Deutscher Bundestag
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Allgemeine Beiträge

  05.01.02

  09.01.02 Steffen Lux
Ausbildung der Menschen ist wichtige Grundlage um in 30! Jahren die Konjunktur anzuschieben. Die Pisa-Studie hat wohl eindeutig gezeigt, dass die Ausbildung der Menschen verbessert werden muss. Nur dann können diese Menschen Produkte entwickeln, die sich verkaufen und damit das Geld verdienen, um sich selbst etwas zu kaufen. Kurzfristig ist gar nichts zu machen. Langfristig planen und die Probleme klar aufzeigen ist viel wichtiger und ehrlicher.

  09.01.02 W. Theis
Das einzige Mittel, die Konjunktur einmal etwas anzukurbeln, ist eine kräftige Tariferhöhung für diejenigen, die noch an der Arbeitsfront stehen.
Jahrelange Maßhalteappelle und unverantwortliche Renten- und Krankenkassenerhöhungen, dazu noch die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen, die Erhöhungen der Kommunalabgaben haben die sogenannten "maßvollen" Lohn- und Gehaltsabschlüsse der letzten Jahre noch stärker in den Minusbereich gedrückt. Der FDP-Brüderle hatte wohl jahrelang verklebte Augen, daß er auch in diesem Jahr maßvolle Tariferhöhungen verlangt. Irgendwann ist das Maß voll! Wer pausenlos immer mehr (als abhängig Erwerbstätiger) arbeiten muß, möchte sich nicht als Melkkuh der Nation sehen, die von allen Seiten, auch durch die versicherungsfremden Eingriffe in Kranken- und Rentenkassen übel verkohlt wird. Er möchte sich auch nicht mehr im Konsumverzicht üben, nur damit Vorstände und Manager sich ihre Einkünfte auf amerikanisches Niveau anheben können.
Weg mit dem Reichtum für wenige. Die Masse macht's!

  10.01.02 Holger May, SPD-Ratsfraktion Wesel
Konjunktur und damit auch der Arbeitsmarkt sind abhängig von der Nachfrage nach Gütern durch die privaten Konsumenten, den Investitionen und den Staatsausgaben.
Dabei ist jedoch zu bedenken, das eine Erhöhung der Staatsausgaben letztlich dem privaten Konsum und die Investitionen der Industrie die Kraft durch Steuererhöhung nimmt. Zudem ist bei einer Erhöhung der Staatsausgaben (Konjunkturprogramm) auch nicht gewährleistet, dass die deutsche Wirtschaft profitiert, sondern auch das Ausland. Folglich ist ein staatliches Konjunkturprogramm, und das haben auch die 70er Jahre gezeigt, untauglich.
Eine gleiche Wirkung wie eine Erhöhung der Staatsausgaben erziehlt man durch eine Senkung der Staatsquote, indem nämlich den Konsumenten mehr Geld für den eigenen Konsum zur Vefügung steht. Voraussetzung ist jedoch eine Haushaltskonsolidierung.

  10.01.02
Die meisten, notwendigen Entscheidungen zur Ankurbelung von Beschäftigung sind zwangsläufig unpopulär. Dier Verschuldungsobergrenze des Maastrichvertrages muss von Deutschland eingehalten werden oder der EURO wird weiter an Vertrauen verlieren. Also muss gespart werden, was Verzicht bedeutet, der in unserer real existierenden foerderativen Fernsehdemokratie nicht zu verkaufen ist, weil man sich staendig in irgendeinem mehrheitsentscheidenden Wahlkampf befindet.
Ursache der "Deutschen Lethargie" ist nicht die Summe aus Wiedervereinigung und hohen Sozialanspruechen sondern eine verselbstständigte Entwicklung des bundesdeutschen Förderalismus. Märkte, Unternehmen und Bevölkerung befinden sich längst im "Globalen Dorf", unser politisches System degegen noch in 1948.
Wo verblieben die Initiativen, die Anzahl der Bundesländer zu reduzieren, Wahlkreise zu vergrössern und Wahlperioden zu verlängern ? Dadurch würden Entscheidungen erleichtert und Ihre Durchsetzbarkeit bzw Mehrheitsfähigkeit beschleunigt. Es fehlt nicht an guten Ideen sondern an deren Umsetzung. Dazu kommt, dass viele Gesetze und Vorschriften nicht dynamisch sondern statisch angelegt sind und daher deren Ausführungsbestimmungen, siehe Steuerrecht, im Versuch, alle Eventualitäten abzudecken, immer unanwendbarer werden.
Ohne die Lösung dieser grundsäztlichen Problematik werden wir in Deutschland im internationalen Wettlauf um Anpassung immer später kommen. Wer monetaristisch per deficit spending nur die Nachfrage nach Gütern anregt, wie von Gewerkschaften seit ewigen Zeiten vorgeschlagen, verlagert nur noch mehr Beschäftigung ins Ausland, denn eine wirksame "buy German" Bewegung in einer EU des Jahres 2002 kann es nicht geben.
Fazit: Wir brauchen eine Diskussion darüber, ob unsere hinteren Plätze im internationalen Beschäftigungswettbewerb auch mit unserer stärker förderativen Demokratieform zu tun haben, ohne gleich denunziert zu werden.

  10.01.02 Ralf Weber
Als erstes ist eine ehrliche Bestandsaufnahme erforderlich, was die Gründe für diese Entwicklung sind. Es ist auch ein grundsätzlich kulturelles Problem, weswegen eine Änderung hier bisher nicht möglich war.
Medienträchtige Inszenierungen des Zieles "Vollbeschäftigung" zu Wahlkampzeiten wie bei der letzen Bundestagswahl bringen hier nichts.

  10.01.02 Robert Marxen
Schon die in der Titelzeile benutzte Bildsprache läßt sich plastisch fortführen:
Wenn sich die Kraftstoffreserven dem Ende zuneigen, wird der Motor zu stottern beginnen und - wenn jeglicher Kraftstoff verbraucht ist - stillstehen.
Kraftstoff einer Volkswirtschaft ist vornehmlich die Kaufkraft, gemessen in Geld.
Wenn die Wirtschaftssubjekte - hier allen voran die als Arbeitgeber fungierenden Unternehmerinnen und und Unternehmer - nicht zu erkennen vermögen, dass eine fortwährende Lohnzurückhaltung, die ja letztlich ein verstärktes "Wirtschaften in die eigene Tasche" darstellt (erwirtschaftetes Vermögen durch die Arbeitskraft der Belegschaften!), den "Motor Wirtschaft" abwürgt, erscheint ein Wirtschaftsabschwung (Rezession) unausweichlich.
Neben einer deutlichen Steigerung der Binnenkaufkraft wäre es überdies dringend notwendig, auch die Kaufkraft in den sogenannten Drittweltländern massiv anzuheben, also beispielsweise durch eine deutliche Anhebung des Lohnniveaus in diesen Ländern. Dies verteuert zwar kurzfristig die (im Prinzip unberechtigt niedrigen) Produktionskosten, würde sich aber mittel- und langfristig positiv auf den Welthandel durch steigende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen auswirken.
Ich frage mich allerdings immer wieder, weshalb die hochdotierten Wirtschaftsforscher und Globalisierungsexperten diese relativ einfachen Zusammenhänge nicht klarer durchschauen und daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen. Sind es ausschließlich die kurzfristigen Gewinnerwartungen der Unternehmungen, etwa nach dem Motto: "Nach uns die Sintflut"? Reden die "Experten" etwa ausschließlich der Unternehmerkaste nach dem Munde?

  10.01.02 Jochem Fücker
Die Einleitung zu diesem Forum behauptet, es gäbe durch den 11.9.2001 einen markanten Wendepunkt in der Wirtschaftskonjunktur. Dem widerspreche ich. Wirklich bedeutsam ist lediglich die globale Ausrichtung der Wirtschaft auf die zumeist kriminellen Börsengeschäfte. Eine logische Konsequenz ist diese Krise ausschließlich dieses einen Fehlers. Wer krumme Geschäfte gutheißt wurde nicht nur in der Politik gefördert, sondern war auch selbst darin verwickelt z.B. Leuna-Affäre. Wer Monopoly spielt, darf nicht behaupten er verstünde irgendetwas von Wirtschaft. Das Interesse von Aktionären muß wieder auf die Dividende ausgerichtet werden, nicht auf Spekulation mit Kursen.

  10.01.02 Joerg Boie
Die einzig vernünftige Möglichkeit, die Konjunktur in Fahrt zu bringen, ist, die Geldmenge zu erhöhen, ohne mehr Verschuldung einzugehen. Wie das geht? Massiv Steuern senken, vor allem von "oben", dann gibt es wieder Wachstum und trotz geringerer Steuerbelastung mehr Geld im Staatshaushalt, weil Wachstum nun mal mehr bringt, als "ausquetschen." Aber ich fürchte, die Deutschen werden das erst lernen, wenn wir in der Liste der Erfolglosigkeit ganz vorn sind. Wie immer.

  10.01.02 Thomas Leithoff
Senken Sie die Staatsquote!
Dann haben wir alle mehr Kaufkraft.
Dann passt es auch, daß maßvolle Gehaltserhöhungen gefordert werden können.
Entschlacken Sie das Soziale Netz bis auf die notwendigen Bestandteile für die Bedürftigen! Dann entsteht weitere Kaufkraft.
Reformieren Sie die Gesetzliche Krankenversicherung! Dann kann viel Geld in andere sinnvolle Dinge investiert werden.
Deregulieren Sie den Arbeitsmarkt auf ein sinnvolles Nivaeu!
Dann werden sich auch Unternehmer finden, die etwas unternehmen und nicht abwarten, bis der Karren endgültig an der Wand steht.

