Ein Gesetz macht Sinn
18.06.04 Nicolette Kressl, SPD
Das duale System mit den Lernorten Berufsschule und Betrieb ist
unbestritten die beste Vorbereitung für das Berufsleben. Es
hat sich in der Vergangenheit bewährt, weil Staat und
Wirtschaft ihre Verantwortung für die schulische
beziehungsweise betriebliche Ausbildung wahrgenommen haben. Die
besondere Verantwortung der Arbeitgeber für die betriebliche
Ausbildung hat auch das Bundesverfassungsgericht
festgestellt.
Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze im dualen System
ist kontinuierlich zurückgegangen. Seit 2000 hat sich die Zahl
der betrieblichen Ausbildungsplätze in Ausbildungsberufen
bundesweit stark reduziert. Und die Zahl der unversorgten
Schulabgänger steigt von Jahr zu Jahr. Im vergangenen Jahr
wurde jeder neunte der von den Unternehmen neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträge voll aus öffentlichen Mitteln
bezahlt.
Besser als die Anwendung von gesetzlichen Instrumenten ist immer
die freiwillige Lösung. Der Vorrang von freiwilligen
Lösungen ist im Gesetz angelegt: Wenn ein verbindlicher
Ausbildungspakt mit der Wirtschaft zu Stande kommt, muss das Gesetz
nicht angewendet werden. Wenn bis zum 30. September jeden Jahres
das Ziel eines ausreichenden Angebots an Ausbildungsplätzen
erreicht ist, werden die gesetzlichen Instrumente nicht
ausgelöst. Tarifliche Vereinbarungen zur Verbesserung der
Ausbildungsplatzsituation haben im Gesetz Vorrang.
Aber es macht Sinn, einen gesetzlichen Rahmen zu haben für den
Fall, dass alle diese freiwilligen Elemente nicht greifen. Deshalb
brauchen wir ein Gesetz, mit dem das Ziel verfolgt wird, den
Fachkräftenachwuchs und die Berufsbildungschancen der jungen
Generation durch Steigerung der betrieblichen
Ausbildungsplätze zu sichern und zu fördern, um durch
Ausschöpfung des gesamten zukünftigen
Fachkräftepotenzials die Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands nachhaltig zu gewährleisten.
23.06.04 Friemel, Helmut
Ich kann den Sinn dse Gesetzes nur darin sehen, jemand finanziell
zu bestrafen. Werden aber dadurch Arbeitsplätze ( Lehrstellen)
geschaffen? Ich sage nein. Die jenigen, welche genug finanzielle
Mittel haben um Lehrlinge auszubilden, die machen es generell. Da
greift das Gesetz dahingehend, dass diese Betriebe nicht mit der
Einstellung von Auszubildenden nachlassen. Aber der grosse Anteil
ist doch wohl der Mittelstand. Wo der Firmeninhaber mit 2-10
Arbeitskräften zusehen muss, die gestellten Aufgaben zu
bewältigen. Wenn sich diese Firmen noch mit einem Lehrling
belasten müssen, kann das zu Lasten der Leistung oder
Qualität gehen. Das kann sich niemand in der heutigen Zeit
leisten, der auf Mundpropaganda angewiesen ist.
Es ist einfach dieses Problem vom grünem Tisch zu
beschliessen. Man sollte sich auch mal die arbeitslosen
Jugendlichen ansehen, welche nach dem Abschluß der Lehre
perspektivlos sind, da sie nicht in den Arbeitsmarkt
übernommen werden.
Das tut weh.
02.07.04 Andreas Heiermann
Ich kann mich der Meinung von Herrn Friemel teilweise anschliessen.
Richtig ist sicherlich, daß die grösseren Firmen schon
über Eigenbedarf ausbilden und die Kleinunternehmer mit dieser
Lösung überfordert sind. Wenn man heute zur der Zahl
nicht vermittelter Jugendlicher, noch die Anzahl derjenigen hinzu
zählt, die einen Ausbildungsplatz haben, der weder ihrer
Neigung noch ihrem Wunsch entspricht, haben wir in Deutschland ein
viel größeres Problem. Diese Ansatz íst in keiner
Diskussion zu finden, warum dürfte klar sein!
