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Keine Kleckerpolitik

  27.10.04 Ulrike Flach, FDP
Bund und Länder sollten vor allem zusammenwirken und sich nicht gegenseitig blockieren, wie dies heute oft passiert. Das Vier-Milliarden-Ganztagsschulprogramm ist dafür ein Beispiel. Den Aufwendungen für neue Gebäude stehen kaum Initiativen der Länder für die Einstellung zusätzlicher Lehrer gegenüber.

Im internationalen Vergleich geben wir zu wenig für Bildung aus und setzen die finanziellen Schwerpunkte nicht in der Grundschule und der Sekundarstufe I, sondern in der Sekundarstufe II.

Zögernd beginnen die Länder mit Leistungsmessungen, Rankings und Evaluationen. Die Leistung der Schüler muss überprüft werden, aber das reicht nicht aus. Bei Defiziten muss es auch Förderunterricht geben, um den Leistungsstand zu erreichen.

Die Ergebnisse werden nur besser durch individuelle Förderung in kleineren Klassen mit mehr und besser ausgebildeten Lehrern. Schulen müssen selbst entscheiden können, welche Lehrer sie einstellen und ob sie ihr Budget für die Schulbibliothek oder für neue Computer ausgeben.

Schulbildung auf höchstem Niveau bedeutet, jeden mit seinen individuellen Talenten, aber auch seinen Schwächen zu dem Level zu führen, das er erreichen kann. Hochbegabte müssen anders gefördert werden als Lernschwache.

Die Schule ist nur der Mittelteil einer Bildungskarriere. Im Elterhaus und im Kindergarten müssen Grundlagen erarbeitet werden. Nach der Schule muss sich eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung anschließen oder ein Studium unter Bedingungen, die ein schnelles und erfolgreiches Studieren ermöglichen.

Ein Niveau, das uns im Kreis der PISA-Staaten wieder in den Spitzenbereich bringt, werden wir nur mit massiven Investitionen des Bundes und der Länder in die Bildung erreichen. Die Kleckerpolitik der Kultusminister reicht dazu nicht aus.




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