  10.01.02 Markus Pflug
Ich glaube, dass wir in Deutschland in absehbarer Zeit an die Wand fahren, wenn wir uns nicht grundsätzlich umorientieren. In der Sozialversicherung ist es dringend erforderlich den Menschen zu sagen ,dass an erweiterer Privatvorsorge kein Weg vorbeiführt. Die sogenannte Riesterrente ist hierbei nur Augenwischerei. Es wird suggeriert, dass man mit privatem Engagement und staatlicher Förderung seine Rente besser gestalten könne. Dabei stopft die Privatvorsorge à la Riester nur die Löcher, die der gleiche Minister durch Kürzungen in der gesetzlichen Vorsorge erst reißt. Es ist noch nicht einmal ein Nullsummenspiel, da in allen Modellrechnungen des Ministers zwar eine tolle Zusatzrente ausgewiesen wird, aber kein Ton darüber gesagt wird, was das in 30 Jahren noch wert ist, bzw. wie hoch in 30 Jahren die entsprechende gesetzliche Rente ist.
Auf dem Arbeitsmarkt ist es dringend erforderlich die mittelstands- und arbeitnehmerfeindlichen Regelungen zurückzunehmen, die diese Bundesregierung erlassen hat. Ebenso dringend muß man den Gewerkschaften empfehlen ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Bisher betreiben diese nur Klientelpolitik für Arbeitsplatzbesitzer. Die Arbeitslosen kommen nicht vor. Wie sonst ist es zu erklären, dass derart hohe Lohnforderungen erhoben werden. Diese stehen derzeit im krassen Gegensatz zur Produktivität, und da man auch den Euro nur einmal ausgeben kann wird das Ergebnis dieser Lohnrunde eine deutliche Erhöhung der Arbeitslosenzahlen bringen. Auch das Argument, dass eine kräftige Lohnerhöhung die Binnenkonjunktur ankurbeln würde ist hahnebüchener Quatsch. Das wäre nur dann der Fall, wenn die so bechenkten Arbeitnehmer ihr Geld ausschließlich in Deutschland ausgeben würden, bzw. ausschließlich für deutsche Waren konsumieren würden. Da Mallorca noch kein Bundesland ist, und deutsche Zitronen, Bananen etc. auch nur in verschwindend geringer Menge zur Verfügung stehen, klappt das nicht. Ganz zu schweigen von den Leuten, die kein deutsches Auto fahren, oder kein deutsches Telefon benutzen usw. Je eher die Menschen wieder einsehen, dass der Staat sich auf seine Kernaufgaben zu konzentrieren hat und als Unternehmer nichts zuwege bringt, je eher die Einsicht reift, dass er mit seiner Leistungsfähigkeit am Ende ist, desto eher wird es auch wirtschaftlich wieder bergauf gehen. Dann wenn die Leute gezwungen werden ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

  10.01.02 Jürgen Werner
Herr Poß und seine im gleichen Traum lebenden Kollegen im Bundestag haben einen erheblichen Nachteil. Die Realität in unserem Lande haben sie sich so gründlich vom Hals geschafft und per Polizeiabsperrung gehalten, daß sie nicht einmal mehr ansatzweise eine Ahnung davon haben, was unter dem im Orbit früher über Bonn, nun über Berlin schwebenden Regierungs-Raumschiff so alles passiert.
Der Konjunktur ist nicht mit klugen Sprüchen aus der jeweiligen Partei-Gebetsmühle geholfen. Die Konjunktur braucht Vertrauen um sich zu entwickeln - und Vertrauen ist etwas, was leider niemand -vor allem in die Fähigkeiten der Politiker- haben kann.
Wie soll man einer Partei vertrauen, die 16 Jahre lang Regierungen stellte, die buchstäblich keine Gelegenheit ausließen, das Geld der Allgemeinheit aus dem Fenster zu werfen - da hilft es wenig, daß eben diese Partei nun versucht, die Rolle des Mahners in der Wüste zu ergattern - richtig liegt der Vertreter dieses Vereins nur in einer Aussage: MUT ZUR WAHRHEIT. Allerdings ist diese Ausforderung bei Politikern etwa so einzuordnen wie des Teufels Ruf nach Weihwasser. Wahrheit ist etwas, was nicht nur die Schwarzen - da sind sich alle Parteien einig - fürchten wie, ja eben wie ihr Kollege das Weihwasser.
Es ist sicher nicht die Schuld der rot/grünen Laienspielschar, die seit drei Jahren versucht, Regierung zu spielen, d a s s die Zustände so sind. Es ist ihre Schuld, daß sie es n o c h sind. Trotz allen Geredes hat sich nichts getan.
Im Gegenteil. Wo diese Regierung kann, setzt sie die Abzocke am Bürger fort und treibt den staatlichen Wahnsinn zu immer neuen Blüten.
Nur zwei Beispiele aus einer endlosen Reihe.
Ökosteuer - damit reduzieren wir den Energieverbrauch, allerdings, die wesentlichen Verbraucher müssen natürlich nicht bezahlen.... dafür klopfen wir die Lohnnebenkosten fest - die allerdings trotzdem fröhlich weiter steigen. Um das als Erfolg zu werten muß man entweder die geistige Schlichtheit deutscher Politiker oder deren Unverschämtheit adaptiert haben.
Vertrauen durch Sicherheitspakete ? Bei genauerem Hinsehen nichts anderes als ein Ermächtigungsgestz de Luxe. Nichts anderes als die Luxusversion dessen was vor mehr als 10 Jahren unsere Mitbürger in Ostdeutschland dazu brachte, ihre Regierung zum Teufel zu jagen.
Wie ist das gekommen ? Was kann man machen ?
Zunächst einmal ist das ganz langsam gekommen. Ganz langsam hat es sich dazu entwickelt, daß man z. B. bei Übertragungen aus dem Bundestag wirklich die Namenseinblendungen mit Partei-Angabe braucht. Die Ansichten der Herrschaften haben sich dermaßen angenähert und überschneiden sich, daß es in der Regel (wenn man die immer mal eingestreuten kleinen -natürlich nicht zu großen, Frechheiten gegen den politischen Gegner überhört) schwer fällt, allein aus einer Rede die Partei des Redners zu erkennen. Herr Schily überholt den schwärzesten CSU-ler locker rechts - immerhin hat nur auch die CDU/CSU eine Vorstellung von den Gefahren des Rechtspopulismus.
Frau Merkel und der stets für alle Pläne (wenn sie denn nur auf die Regierungsbank führen) offene Herr Westerwelle hingegen haben keine Probleme mehr damit, die SPD links zu überholen und die Grünen (was aber nicht schwer ist, der Verein ist eh in Liquidation) das ökologische Fürchten zu lehren.
Die Politische Auseinandersetzung ist also in der Sache auf Nuancen beschränkt. Die eigentliche Botschaft ist nur - "WIR wollen endlich (wieder) an die Fleischtöpfe." Programm: egal !
Beispiele ? Ganze Bücher voll - aber nur zwei
Ein Beispiel ist dazu die ansonsten gar nicht so schlechte FDP. Mit wem man es auf die Regierungsbank schafft ist nicht wichtig, Hauptsache, wir schaffen es.
Ein weiteres sind die Grünen, die sich inzwischen so sehr an Dienstwagen, Flugbereitschaft und geheizte Büros gewöhnt haben, daß sie im Notfall noch Soldaten per Reisebus oder Charterflug zum Friedenstiften schaffen. Gewissensentscheid per Los.... eine Partei, die den Bundestag zur Lottogesellschaft macht.
Damit ist kein Vertrauen zu gewinnen.
Die Konjunktur lahmt, weil niemand eine Ahnung hat, was kommen wird, niemand eine Vorstellung hat, was "denen da oben" noch alles einfallen wird, niemand "denen da oben" traut, schon gar nicht zutraut, irgend etwas anderes auf die Beine zu bringen als die Anhebung eigener Bezüge, dummes Geschwätz und Selbstbedienungsgesetze zur Parteienfinanzierung.
Was man tun kann -
Als Politiker ?
Als allererstes: die Wiedereinführung der Demokratie.
Anfangen, es mit Ehrlichkeit und Arbeit zu versuchen.
Damit aufhören, everybodys Darling sein zu wollen (das endet schnellstens damit, everybodys A..--loch zu sein)
Fachliche Qualifikation vor Parteizugehörigkeit gehen zu lassen

Als Bürger:
Den Jungs und Mädels, die von unserem Geld herrlich leben und immer mehr davon wollen, Druck machen, ihnen auf die Bude rücken, Leistung einfordern und sie abwählen.
Das deutsche Wirtschaftswunder ist nicht, daß es fünfzig Jahre mehr oder weniger aufwärts ging, das Wunder ist es, wie es die Bürger, gleich welcher "Klasse" zusammen geschafft haben, diesen Staat trotz der Regierungen zu entwickeln und zu dem zu machen, was er noch ist.

  10.01.02 michl we
Die Verbraucher sollten viel kritischer hinterfragen wie unter welchen Bedingungen scheinbar billige Produkte hergestellt werden. Ganz wichtig sind hierfür auch die Verbraucherverbände. Ökologisch sinnvolle, langlebige Konsumgüter sollten immer den Vorrang haben. Die Hersteller sollten den Punkt
Servicefreundlichkeit weiter verbessern.
Ich bin der Meinung, dass die wirtschaftliche Lage momentan auch schlechter dargestellt wird als sie tatsächlich ist. Eine neue Aufbruchstimmung muss durchs Land, viele Potentiale sind noch lange nicht ausgeschöpft. Raus aus der Letargie

  10.01.02 Ulrich Walcher
Als erstes möchte ich etwas zu den bereits ins Netz gestellten Beiträgen sagen: Wer immer nur jammert die Löhne seien zu niedrig und die Chefs verdienen zu viel Geld, der kann dies einfach lösen !!! Er soll sich doch BITTE selbständig machen !!! Danach hohe Löhne zahlen und dann auf die Kaufkraft seiner Beschäftigten hoffen, diese wird jedoch nicht in seine Produkte wandern - die ja dann zu teuer sind - sondern ins Ausland wandern !!! Den 100.000.000.000 DM wandern jedes Jahr an Kaufkraft ins Ausland in Form von Urlaub .... !!!
nun zu einem Beitrag der sich mit der Verkrustung deutscher Politik beschäftigte:
hier auch nur eine Anmerkung:
Wie soll sich Bitte ein System selbst reformieren welches von Beamten - es sitzen mehrheitlich Beamte in den Parlamenten - und Interessenvertretern zum Beispiel Gewerkschafter bestimmt wird !!!! Das kann beim besten Willen nicht klappen !!!
Zuerst muß das Wahlsystem geändert werden, danach ist der rest der Aufgaben nur noch halb so schwer.
und nun zum Thema Konjunktur:
was wäre wenn wir einen Dollarkurs von 1,50 DM / Dollar hätten.
das ÖL wäre billiger
aber wieviele Autos würden wir verkaufen
wie groß wäre der Exportüberschuß 2002
im Moment haben wir Glück im Unglück

und ohne wirkliche Reformen kommen wir die nächsten Jahre nicht aus diesen Problemen heraus.

alle Reformen sind auf halbem stehengeblieben. und ich sehe auch keinen weg aus dieser "Verwaltungsdiktatur"

es muß leider alles noch viel schlimmer werden, bevor sich etwas in diesem Lande bewegt.