04.07.04 Christian Möller
Sehr geehrte Frau Kressl,
zuerst möchte ich einmal klarstellen, dass der von Ihnen
gewählte Begriff doppelt belegt ist.
Das Duale System in Deutschland wird bereits als Synonym für
den Grünen Punkt und die damit verbundenen Abfall- Recycling-
Aktivitäten der "Duales System Deutschland AG"
verwendet.
Die von Ihnen ohne Abgrenzung verwendete Begrifflichkeit ist
insofern ziemlich mies und für den Müll bezeichnend, den
Ihre Partei in diesem Kontext verursacht.
Die Feststellung, dass sich die Zahl der Ausbildungsplätze
kontinuierlich vermindert hat, reicht bei weitem nicht aus.
Wie immer werden von Ihnen und Ihren Kollegen die eigentlichen
Ursachen nicht benannt!
Sie blenden bewusst aus, dass wirtschaftliche Rahmenbedingungen
nicht von Gesetzen der angesprochenen Art
beeinflussbar sind. Ihre Aussagen sind im Kontext der
Globalisierung, in welchem wir uns zweifelsohne befinden,
völlig falsch bzw. nicht hinnehmbar!
Für die fehlgeleitete Politik Ihrer Partei möchten Sie
die Unternehmen in die Verantwortung nehmen.
Dafür werden Sie und Ihre Partei abgestraft werden.
Das Bundesverfassungsgericht macht im Übrigen keine Gesetze!!!
Egal ob Sie die Verantwortung auf das Bundesverfassungsgericht
abschieben.
Aber das sollte Ihnen ja wohl hinreichend bekannt sein?!
Unzweifelhaft ist, dass das von Ihnen beschriebene "Duale System"
für Berufsschüler sehr gut geeignet ist.
Diese Aussage beinhaltet insofern eine Wahrheit.
Die Arbeitgeber haben für die von Ihnen betreuten
Berufschüler eine besondere Verantwortung. Die Arbeitgeber
beeinflussen jedoch nicht die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen!!!
Diese beeinflussen Sie (die SPD) und wenn nicht Sie, dann die
Globalisierung.
Das kommt Ihnen hier entgegen, da Sie sich auch hier geschickt aus
der Verantwortung winden können.
Damit die von Ihnen verschlafenen Maßnahmen für die
unschuldigen Berufsschüler nicht zu schlimm sind,
subventionieren Sie gerade mal jeden NEUNTEN AZUBI. Sie beklagen,
dass die Förderung aus öffentlichen Mitteln erfolgt und
vergessen, dass Sie dem Mittelstand in Deutschland und besonders in
den neuen Bundesländern jegliche Grundlagen gesunder
wirtschaftlicher Entwicklung entziehen. Spätestens ab jetzt
werden Sie ohnehin alles bestreiten.
Damit Sie das Ausmaß in den neuen Ländern ermessen
können:
Knapp 70 % der Arbeitsplätze in Deutschland werden von kleinen
und mittleren Unternehmen gestellt.
Ohne Mittelstand können Sie gern nachrechnen, wie viele
Ausbildungsplätze Sie mit Ihrem bescheuerten Gesetz verordnen
müssen.
Mit freundlichen Grüßen Christian Möller, CDU
Sachsen
04.07.04 Christian Möller
Noch eine Anmerkung:
Sie verschlafen auch hier die Zukunft unseres Landes und die
Zukunft meiner Generation. Nach Ihnen die Sintflut.
Ich bin 24 Jahre alt und nicht gewillt, für den von Ihnen
verursachten Schwachsinn aufzukommen.
Das betrifft im übrigen nicht nur den Arbeitsmarkt! Was ist
mit der Rente/ Altersvorsorge oder der Wirtschaftspolitik??
Was ist mit der versprochenen Forschungsförderung/
Förderung von Innovationen??
Das ist doch alles nur Geschwafel.
Ich sage Ihnen, was ich nach meinem Doktor machen werde:
DIESES LAND schnellstmöglich VERLASSEN!
Deutschland ist mit der SPD der Inbegriff des Stillstands und des
sich Tot- Sparens geworden.
Mit freundlichen Grüßen Christian Möller, CDU
Sachsen