulande eben keine Mitwirkungsmöglichkeiten der
Betroffenen gibt (die haben seltenst eine Lobby) werden
Vorschläge von Vertretungen wie z.B. "die Gewerkschaften" (mit
denen ich keineswegs in allem einig bin) zugunsten der Lobbies "der
Industrie" und "der Leistungserbringer" ignoriert. In einem Artikel
in der Ausgabe 05/2003 in "ver.di Publik" (Seite 4) wird zumindest
ein Teil dieser Themen thematisiert. Diese Lösungen werden
nicht öffentlich diskutiert. Lieber werden lautstark die alten
Rezepte wiederholt, die schon bisher keine Probleme gelöst
haben und keine neuen Arbeitsplätze geschaffen haben.
24.04.03 Andreas Knappe
Abschaffung der parlamentarischen Demokratie (!)
Der fast ein Jahrzent (!) andauerndernde Streit der etablierten
Parteien führt uns in schmerzlicher Weise vor Augen, daß
die parlamentarische Demokratie nicht die erstrebenswerte
Gesellschaftsform für unser Land ist.
Wir befinden uns seit Jahren im künstlichen KOMA. Manchmal
allerdings erweckt dieser Zustand in mir den Anschein, als solle
dies auch gar nicht anders sein !? Der Ausverkauf Deutschlands
findet doch schon lange statt.
Die Politiker sind den Problemen der heutigen Zeit nicht gewachsen,
weil ich Ihnen einfach unterstelle auch nur 'Menschen' zu sein.
Benebelt von Lobbyisten, interessanten Positionen in
Aufsichtsräten von Firmen und Fraktionszwängen ist eine
vernünftige moderne Ausgestaltung unseres Landes durch sie
nicht mehr möglich (!). Heutzutage sind die Politiker selbst
unser größtes Problem.
Reformen braucht unser Land (Reform = verbessernde Umgestaltung).
Was uns von der Politik als Reformen angeboten wird ist doch
letzendlich die Bankrotterklärung der Bundesrepublik
Deutschland.
Nur besinnt man sich -wie immer- auf die vermeindlich Schwachen und
fordert sie auf, die Zeche für die Unfähigkeit der
Politik zu zahlen, in der Gewissheit, dass diese
Bevölkerungsgruppen keine sonderlich großen
Fürsprecher haben.
Ich bekomme das Kotzen, wenn ich Politiker reden höre,
daß unsere allgemeine Schulbildung bald auch nicht mehr
kostenlos zu haben sei (!)
Natürlich sind die Renten sicher- bei einer Lebensarbeitszeit
von 75 Jahren. Die Krankenkassen sind lediglich im Defizit, weil
die Mehrzahl der erkrankten Pflichtversicherten nur noch nicht
bemerkt haben, daß es die Gesundheitskasse gibt (!)
In Deutschland muß ein grundlegender Neuanfang begonnen
werden. Diese deletantischen Rumstrickerei an unseren
Sozialsystemen und Gesetzen macht diesen Staat doch erst zu dem,
was er ist: Ein Land, in dem die rechte Hand nicht mehr weiß,
was die linke Hand tut. EINE EINZIGE LACHNUMMER (!) Wenn das alles
nicht so traurig wäre...
29.04.03 Hans Schwab
Meine Meinung dazu ist: Solange sich die Ärzte ohne
große Kontrollen an der Selbstbedienung der Kassenpatienten
unbeschadet bereichern können, ist keine Änderung in
Sicht.
Man denke z.B. nur an die Betrügereien bei Herzschrittmachern,
an den Gebissen usw. Diese Betrügereien gehen in die
Millionen, die der Patient horrend hoch bezahlen muß.
Wann kommen hier einschneidende Kontrollen? So könnte jede
Rechnung zuerst vom Patienten gegengezeichnet werden, bevor die
Kasse die Auszahlung vornimmt.
Und wann wird endlich auch einmal die Pharmaindustrie unter die
Lupe genommen ??
Es kann nicht angehen, dass die Arzneien im Ausland wesentlich
billiger verkauft werden als bei uns !!
Ein Beispiel aus Ungarn: Von der Fa. Bayer, Leverkusen, in der
Originalschachtel des Unternehmens habe ich ASPIRIN gekauft. 20
Tabletten kosten in Ungarn umgerechnet 2,60 Euro, in Deutschland
sind es aber 8,00 Euro. Wann wird endlich der Größenwahn
der Pharmaindustrie gebremst ??
07.05.03 Sebastian Feldmann
Eigenverantwortung ist doch nun wirklich keine Zukunftsmusik
sondern bereits seit Jahren Realität, zumindest in der
gesetzlichen Krankenversicherung.
Der Leistungskatalog wird kontinuierlich gekürzt und die
enstehenden Lücken werden eigenverantworlich ausgeglichen -
oder auch nicht - das liegt eben in der eigenen
Verantwortung.
Der Begriff 'Eigenverantwortung' wird seit Jahren so verstanden,
das man das Geld der Beitragszahler gerne nimmt (Politik lässt
sich gerne für Errungenschaften feiern die andere bezahlen
müssen) und die Leistung dafür in die eigene
Verantwortung legt.
Hier hatte ich immer gedacht mehr Eigenverantwortung bedeutet 'ICH'
behalte etwas von meinen Beiträgen und eben in diesem Rahmen
bin ich eigenverantwortlich.
Wie wäre es z.B. die Beiträge um 5% Punkte zu senken und
dafür eine Eigenbeteiligung in gleicher Höhe
einzuführen.
Der Beitragszahler hat nun die Möglichkeit eine Versorgung
nach seinen Vorstellungen zu gestalten und zahlt nicht mehr als
vorher. Wer in seine Gesundheit 'investiert' kann die 5% vielleicht
sparen und wer wirklich schlimm dran ist zahlt auch nicht mehr als
vorher.
Kurioserweise ist dabei die paritätische Beteiligung der
Arbeitgeber hinderlich. Sie werden ihre 2,5% wohl ungern meinem
Lohn hinzufügen wenn der Grossteil davon in der
Steuerprogression verschwindet.
Eine andere Alternative wäre natürlich, das ich meine
neue Eigenverantwortung zusätzlich in die Kassen einzahle und
wieder meine Versorgung der frühen 80er bekomme.
Das ist dann aber igendwie keine wirklich neue Methode oder?
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