  10.01.02 Arne Stürz
Die SPD hat also mal wieder die Mitglieder der parteiinternen Kreisliga beauftragt dieses Forum zu füllen (Demokratieverständnis ?)
Auch wir (bin Mitglied der FDP) wissen sehr wohl, schon länger als Godesberg, daß es in einer Marktwirtschaft auf und ab geht. Aber hat nicht Herr Schröder vollmundig und arrogant versprochen, "wir machen nicht alles anders aber vieles besser" und hat nicht Herr Schröder im Wahlkampf ´98 gesagt das sehrwohl Politik Arbeitsplätze schaffen kann. Die bewußte Irreführung der Wahlbevölkerung (er ist ja der Bundeskanzler deswegen darf ich die Worte Betr... und Lüg... ja nicht verwenden, Grundgesetz) holt die wirtschaftspolitischen Irrlichter der SPD nun ein. Das liegt nicht am 11. September und auch nicht am Mars oder am Mond, sondern schlicht an der Unfähigkeit und sogar an der Unwilligkeit der Mitglieder der Bundesregierung und der Koalitionsfraktionen. Wer nicht kann und nicht will sollte es lieber sein lassen ! P.S.: Es war ein Versuch, es ist ein Versuch, er ist gescheitert !

  10.01.02 Peter Reppmann
Meiner Meinung nach kann die Konjunktur nur mit einer Verlagerung der Kaufkraft auf die Masse der Bevölkerung erreicht werden. Es nutzt nichts, wenn einige wenige genug Kaufkraft haben, um die erzeugten Produkte zu kaufen und die breite Masse der Bevölkerung muss mit dem wenigen Geld knappsen.
Wenn die Mittel für Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Rentner und Andere im Verhältnis zu den Preissteigerungen immer weniger Geld erhalten, Arbeiter immer häufiger zu Zurückhaltung bei Lohnforderungen aufgefordert werden und auf der anderen Seite die Besitzenden immer größere Mengen an Kapital anhäufen, so wird damit die Konjunktur nicht angekurbelt, sondern ausgebremst.
Wenn das vorhandene Kapital nur noch zwecks Vermehrung an der Börse oder im Ausland arbeitet, so wird damit Geld dem Konsum entzogen und nutzt nicht zur Ankurbelung der Konjuktur.
Wenn, anstelle von Menschen, immer mehr Automaten zur Arbeit genutzt werden, d.h. lebendige Arbeit immer mehr vernichtet wird, wird die Masse derer, die vorhandene Produkte kaufen können, immer kleiner; die folge ist, dass die Konjunktur weiterhin ausgebremst wird.
Nur einschneidende Maßnahmen der Politik können hier Abhilfe schaffen. Dazu ist es aber notwendig, dass auch die Kapitaleigner zur Verteilung ihrer Mittel gezwungen werden. Da aber in dieser Gesellschaft nur die Politik gemacht wird, die dem Kapital dient, ist die ganze Diskussion überflüssig, weil das Kapital sich nicht selbst beschneiden wird.

  10.01.02 Thilo Brause
Es ist völlig falsch, zurückhaltung bei den nächsten Tarifrunden zu fordern und das als Konjunturfördernd zu bezeichnen. Die letzten Jahre haben gezeigt, das immer wenn die Gewerkschaften sich zurückgehalten haben, zwar die Gewinne der Unternehmen stiegen, diese Gewinne jedoch entwender an die jeweiligen Besitzer/Aktionäre ausgeschüttet wurden oder zum aufkaufen von ausländischen Unternehmen verwendet wurden, was jeweils der deutschen Wirtschaft nichts brachte. Wenn aber die Löhne kräftig erhöht werden, so steigt damit die Nachfrage, und es besteht für die Unternehmen wieder ein Interesse daran, Produktionskapazitäten zu errichten und zu erhöhen, da diese Produkte von den Konsumenten dann auch nachgefragt und bezahlt werden können. Ein gnadenloses Kreditaufnehmen des Staates zur Nachfrageförderung wäre dann auch nicht mehr notwendig, und das Staatsdefizit könnte dann langsam zurückgefahren werden.

  10.01.02 Lexa Luger
Die Unternehmer, diese dynamischen mutigen Menschen, sollten endlich mit der ewigen Litanei des Jammerns aufhören. Was habe diese Leute eigentlich für eine Einstellung? Über Jahre hinweg durfte man nicht mit Lohnerhöhungen auf das zarte Pflänzchen der Konjunktur treten, dafür durften die Unternehmer Gewinne abschöpfen wie die Blöden. Arbeitsplätze wurden in den letzten zwanzig Jahren nur durch die Arbeitszeitverkürzung der Gewerkschaften geschaffen.
Ich habe auch so ganz allmählich die Nase voll und sage, dass die Arbeit wieder richtig entlohnt werden muss. Unsere Löhne sanken, unsere Produktivität stieg, die Arbeitslosenqute auch. Ich verdiene weniger als vor 10 Jahren. Damit kann ich keine Konjunktur ankurbeln. Dafür werden die Reicher immer reicher ...
Es ist nun einfach an der Zeit in die Hände zu spucken und zu arbeiten, nicht jammern. Können Bauern und Unternehmer eigentlich nur noch von Subventionen und Steuergeschenken leben?
Wo sind die Führungsleute die nicht klagen sondern führen?
Alle jammern z.B. über 630 DM Jobs, aber keiner sagt, das die Kosten, die vorher von den Arbeitgebern getragen worden sind, einfach auf die Arbeiter abgewälzt worden sind (zur Gewinnsteigerung!) und die deswegen kein Bock mehr darauf haben.
Alle Jammern über die Rentenversicherung und die Unternehmer müsten entlastet werden, dafür der Arbeitnehmer "privat" belastet werden. Als wenn die Unternehmer keine Verantwortung dafür häten, dass sie keine Betriebskindergärtern hätten, so wenig Lohn zahlen, dass beide Elternteile arbeiten gehen müssen und die deswegen keine Lust mehr auf Kinder haben. Kinder können sich ja die Unternehmer im Ausland billig als GreenCard Arbeiter fertig ausgebildet reinholen. Also stehlen sich die Unternehmer mal wieder aus der Verantwortung. Sie haben natürlich nicht durch ihre Lobbyarbeit bei der FDP beigetragen, dass sie immmer mehr bekommen, aber Kinder und die Ausbildung von Kindern immer weniger rentabel wurden. Nun stehen sie da mit Schülern, die laut Pisa-Studie nur noch mittelmaß sind, ohne Facharbeiter, ohne Ingenieure. Wenn aber überhaupt keinen eine Schuld trifft, dann sind es FDP, CDU/CSU und die deutschen Unternehmer.
Was ist das eigentlich für ein Land geworden, in dem jeder nur an sich selber denkt und versucht allen in die Tasche zu greifen? Wo sind die Unternehmer die nicht nach Erleichterung jammern, die ausbilden und in die Zukunft blicken? Die Arbeiter haben dies nun über Jahre hinweg bewiesen, haben den beteuerungen der Arbeitgeber geglaubt. Das war wohl nichts! Jetzt sind die Unternehmen an der Reihe! Oder sind die deutschen Manager wirklich nur Nieten in Nadelstreifen?

  11.01.02 Dietmar Dauner
Eines sollte klar sein:
Voraussetzung, daß sich im Lande etwas bewegt ist, daß die Leute wieder Vertrauen in die Politik haben. Hier bin ich aber äußerst skeptisch, da dann Voraussetzung wäre, daß ein Bundeskanzler (in diesem Fall: Gerd mit der ruhigen Hand)die Leute nicht in dreister Weise belügt!! (Renten/Arbeitslosenzahlen usw.usw.)
Ich kann nur hoffen, daß dieser Hollywood-Politiker beim nächsten Wahltermin ganz brutal abgestraft wird.

  11.01.02 Katharina Surovcik
Für 2002 sind rund 1% Wachtum prognostiziert. Diese Zahl kann und wird sich wohl auch noch verändern. Doch gehen wir einmal davon aus. 1% Wachstum sind bei dem Wirtschaftsvolumen, das in der Bundesrepublik vorhanden ist, einfach immens, nominal betrachtet. Und es ist ein Wachstum! Ich habe den Eindruck, dass nicht nur die Wirtschaft wachsen soll, sondern auch das Wachstum prozentual immer mehr betragen soll. Dabei ist das Wachstum bereits exponentiell. Wohin soll das denn führen? Wir haben die letzten Jahre gesehen, dass Wirtschaftswachstum an den Arbeitsmarktzahlen kaum etwas ändert, wir brauchen andere Konzepte, um den Menschen wieder Lebenssinn zu geben und den Staat zu entlasten. Anders formuliert: Wenn Wirtschaftswachstum nicht bei der Verringerung der Arbeitslosen hilft, brauchen wir es dafür auch überhaupt nicht.
Wofür dann? Weil unsere europäischen Nachbarn zur Zeit ein höheres Wachstum verzeichnen? Gönnen wir doch z.B. Irland, dass seine Wirtschaft sich ändert und wächst. Das gleiche geschah in der Bundesrepublik vor ein paar Jahrzehnten. Sind wir da nicht einfach nur neidisch? Der Nachbar kauft sich ein neues Auto, also brauchen wir auch eins! Das kann es doch nicht sein.
Ich denke, dass der richtige Weg für die Zukunft darin besteht, jetzt vorzusorgen. Konkret heisst das, den Staatshaushalt zu konsolidieren, die private Sparquote zu erhöhen, sich zurücklehnen und darauf besinnen, was man wirklich benötigt. Nur so kann man in einigen Jahren die Energie und auch die finanziellen Mittel haben, in neue Ideen zu investieren, die die Wirtschaft neu verändern werden.

  11.01.02 Ole Wegener
Keine Frage, dass in punkto Aus/Bildung sehr viel getan werden muss.
Wenn das Geld aber deutlich gerechter verteilt wäre (ich bin kein Kommunist!)
haetten auch viel mehr Menschen Geld, welches sie unter die Leute bringen könnten.
Bei einer generelle Vier-Tage-Woche würden viel mehr Menschen in die Sozialkassen einzahlen und die Beiträge könnten langfristig sinken.
zudem frage ich mich warum wir mit einem kleinen wachstum nicht zufrieden sein können?
Wie sollte es anderen europäischen Ländern (vorallem den EU-Beitrittskandidaten)gelingen unseren Lebensstandard
zu erreichen, wenn unsere Wirtschaft immer die grössten Wachstumszahlen hätte ?

  11.01.02 FRED
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit laufenden Steuererhöhungen, wie z.B. die Ökosteuer wird man die Konjunktur sicherlich nicht in Gang bringen, sondern uns noch weiter in die Rezession treiben !
Wir brauchen jetzt dringend wie nie ein Konjunktur-Programm, die Konsolidierung des Staatshaushaltes muß ausgesetzt , die Politik der ruhigen Hand beendet werden .
Laßt endlich wieder Leute regieren die etwas davon verstehen .
Mit freundlichen Grüßen FRED

  11.01.02 Stefanie Berg
Tach zusammen - Parteipolitik bei den Beiträgen der Politiker, mehr oder weniger berechtigtes Stöhnen bei allen anderen. Das macht dieses Forum nicht gerade spannend. Die wirtschaftliche Krise wurde bestimmt nicht am 11.9. ausgelöst sondern war schon vorher da - nur der Umgang mit Krisen will wohl auch gelernt sein. Ich bin Unternehmerin mit 20 Mitarbeiterinnen. Wir hatten Anfang 2001 einen Umsatzeinbruch von 38 % und haben nicht eine Mitarbeiterin entlassen. Das geht! Und zwar durch ein gutes Kostensenkungsprogramm, Reduktion der Geschäftsführergehälter; Effektivierung der Arbeit und systematische Kundenpflege sowie Neukundenakquise. Das ist natürlich kein Patentrezept für alle Unternehmen, aber ich finde es sehr erschreckend, wie leicht immer entlassen wird, statt nach anderen Lösungen zu suchen. Zur Konjunktur konkret: Mit schnellen Lösungen ist es doch nicht getan. Zu einer nachhaltigen Konjunkturbelebung gehört die nachhaltige Integration von Frauen in das Wirtschaftsleben - wie es in unseren Nachbarländern selbstverständlich ist. Einige Studien und Prognosen weisen schon seit Anfang der neunziger Jahre darauf hin, dass durch einen höheren Anteil von Frauen in der Erwerbstätigkeit und in Führungspositionen ein hoher Innovations- und damit auch Konjunkturschub gewährleistet werden kann. Dazu gehört aber auch eine dringende Form des Bildungswesens (Abschaffung des dreizügigen Schulsystems, Gesamtschule als Regelschule) und ganztägige Kinderbetreuung. Dies brächte sowohl entscheidende Impulse im Bildungswesen als auch im Arbeitsmarkt. Denn trotz hoher Arbeitslosigkeit fehlen doch an allen Ecken und Enden qualifizierte Fachleute. Hier liegt in Deutschland bei den Frauen ein enormes Potenzial brach. Für strukturschwache Regionen müsste es parallel Sonderprogramme geben - natürlich mit staatlicher Unterstützung, wie denn sonst? Es gibt sicher keine Patentrezepte, aber der Blick auf die ganze Gesellschaft könnte zu völlig neuen - und wie gesagt nachhaltigen - Ansätzen führen. Es grüßt freundlichst stefanie berg

  11.01.02 Karl-Michael Vitt
Sehr geehrte Damen und Herren,
die gegenwärtige Krise ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschenhand erzeugt. Das Hauptproblem besteht darin, daß man mit Grundsätzen der Krise beikommen will, die die Krise erzeugt haben. Wir haben eine weltweite systemische Finanzkrise, die man mit nationalem Herumdoktern an Prädikaten nicht lösen kann. Die Finanzkrise in Argentinien, der Türkei, Polen, der Absturz der New Economy, der Pleitegeier über den Kassen der öffentlichen Hand sprechen Bände.Wir brauchen eine neue Bretton Woods Konferenz, wie es der amerikanische Ökonom LaRouche vorgeschlagen hat, um das gegenwärtige überschuldete und durch Spekulation zerrüttete Finanzsystem, das so nicht mehr zu retten ist, durch die Regierungschefs einem ordentlichen Bankrottverfahren zu unterziehen. Weiterhin müssen Institutionen wie Nationalbanken oder Banken nach dem Muster unserer Kreditanstalt für Wiederaufbau geschaffen werden. Durch produktive Kreditschöpfung müssen großangelegte eurasische Infrastrukturprojekte in Gang gebracht werden. Der Transrapid könnte dann von Madrid kommend über Paris, Berlin, Warschau, Moskau bis Tokio oder Peking fahren. Entlang solcher Entwicklungskorridore würde neue Industrie entstehen, die Nachfrage für unsere Industrie erzeugen würde.Ausgedehnte Infrastrukturprojekte bis in den Nahen Osten und Afrika würde Millionen von neuen produktiven Arbeitsplätzen entstehen lassen. Utopisch? Keineswegs, der südkoreanische Staatspräsident sprach im Dezember in Straßburg über die eurasische Landbrücke. Ähnliche Debatten werden seit längerem in Rußland und China geführt. Die Wirtschaft muß dem Menschen wieder dienen und nicht irgendwelchen Ideologien. Zuerst die Menschen. Den Frieden z.B. im Nahen Osten oder Afrika werden wir nurch wirtschaftliche Entwicklung sichern können.

  11.01.02 Lexa Luger
Wählt bloss bitte diese Regierung nicht ab. Danach würden nur die Amigos, die Steuerhinterzieher, die Gesetzesbrecher, die Amigos regieren. Nichts würde unser Land soweit wieder zurückzukapatulieren wie das. Lass en wir Schröder noch eine Chance! Die haben wenigstens einen Teil des Reformstaus angepackt, was die alte Regierung 16 jahre nicht geschafft hat. 16 Jahre Bildung gekürzt, 16 Jahre Familien bestraft, 16 Jahre Rechte beschnitten, 16 Jahre Schulden gemacht. Und wenn eine Partei wirklich bewiesen hat das sie vom Regieren nichts von Lobbyarbeit aber viel versteht, dann ist es die FDP. Und Gott bewahre uns vor einem Aussenminister Föhn Westerwelle!

  13.01.02 Dr. Peter Frenzel
Ich möchte mich mit dem Thema Misere in der Wirtschaftspolitik, Kapriolen in der Finanzpolitik und die überaus schädliche Zunahme der Bürokratisierung beschäftigen.
ES GIBT - LAUT BUNDESKANZLER SCHRÖDER - nur eine gute oder schlechte Wirtschafts- und Finanzpolitik, keine linke oder rechte. Diese Meinung teile ich zu 100 Prozent und dafür verdiente er auch gewählt zu werden. Das war so leider. Am Bruttoergebnis gemessen zeigen Arbeitslosigkeit und Bürokratiezunahme, daß aus der gutgewollten eine recht mäßige Wirtschafts- und Finanzpolitik geworden ist und durch die Eskapaden des Sozialministers auch noch eine linkslastige recht schlechte. Ich möchte noch nicht einmal damit sagen, daß Vorgänger Kohl eine bessere Sozialpolitik gemacht hätte - im Gegenteil. Aber bei aller Aktivität ist leider das Wort Aktionismus im negativem Sinne eher kennzeichnend für das Ergebnis, wie wir es erleben können.
Die Finanz- und Wirtschaftspolitik ist von zu vielen Widersprüchlichkeiten geprägt, und das Ergebnis ist eben der heutige Zustand. Der Stil des Eigenlobs über bestimmte Reformen, mögen sie so gut oder schlecht sein, wie sie wollen, genügt eben nicht zum Erfolg auf der ganzen Linie. Dieser muß aber gnadenlos eingefordert werden. Jedes Schiff braucht bekanntlich einen Rettungsplan, der bei Kollisionen mit Unvorhergesehenem wirksam in Kraft tritt. Schröders Politik der ruhigen Hand ist nun erwiesenermaßen eine schlechte Politik. Es ist zum Teil leider die Politik eines Umfallers, der den Mund mehr als ein bißchen zu voll genommen hat - wie dies bedauerlicherweise in der Politik sogar öfters die Regel ist und damit die erhabene Machtposition eines Bundeskanzlers ein gutes Stück tiefer hängt. Ich erinnere mich noch sehr gut an seinen Ausspruch vor 3,4 Jahren:" 7 Pfennige einmalige Benzinpreiserhöhung, mehr mit mir nicht." Haben dies alle vergessen, daß sich niemand mehr daran erinnern will? Inzwischen sind es nun schon 28 Pfennige der heimlichen Zusatzsteuern.
Dann dieser schreckliche Einfall seines Finanzministers: Die Freibeträge für Sparer werden halbiert. Gleichzeitig wird wieder Geld zur Förderung der privaten Altersvorsorge ausgegeben. Was soll dieser Unsinn hoch 3 eigentlich?
1. Jede private Sparleistung ist doch entweder unmittelbar oder mittelbar ein Beitrag zur privaten Vorsorge. Auch nach 30 Jahren Berufstätigkeit - als leitender Angestellter! hatte ich nie Sorge, zu viel Zinsen zu sammeln, und damit über den Sparerfreibetrag zu kommen, dafür sorgten Hypothekendienst für die Banken, Kinderausbildung und nicht zuletzt das Finanzamt mit saftigen Steuern, begleitet von immensen Sozialabgaben (nie gebrauchte Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung). Und jetzt darf ich dafür zur Abwechselung wegen des halbierten Sparerfreibetrages tagelang mühsam klitzekleine Zins- und Dividendenbelege sammeln, auflisten und mir den Kopf schwermachen über die möglichen Fehler bei der Abgabe meiner Steuererklärung, nur weil ein Finanzminister (wieder einmal) eine überschlaue Idee hatte, um sowieso schon sparsame Steuerbürger raffiniert um ein paar Mark mehr zu betuppen, sie vor allem in ein neues Geldkarussel zu jagen, das besteht aus: Ersparnisse versuchen umschichten, um die staatliche Teilenteignung nach Möglichkeit kleiner zu machen, Geld für Versicherungen und ihre Vertreter abzuzweigen und alle möglichen undurchsichtigen Fallstricke zu erahnen, die man sich dann erst später wieder ausdenken wird.
2. Die Form, in der Steuern auf Zinsen und Dividenden erhoben und je nach Gusto der Politiker verändert werden, sind ein ein besonders schlimmer Auswuchs unserer Bürokratie und geeignet, das Mißtrauen und den Verdruß gegenüber unseren staatlichen Regeln zu bestätigen und zu erhöhen.
Beispiel A) Wer 1995 gewisse Ersparnisse in Bundesschätzen B anlegte und sich ausrechnete, daß er in 6 Jahren mit seinen Zinsen bequem innerhalb der Freigrenze liegen würde, wurde durch die Steueränderungen im wahrsten Sinne um seinen Zins-Lohn betrogen, denn was über der nunmehr erhöhten Freigrenze lag, wurde ihm kalt besteuert, obwohl er jahrelang weit unter der Freigrenze lag und deshalb mit Bundesschatzbriefen A viel mehr Zinsen hätte vor der Steuer retten können. Ich bin mir ziemlich sicher, daß eine solche nachträgliche Belastung vor dem Bundesverfassungsgericht nicht Bestand haben würde.
Beispiel B) Durch die rigorose Herabsetzung der Zins-Freibeträge versuchte mancher sein Glück in Aktien. Da die desaströse Börsenentwicklung des Jahres 2000 genügend bekannt ist, brauche ich sie hier nicht extra auszuführen. Es bleibt die Abrechnung der Dividenden durch die Banken. Wer mit offenen Augen und gläubigen Herzen sich einmal eine solche Dividendenabrechnung angesehen hat, dem kann eigentlich nur der Mund offen stehen bleiben, sofern ihm noch ein Fünkchen gesunder Menschenverstand geblieben ist. Einer Zeile des Dividendenbetrages stehen ungefähr 10 Zeilen Abzüge und Hinzurechnungen gegenüber. Solche Regelungen können eigentlich nur einer Division deutscher Beamtengehirne entsprungen sein. Dabei geht es nicht selten nur um Beträge zwischen 10 und 100 Euro. Aber die unselige Freibetragsjongliererei hat eben ihre Folgen.
3. Die Behandlung der Nebenbeschäftigungen in steuerlicher und versicherungsmäßiger Weise ist ein weiterer Eulenspiegelstreich, der nur wieder Schlüsse daraus ziehen läßt, wie weit Politiker und Gesetzemacher den Boden unter ihren Füßen verloren haben. Am Beispiel von Kleinunternehmern mit vielen sehr niedrig verdienenden Mitarbeitern habe ich da einiges miterleben dürfen. Wenn wie dies unser Sozialminister wohl lobenswerterweise erreichen möchte, die Kleinhinzuverdiener ein bischen mehr Rente bekommen sollen, so sollte es doch ohne weiteres möglich sein, die früher fällige Pauschalsteuer, die über das Finanzamt ausgewiesen wird, schlicht und einfach von dort aus gesammelt in eine oder meinetwegen die Kassen überweisen zu lassen, anstatt den schwarzen Peter dem kleinen Unternehmer aufzubürden. Trotzdem bliebe festzuhalten, daß die neue Abgabenkonstruktion unseres Sozialministers von vielen Betroffenen mit Kopfschütteln beobachtet wird, weil sie es nicht als für sich interessant sehen. Sicher wird diese Beurteilung in die nächste Wahlentscheidung der Wechselwähler einfließen.
4. Es kennzeichnet den oportunistisch-pfiffigen Charakter unseres Finanzministers, wenn er nach alter unehrlicher Politikermanier uns immer nur von tollen Spareffekten, "größten Steuerermäßigungen" usw. sich positiv zu profilieren versucht, jedoch klammheimlich wieder neue Erhöhungen anderer Steuern verschweigt - siehe die Benzinsteuer, siehe die Versicherungssteuer, siehe höhere Belastungen auf die Strompreise, siehe Sparerfreibeträge. Ein so wichtiger Politiker des ersten Ranges sollte Taschenspielertricks jeglicher Art tunlichst vermeiden. Dies ist eine Frage der Ethik in der Politik.
5. DIE WEITERE AUFBLÄHUNG UNSERER BÜROKRATIE SCHEINT ALSO KEINE GRENZEN ZU KENNEN. Sie kommt der bekannten Ordnungsliebe der Deutschen auch in wundersamer Weise entgegen, schafft jedoch keine müde Mark an Verbesserung der Produktivität. Und dies spiegelt sich in unseren Parlamenten wider. Wer nicht Lehrer oder anderweitig unkündbarer Beamter ist oder Jurist hat kaum eine Chance, sich als Volksvertreter wählen zu lassen, um seinen gesunden Menschenverstand wirksam in die Politik einbringen zu können. Aber gerade diese täglich hart kämpfenden Geldverdiener bringen bekanntlich das Geld in die Kasse des Finanzministers. Je höher die tragenden Politiker gestiegen sind, umso größer ist der Druck, den Blick der sogenannten Basis mehr und mehr aus den Augen zu verlieren, weil in den oberen Gefilden eben andere Regeln des Überlebens gelten als unten an der Basis. Leider spiegeln die neu geschaffenen Gesetze mehr oder weniger diese Haltungen.
Nach meiner Überzeugung genügt es eben nicht, nur intelligent zu sein, um sich mit seinem Verstand irgendwelche Patentlösungen auszudenken, es braucht auch entsprechende Erfahrungen gelebten Lebens, um den Bedürfnissen der Menschen langfristig gerecht zu werden. Und diese gilt es bestens zu erfüllen. Ich möchte mich nicht rühmen, selbst ein geeignetes Rezept zu besitzen, um wirklich gute Politik zu machen und die Bürokratie auf ein Drittel zu reduzieren, aber höchste Zeit wäre es, hieran zu arbeiten.
6. Mancher Parlamentarier wird Anstoß nehmen an dem, was ich - tiefenpsychologisch meditierend - feststellen möchte: Ein junger Parlamentarier mag ein Mensch voller guter Vorsätze, höchster Aktivität, Bildung und Intelligenz sein. Deshalb begründete unsere damalige Bundestagspräsidentin Frau Professor Süßmuth Ihre damals erhobene Forderung zur beträchtlichen Aufstockung der Parlamentarierdiäten mit der Feststellung: Ein Parlamentarier solle wie ein oberster Bundesrichter entlohnt werden, auch um seine Unabhängigkeit zu untermauern. - bei aller Hochachtung vor Frau Süßmuth kann ich mich aus tiefster Überzeugung ihrer Meinung nicht uneingeschränkt anschließen, denn mit einer solchen Aussage ist sie in meinen Augen entschieden zu weit gegangen. Denken wir nur an die Fälle, wo es die Parlamentarier nicht fertig brachten, aus eigener Weisheit und Überzeugungskraft ihre Probleme unter sich zu regeln. Vielmehr riefen sie das Bundesverfassungsgericht als Schiedsrichter an. Schon hieraus ergibt sich der unterschiedliche Rang. Im übrigen gibt es bekanntlich viel weniger Verfassungsrichter als Abgeordnete, dies bedingt den besonderen Ausleseprozess, erheblich schärfer als bei angehenden Parlamentariern, den die Richter erst einmal zu durchlaufen haben.
Geld formt nämlich nicht nur den Menschen, es vermag ihn durchaus auch durch den allgemein bekannten Verwöhneffekt zu verformen, und zwar vergleichsweise ebenso nachteilig wenn auch in einer anderen Richtung, wie dies erlittenes Unrecht, ungerechtfertigte Bevormundung oder gar das Trauma eines erlittenen Verbrechens darstellt. Und wie soll ein Mensch, der vom Geld verformt ist, das rechte Gefühl entwickeln, was die Bürger, die er im Parlament zu vertreten die Pflicht hat, in Wirklichkeit bewegt?
Es mag manchem Leser vielleicht hergezerrt erscheinen, die Frage der Vergütung von Politikern und Parlamentariern hier anzuschneiden, ich bin weißgott nicht an einer Neidkampagne interessiert. Ich glaube aber, daß der notwendige menschliche Reifungsprozeß, den ein jeder Mensch durchlebt, seine Zeitspanne und auch bestimmte materielle Bedingungen erforderlich macht. In meinen Augen erwarte ich von dem Vertreter im Parlament, daß er auch vom Gefühl her die Menschen, die er vertritt gut verstehen kann. Auch das Gefühl für Geldeswert wie auch Knappsein an Geldmitteln will mühsam errungen und erfahren werden. Denn diese Erfahrungen fließen in die Ideen der Gesetzgeber hinein. Hier liegen einige tiefere Wurzeln jedes Politikverdrusses und daran hat wohl Frau Professor Süßmuth in ihrem verständlichen Wunsche, den Parlamentariern etwas Gutes zukommen zu lassen, kaum gedacht.
Es wäre meiner Meinung durchaus angebracht, wenn das Parlament seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen gelegentlich gründlicher hinterfragt und daraus einige Schlüsse zieht, auch hinsichtlich der Kosten, die es sich selbst genehmigt. Auch wenn ich die politisch-rhetorische Unehrlichkeit überdenke, wie sie fast täglich uns zu Ohren kommt und vor Augen geführt wird, so kann ich mich wahrhaftig nur bestätigt fühlen in diesen Gedanken.
WAS MUSS DENN NUN GETAN WERDEN?
Weshalb traut sich kein Politiker, ehrlich zu sagen, was Sache ist. Was bekommen wir wirklich mehr in die Tasche, was müssen wir umgekehrt wirklich mehr an Steuern berappen und warum läßt sich dies nicht übersichtlicher und weniger bürokratisch bewerkstelligen. Nur solches Verhalten vermag Vertrauen zu schaffen. Also zum Abbau der Bürokratie und zur Erleichterung des Bürgers: Eine Reihe von Steuern sind absolut überflüssig, z.B. kann die Einkommensteuer mit dem Solizuschlag zusammengelegt werden. Wenn Steuern sozial sein sollen, so bitte nicht an der Umsatzsteuerschraube drehen, wenn sie ausgleichend sein sollen, so läßt sich dies über die Gestaltung der Einkommensteuer bewerkstelligen. Wenn es darum geht, Vermögensschieflagen zu beeinflussen, so kommt man um eine Vermögenssteuer leider nicht herum. Dies ist die trockene Wahrheit.
Es gibt tatsächlich Dinge, die man zu Recht mit Abgaben belasten sollte, wodurch man zum Beispiel die Krankenkassen und ihre horrenden Beiträge entlasten könnte. Zum Beispiel: Die Tabaksteuer sollte so bemessen sei, daß die Behandlung Lungenkrebskranker davon finanziert werden kann, Alkoholkranke über die Alkoholsteuer. Für die zukünfigen Hörgeschädigten sollte eine Disco-Abgabe geschaffen werden, die bei der Überschreitung gesundheitsgefährdender Lärmpegel auferlegt wird. Warum nicht? Aber warum werden eigentlich Versicherungen besteuert?
Dies wären Tips mit gesundem Menschenverstand. Leider erwartet der schlichte Bürger diese zur Zeit allerdings schon nicht mehr, er ist von der beherrschenden Bürokratie nämlich bereits merklich neurotisch gestört worden.

  15.01.02 Jürgen Werner
Sehr verehrte Frau Luger,
das schlimmste an der gegenwärtigen Situation is die Alternativlosigkeit.
Es verursacht mehr als Bauchschmerzen, über eine CSU/FDP Regierung nachzudenken - aber leider nicht weniger schlimme Beschwerden, sich vorzustellen, daß das augenblickliche Ensemble noch eine Saison das Stück " Wie ruiniere ich Demokratie und Staat mit möglichst viel Aufwand " gibt. Herr Stoiber ist keinesfalls ein Traumkandidat und der Gedanke an seinen neuen Superminister (Ex-Moped-Rocker Merz) stimmt nicht besonders zuversichtlich - aber: es fällt auch ziemlich schwer, sich auszumalen, was diese Jungs schlechter machen wollen, als Herr Schröder und Herr Eichel, die nicht viel mehr geschafft haben, als diese Land zur Rollerbahn zu machen und den bereits vorher begonnenen Prozeß der Wandlung von einer führenden Industrienation zu einer drittklassigen Bananenrepublik unglaublich zu beschleunigen.
Ich fürchte, mit Herrn Stoiber wird es nicht besser. Ich hoffe, die Entwicklung verlangsamt sich, so daß wir etwas Zeit gewinnen und vielleicht den ein oder anderen Fachmann (-frau..) für den Job finden können.
Die Konjunktur wird anspringen, wenn mit einer ehrlichen und verläßlichen Politik gerechnet werden kann. Dafür steht die Regierung Schröder in keinem Falle. Der Mann der Mitte leistet sich einen Innenminister, dessen politischen Standort Herr Stoiber selbst mit dem von "Münte" so vollmundig befürchteten Rechtsruck nur mit einem guten Fernglas ausmachen kann. Er leistet sich einen Finanzminister, dessen Rechenkünste mit der Bezeichnung "bemerkenswert" sehr vornehm umschrieben sind.(Wie desperat müssen die Hessen gewesen sein, daß Ihnen selbst der glatte Herr Koch als bessere Ministerpräsidentenwahl vorkam ?)
Ich habe Herrn Schröder gewählt. Ich muß sagen, sowas passiert mir nie wieder. Bei Kohl hieß das ‚aussitzen' bei Schröder ‚ruhige Hand' gemeint ist, Probleme solange verschweigen oder -wenn's nicht anders geht, zerreden, bis sie sich am besten von selbst erledigt haben, oder man eine Wahlperiode weiter ist. Damit ist keine Wirtschaftspolitik zu machen. Damit ist keine Konjunktur zu beleben. Wer meint, den Leuten das Geld mit allen möglichen Taschenspielertricks ungestraft abzocken zu können, vergißt eins.: der sogenannte Mann auf der Straße hat in der Regel ein wesentlich klareres Verhältnis zu Soll und Haben. Er kann nicht Schulden machen ohne Ende, sein Gehalt anheben ohne Ende, wie es Herr Eichel bis jetzt noch bei jeder noch so miesen Gelegenheit mit den Steuern tut und er kann nicht seinem Chef ein X für ein U vormachen und glauben, seinen Job zu behalten. Uns allen ist geholfen, wenn wir Politikern endlich klarmachen, daß Sie das auch nicht können.
Allein das ist die Basis für eine Erhalten unseres Lebensstandards (was schon sehr gut ist) und ein Anfang, etwas darauf aufzubauen. Wir dürfen nicht weiter zulassen, daß dieser Saat weiter als Selbstbedienungsladen der Parteien mißbraucht wird vor allem dürfen wir uns nicht länger Politiker leisten, die nie etwas anderes gewesen sind. Konjunktur ist nichts anderes als das Ergebnis von Vertrauen der Menschen in die Zukunft - es sollte unseren Politikern zu denken geben, wie wenig Vertrauen wir offenbar in unsere Zukunft haben.

  16.01.02 Lexa Luger
Man muss ja nun folgendes sagen: in der letzten Legislaturperiode hat ja nicht nur die die Regierung ein schlechtes Zeugnis bekommen, sondern auch die Opposition. Herr Stoiber und Konsorten haben ja nicht nur eine Parteispendenaffäre und die BSE-Krise mitverursacht, sondern auch noch die Machenschaften einer Landesentwicklungsgesellschaft zu verantworten.
Ich habe Schröder nicht gewählt. Ich habe trotzdem erwartet, dass er ein Wahlversprechen einlösen würde: die Vermögenssteuer. Hat er aber nicht.
Kohl versprach nach zur Bundestagswahl 1990, dass es mit ihm keine Steuererhöhung wegen der Einheit Deutschlands geben würde, er war zwei Wochen an der Macht, da gab es eine Steuererhöhung. Warum sollte ich also CDU wählen, die sind um nichts besser. Auch ich finde Schilly zum k... . Was nutzt es. Die DVU tritt in Bayern nicht an, weil deren Politik komplett durch die CSU vertreten wird, dass müsste einen Nachdenklich stimmen. Nun ist Schilly auch ziemlich nachgedunkelt und gehört mit seinem ebenfalls nachgedunkelten (Ex?-)Freund Mahler abgeschafft.
Nichtsdestotrotz habe ich bei einer Fortführung der rot-grünen Koalition ein besseres Gefühle als einer Stoiber-Merz-Westerwelle Troika tatenlos zusehen zu müssen. Diese Troika alleine ist für mich ein Grund statt PDS SPD zu wählen, es wäre der politische GAU unseres Landes. Lasst der Regierung und vor allem der Opposition doch noch mal Zeit Ihre Aufgaben richtig zu machen. Alle beteiligten haben ihre Aufgaben in der letzten Wahlperiode nur ausreichend ausgefüllt. Gebt lieber den Grünen die Stimme, damit die den Parteilinken der SPD mehr Rückhalt geben können. Das alleine, oder eine rot-rot-(grüne) Koalition können diesem Land einen Ruck versetzen, den es so dringend braucht. Aber wenn diese Land eins nicht braucht, dann einen Amigo Stoiber.

  17.01.02 Heinz-Walter Hoetter
Sehr geehrte Damen und Herren,
Deutschland befindet sich am Rande einer wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Katastrophe. Das deutsche Volk ist am Ende der Fahnenstange angekommen, und es geht weiter bergab.
Das gesamte deutsche Volk lebt dauerhaft über seine Verhältnisse - nicht erst seit der rot/grünen Koalition. Die Realität wird uns alle einholen! Wir erleben es bereits jetzt schon hautnah. 4 Millionen Menschen ohne Arbeit. Die Inflation nimmt zu. Der Konsum geht zurück, weil die Menschen ihr Geld zurück halten oder nur noch um ihre nackte Existenz kämpfen müssen. Der Schuldenberg des deutschen Volkes ist erdrückend und steigt weiter an. Über 3 Millionen Familien sind außerdem überschuldet. In den Lohntüten bleibt immer weniger Geld. Auch der politische Wind in Deutschland wird kälter. Es lebe die "asozial Marktwirtschaft". Wir treiben in die Polarität von Armut und Reichtum.

Was aber kann Deutschland (und dem deutschen Volk) vor diesem allgemeinen Abstieg (nicht nur wirtschaftlichen) noch bewahren? Ganz einfach! Wir müssen uns wieder auf uns selbst besinnen und auf das, was dieses Volk einmal nach oben gebracht hat - Fleiß, Sparsamkeit, Ausdauer und Disziplin.
In dieser Hinsicht sehe ich aber äußerst schwarz.
Das deutsche Volk besteht nur noch aus weinerlichen Waschlappen, stinkfaulen Weicheiern, hirnverbrannten Querdenkern, geldgeilen Möchtegerns und karrieresüchtigen Gernegroß, die alle fernab der Wirklichkeit leben. Sie schreien alle nach Hilfe, die ihnen keiner geben wird, weil man sich im Prinzip nur selbst helfen kann oder ein Ziel in Gemeinschaft versucht zu erreichen. Man muss zusammenhalten, wenn die Zeiten auf Sturm stehen! Die Frage sei erlaubt, ob das deutsche Volk zu faul oder einfach zu dumm zum Überleben ist geworden. Ein Volk von Egoisten?
Diese degenerierte Spaßgesellschaft wird sich noch wundern!
Wenn sich dieses Volk insgesamt gesehen innerlich bald nicht radikal ändert, wird es schlichtweg untergehen. Sollte es tatsächlich so kommen, dann hätte es dieses Schicksal auch verdient!
Mit freundlichen Grüßen

  19.01.02 Irina Kretschmer
Ich gebe meinen Vorrednern Recht, dass die Situation heikel ist und das nicht erst seit gestern oder heute. Ich gebe Ihnen auch Recht, dass eine ehrliche Politik her muss, dass diese Verdrossenheit, diese Machtlosigkeit, die wir angesichts des praktizierten Eigennutzes in unserem Parlament spüren müssen, ein Ende haben.
Reformen müssen her, und das ist nicht neu. Viele schlaue Abhandlungen gibt es dazu, dass unsere "politische Klasse" - an und für sich schon ein Hohn in einer sog. Demokratie - unter Kontrolle gehört.
Es ist ein Unding, dass Parteiprogramme schlichtweg auf die Wahltermine abgestimmt werden. Wie soll da eine glaubhafte, stetige Politik gemacht werden? Es sind doch immer wieder nur Parteiinteressen und Sichern der eigenen Pfründe, die, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, politisches Handeln bestimmen.
Wir sollten zu demokratischen Ursprüngen zurückkehren und kritisch hinterfragen: Werden unsere Interessen überhaupt noch vertreten? Wenn nicht, wer muss die Konsequenzen tragen?
Damit sind wir bei einem wichtigen Problem: Ist noch irgendjemand in unserem Parlament für bestimmte Entscheidungen direkt zur Konsequenz zu ziehen? Die Strukturen sind in der Zwischenzeit so verwischt und verwoben, dass dies ganz einfach nicht möglich ist.
Ist das demokratisch?
Ich denke, die Zeit ist nun endlich reif, dass die Bürger aufstehen und ihrem Unmut Luft machen, dass die Einhaltung der Wahlversprechen direkt vor Ort angemahnt und kontrolliert wird.
Wir sind schließlich die Bürger, die den Staat zur Lösung unserer Probleme und Aufgaben geschaffen haben, nicht umgedreht.
Lasst uns nicht mehr tatenlos zusehen!

  19.01.02 P. T. Kroeger
Grundsätzlich wäre auch eine Vereinfachung und Reduzierung des geltenden (Steuer-)Rechts erforderlich.
Ein einfacher Steuertarif unter Beseitigung aller Sondertatbestände bei verminderter Progressivität. Dies ist nicht nur, wie bedeutende Steuerrechtler, wie etwa Prof. Dr. Tipke, seit Jahren anmahnen, ein verfassungsrechtliches Gebot, sondern noch mehr ein ökonomisches. Nur wenn eindeutig erkennbar ist, welches Einkommen tatsächlich verfügbar ist, ist auch die Investitionsquote steigerbar. Dies gilt indes nicht nur für Private, sondern auch für die öffentliche Hand aufgrund besserer Einnahmeneinschätzbarkeit sowie die Unternehmen. Es ist nicht recht einsehbar, warum die unternehmerische Internationalisierung in einer Gesamtkonzernrechnung zu steuerlich negativen Ergebnissen und also einer Sozialisierung der internationalen Verluste im hiesigen Steueraufkommen führen kann, wenn gleichzeitig im hiesigen Ergebnisbereich erhebliche Überschüsse anfallen. Das bedeutet nichts anderes, als das die hier anfallende Wertschöpfung infolge der internationalisierten Verlustrechnung keinerlei Ergebnisverbesserung für das Gesamtwirtschaftssystem der Bundesrepublik erzielt. Insoweit bedarf es wohl zumindest der Einführung einer Mindeststeuerquote auf inländisch erzielte Gewinne sowohl für Unternehmens-, als auch Gewerbesteuer.
Im übrigen nochmals:
Ein einfaches und klares Steuerrecht, vor dem sich die Bundesregierungen aller Fraktionen seit Jahrzehnten drücken, schafft ökonomische Freiräume, weniger Bürokratie, transparenteres und gleicheres Recht und somit auch mehr Rechtsfolgewillen.
Herr Eichel übernehmen Sie.

  21.01.02 Rolf Preuss
Konjunktur - Wie kommt der Motor wieder in Schwung?
Sehr geehrte Frau Professor Dr. Luft,
meine Stellungnahme zu der Thematik "Konjunktur - Wie kommt sie wieder in Schwung" richtet sich nicht nur an Sie, sondern betrifft alle teilnehmenden Abgeordneten.
Daß Sie nun von mir angesprochen werden, geht aus der Tatsache hervor, daß Sie von Ihrer Biographie über den Zusammenhang weltweiten wirtschaftlichen Geschehens und damit den Konjunkturverlauf eine bessere Kenntnis gegenüber den anderen Abgeordneten haben müßten.
In meiner 35-jährigen beruflichen Tätigkeit in der Industrie wurde ich mehr mit den Fragen der Konjunktur konfrontiert als es mein Wunsch ist.
Um bei Ihnen nicht einen falschen Verdacht aufkommen zu lassen, um wen es sich bei mir handelt, so darf ich Ihnen mitteilen, daß ich parteilich nicht gebunden bin und auch nur als Angestellter in einem großen Unternehmen tätig bin und mit den wirtschaftlichen Geschehnissen aufgrund meiner Arbeit einen guten Überblick habe. Zusätzlich habe ich über die Jahre durch viele Reisen in den fünf Bundesländern einen guten Überblick über die Geschehnisse und auch die Mentalität der Menschen kennengelernt.
Der Konjunkturverlauf aller Länder weist Zyklen, wenn sie nicht von kriegerischen oder sonstigen Katastrophen unterbrochen werden, einer gewissen Regelmäßigkeit unterliegen. Diese Zyklen der einzelnen Länder hatten in den zurückliegenden Jahrzehnten kaum Deckung und gleichen sich erst jetzt im Rahmen der Wirtschaftsglobalisierung an. Das bedeutet eine Angleichung der Phasendauer aller Länder, jedoch mit einer Phasenverschiebung.
Zum besseren Verständnis meiner Darstellung gehe ich greife ich auf die wirtschaftliche Nachkriegsgeschichte zurück. Die Betrachtung der zurückliegenden Jahre dürfte zugleich die Antwort auf die Frage einer wieder erstarkenden Wirtschaft sein.
Der weltweit beachtete Wirtschaftsaufschwung der Nachkriegsbundes-republik beruhte darauf, daß moderne Fertigungsanlagen durch die totale Zerstörung angeschafft wurden und damit auch Produkte der derzeitigen bekannten Technologie modernen Designs geschaffen wurden. Dazu kam noch, daß alle benötigten Produkte zur Erzeugung aller Güter eines modernen Technologiestaat hier produziert wurden.
Ein rohstoffarmes also nicht autarkes Land wie die Bundesrepublik erwarb durch den Export der Güter alle Rohstoffe und sonst lebensnotwendigen Waren mit dem Ergebnis, daß trotz niedriger Steuern genügend Mittel zusammenkamen, um die Infrastruktur auf einen hohen Stand zu bringen. Dieser Effekt ist die Folge von niedrigen Produktionskosten und hoher Konkurrenzfähigkeit aller Artikel, das durch folgende Punkte erreicht wurde:
1. niedere Steuern - ca. 30% des Bruttosozialprodukts
2. ein hoher Ausbildungsstand der Berufstätigen.
3. hohe Arbeitsleistung mit ca. 2200 Stunden pro Jahr
4. geringe Sozialleistungen
5. geringe Arbeitskosten
6. geringer Schuldenstand der öffentlichen Hand
Dies führte dazu, daß die Bundesrepublik innerhalb von 15 Jahren vom quasi Stand Null zur drittgrößten Industrienation der Erde wurde und damit schlechthin zum weltweit bewunderten Vorbild wirtschaftlichen Handelns aller Staaten. Zur Bewältigung der Auftragsflut konnten Fremdarbeitskräfte eingesetzt werden, die sonst in Ihrer Heimat keine Chance für ein ausreichendes Einkommen hatten.
Der wirtschaftliche Rückgang der Bundesrepublik setzte zu Anfang der Siebziger Jahre durch nicht angepaßte Forderungen jedweder Art ein. Das waren überproportionale Lohnforderungen, Reduzierung der Arbeitszeit, Ausweitung des Krankenstandes, Erhöhung der Urlaubszeit, explodierender Schuldenstand der öffentlichen Hand mit der Folge eines überproportionalen Steueranstieges von ca. 30% auf heute über 50% des Bruttosozialproduktes. An diesen kostentreibenden Faktoren waren zwei Institutionen beteiligt, die Gewerkschaften und die öffentliche Hand.
Alle diese Faktoren hatten verheerende Folge für die Industrie, denn durch die zwangsläufigen Preiserhöhungen brach der Absatz vieler Artikel wegen Unbezahlbarkeit rings um den Erdball ein, mit der Folge, daß komplette Industriebereiche von der Bildfläche der Bundesrepublik verschwanden.
Viele Länder, besonders im asiatischen Raum, allen voran Japan, nutzten die Gunst der Stunde zum Aufbau einer eigenen Industrie. Zum Aufbau galt als Vorbild die Bundesrepublik mit Ihrer Taktik und den Produkten. Das hatte zur Folge, daß Industriebereiche wie die Zweirad-, die feinmechanische- foto/optische, die phono/elektronische-, die Textil- und Glasindustrie. Nicht zu vergessen die Werften und als besonderes Beispiel das Ruhrgebiet, der weltweite Industriestandort von Stahl und Kohle schlechthin, existiert so gut wie nicht mehr. Dies sind nur einige Beispiele.
Seltsamer Weise stieg mit dem Niedergang auch noch das Anspruchsdenken vieler Personen und damit trat ein weitere Punkte der Kostenerhöhung ein. Es galt ja als Menschrechtsverletzung, eine Arbeit, die nicht beliebt war, anzunehmen zu müssen und auch noch einen Umzug zuzumuten; es wurden also hohe Arbeitslosengelder und Sozialhilfen bezahlt. Auch jedes kleine Zehenjuken wurde mit einer mehrmonatigen Kurbehandlung belohnt. Ein weitere Punkt des konjunkturellen Rückganges und damit auch einer Kostensteigerung sind die geringen intellektuellen Befähigungen heutiger Berufsanfänger aufgrund einer schlechten Schulbildung.
Heutige moderne Produkte erfordern aufgrund ihrer Anforderungen einen hohen Personalaufwand, der auch intellektuell leistungsbefähigt sein muß. All dies führt ebenfalls zu Kostensteigerungen.
Nur Entwicklungen, gleich welcher Art, die über denen der anderen Länder liegen und die Fertigung der daraus entstehenden Produkte auch nur über einen gewissen Zeitraum, bieten einigermaßen Gewähr der Erhaltung unseres Lebensstandards bis andere Staaten kostengünstiger weltweit damit auftreten. Diese mögliche zukünftige Entwicklung weist einen unangenehmen Nachteil derart auf, daß geringqualifizierte Personen kaum noch Arbeit finden und von der kostensteigernden Sozialhilfe und Arbeitslosengeld leben.
Ein Beispiel, daß zugleich einen doppelten negativen Kosteneffekt aufzeigt. Auf meinen Reisen entlang der Ostseeküste stellte ich fest, daß die nach der Wende notwendige Küstensicherung durch Sandaufschüttung der alten durch viele Jahre nicht instandgehaltenen Deiche mit ausländische Unternehmen durchgeführt wurden. Es will mir nicht in den Kopf, daß in einem Land mit mehr als 20% Arbeitslosigkeit keine Personen zu finden sind, die Sand bewegen können. Dies bezeichne ich als eine Verschleuderung von Geldern ungeahnten Ausmaßes durch die öffentliche Hand.
Ein weiteres Beispiel kreativen statt Anspruchsdenken zeigen Länderbereiche gleichen Werdegangs nach der Wende: Slowenin ging 1990 in die Unabhängigkeit und baute zügig ohne große Fremdmittel seine Wirtschaft auf, da dazu führte, daß dieses Land nach heutiger Berechnung für den EU-Beitritt aufgrund seiner hohen Wirtschaftsleistung Nettozahler wäre. Die fünf neuen Bundesländer sind trotz Überweisung von 1500 Milliarden DM oder nach heutiger Berechnung 750 Milliarden Euro noch immer nicht existenzfähig wegen ihrer Anspruchshaltung.
Alle derzeitigen sogenannten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bewirken keine Arbeitsplatzschaffung, da sie nicht wertschöpfend in Form marktbildenden Gegenwerten sind, denn nur davon existiert ein Staat, der nicht autark ist.
Alle öffentlich von den Parlamentariern vorgebrachten Theorien von Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahmen sind nur Aktionismus und führt zur weiteren Steuervergeudung mit der Folge weiterer Steuererhöhung und noch höheren Steuerschuldendienst. Es ist hier anzuraten, daß die Parlamentarier doch einige Semester Volks- und Betriebswirtschaft an den dafür zuständigen renommierten Universitäten belegen. Es ist im Kopf mehr auszuhaltbar, sobald ich die Vorschläge von Parlamentariern mit 125 000,-EURO Jahreseinkommen durchgehe. Jedes Unternehmen würde den verantwortlichen Mitarbeitern solcher Vorschläge empfehlen, sich um einen neuen Arbeitsplatz zu bemühen.
Doch solange Parlamentarier nur nach wahltaktischen Kalkül handeln, wird die Finanzmisere immer größer und es ändert nichts am derzeitigen wirtschaftlichen Zustand der Bundesrepublik als Schlußlicht der EU.
Es sind aber nicht nur die Parlamentarier jetzt und früher, denen ich den derzeitigen Zustand in die Schuhe schiebe sondern auch dem Volk selbst.
Es muß von den Bürgern erst einmal klargemacht werden, daß in einem Land mit freier Wirtschaftung der Bürger selbst verantwortlich in seinem Tun und Wirtschaften ist. Der Lebensstandard einer Volksgruppe ist die Summe aus dem wirtschaftlichen Handeln, dem Aufbau von Handwerksbetrieben und Unternehmen in Zusammenarbeit mit Kapitalgebern. Es darf nur kein staatlicher Dirigismus vorliegen und sei es nur durch die Steuergesetzgebung und dem Personalstand, denn dies darf schon als Dirigismus gegenüber den Unternehmen angesehen werden, dann ist auch ein erfolgreiches Bestehen gesichert.
Bei den vielen Gesprächen, die ich mit den Ostdeutschen geführt habe, war der Grundton immer der, daß sie auch den Anspruch auf gleichen Lohn und gleiche Rente haben, denn sie arbeiten und hätten ja auch gearbeitet. Nur in den seltensten Fällen konnte ich sie überzeugen, daß nur der Anteil am wirtschaftlichen Ertrag ausgezahlt werden kann und nicht allein der Arbeitsplatz die Höhe des Einkommens bestimmt. Nach den letzten Untersuchungen beträgt die Effektivität ostdeutscher Unternehmen und Handwerksbetriebe immer noch nur 73% gegenüber der westdeutschen Industrie. Das heißt, daß nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten die ostdeutschen Berufstätigen zu hoch bezahlt werden.
Es darf auf die Länder Polen, Ungarn und Tschechien verwiesen werden, die eine gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung zu verzeichnen haben und ohne die 750 Milliarden EURO, die die Ostdeutschen bekommen haben, auskommen mußten. Die Arbeitslosigkeit in den drei Ländern ist nur gering und liegt unter den Werten der westlichen Länder.
Die Bürger der neuen Länder und auch Sie persönlich selbst an der aktiven Vernichtung der Arbeitsplätze beteiligt sind, denn es werden ja japanische Autos, Computer aus Hongkong, Kameras aus China, Fernseher aus Taiwan, Textilien aus Indien, usw. gekauft. Wie kann dann eine heimische Industrie existieren? Diejenigen, die diese Produkte kaufen ist doch egal unter welchen Bedingungen sie gefertigt wurden, nur der Preis zählt und so ist es Ihnen auch egal, ob die heimische Industrie kaputt geht.
Nur wenn die anfangs aufgelisteten 6 Punkte konsequent angewendet werden, ist ein wirtschaftlicher Erfolg gegebenen und der Staat Bundesrepublik wirtschaftlich gesichert und damit die Erfüllung der Maastrichter Kriterien erfüllt.
Alle anderen Maßnahmen führen zu einen weiteren Sinkflug der Wirtschaft und die jetzigen Hochrechnungen bestätigen, daß bei Beibehaltung des gegenwärtigen Kurses wir in 25 Jahren das Armenhaus Europas sind oder es folgt wieder der gleiche Vorgang wie 1932 der 1933 zu Hitler führte und die Folgen kennen Sie ja.
Mit freundlichen Grüßen R.Preuss

  24.01.02 Jürgen Werner
Herrn P.T.Kroeger, Beitrag vom 19. 1. 2002
Sie schließen Ihren Beitrag mit den Worten "Herr Eichel übernehmen Sie"....
Mit Verlaub, es gibt wahrscheinlich viele Möglichkeiten, die Konjunktur zu beleben. Gute und weniger gute. Herrn Eichels "segensreiches" Tun gehört bestimmt nicht dazu.
Ich denke, wir brauchen statt Herrn Eichel endlich ehrliche Fachleute, die wirklich etwas von dem verstehen, was sie uns erklären. Herr Eichel gehört dazu keinesfalls. Man kann es drehen und wenden, wie man will, dieser Herr ist die teuerste und Schlimmste Fehlbesetzung auf diesem Posten, die sich lange ein Kanzler auf unser aller Kosten geleistet hat.
Es ist schon fast grotesk mit welchem Aufwand uns dieser abgehalfterte Provinzpolitiker als neuer Wunderwaffe präsentiert wurde und trotz aller Unfähigkeit weiter präsentiert wird. Gott wie sparsam ist der Mann, wie sorgt er sich um den Staatshaushalt und die Neuverschuldung - gepfiffen ! (um einen drastischeren Begriff ähnlichen Klanges zu umgehen). Selbst eigens von angeheuerten Musikanten erdachte Lobeshymnen und teure Anzeigenserien helfen da nix.
Während die Sozialdemokratische Partei im Verbund mit ihrem Koalitionspartner, der nur noch vor Machtgeilheit grün angelaufen ist, dem sogenannten einfachen Mann und dem Mittelstand das Geld aus der Tasche ziehen und eben dieser sparsame Hauswalter keine noch so miese Gelegenheit (11. September.... "Sicherheitspaket") ausläßt, um die Leute weiter abzuzocken, wirft genau diese "Volkspartei" (die Grünen kann man da nicht zur Verantwortung ziehen, die sind nur mit sich selbst beschäftigt und haben von Geld eh keine Ahnung) Geld aus dem Fenster für Zwecke, die schlicht nicht zu fassen sind.
Da werden gut bis klotzig verdienenden Großunternehmen Steuergeschenke und sogar Rückzahlungen verschafft, die deren Steuerabteilungen sich nicht getraut hätten in ein Gesetzt zu packen, selbst wenn man sie es hätte nach Maß für sich selbst stricken lassen. Das Schaffen von Arbeitsplätzen wird mit bürokratischen Schikanen honoriert - dafür ist das Zocken an der Börse Dank Herrn Eichel steuerbegünstigt bis steuerfrei. Wahrscheinlich bastelt man im Finanzministerium gerade an einer Gesetzesnovelle, die es glücklosen Börsenspekulanten ermöglichen wird, nicht gezahlte Steuern zurückzuerhalten - lächerlich ? Sehen Sie sich mal die Realität in diesem Staat an - wenn Sie dann noch Lachen können.....
Ich fürchte von der derzeitigen Bundesregierung hat nur einer seinen Amtseid ernst genommen und Schaden vom deutschen Volk gewendet - Herr Lafontaine, der sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht hat, als er merkte daß er selbst zusammen mit Ehefrau nicht kompetent genug gewesen wäre, den von Kohl & Co. hinterlassenen Saftladen aufzutrimmen. Herr Eichel ist von solchen Überlegungen nicht belastet. Es stellt sich die Frage, was der Grund für diese Misere ist. Unfähigkeit ? Er wird es nicht zugeben, aber das wäre noch die beste Erklärung - Vorsatz ? Ausschließen kann man das nach der Vorstellung dieser Truppe nicht mehr.
Sicher ist jedenfalls, wer darauf wartet, daß Herr Eichel oder irgendwer aus dieser Gang (einschließlich des Kanzlers, wenn der mal Zeit zum Regieren findet) "übernimmt" und etwas zustande bringt - der wird sich auf einen sehr langen Weg durch ein tiefes Konjunkturtal einrichten müssen. Diese Regierung hat bis auf Pannen, Pesch und Pleiten nichts vorzuweisen und wird am Wahltag wieder nichts als hohle Sprüche, leere Versprechungen und dummes Geschwätz zu bieten haben. Der Kanzler der Wirtschaft hat abgewirtschaftet und es in weniger als vier Jahren geschafft, den Traum von der Reform zum Alptraum werden zu lassen. Weitere Reformen nach Art des Hauses Eichel, Schily und Schröder sind jedenfalls keine Konjunkturbelebung. Sie beleben nur Bürokratie und machen uns weiter in Europa und der Welt zum Gespött.
Das alles beflügelt nicht die Konjunktur.
Verläßliche Politik, klare und gehaltene Aussagen, statt regierungsamtlicher und regierungsparteilicher Schönfärberei, einfache Steuertarife, statt Eichels Kindergarten und Traumland, angemessene Mittel des Bürgers, sich gegen staatliche Übergriffe zu wehren, freiheitliche Demokratie statt Schilys Stasi-Staat de Luxe mit sinnloser Rasterfahndung - das wären Grundlagen für eine Konjunkturbelebung.
Die Landtagswahl in Hessen hat gezeigt, wie verzweifelt Wähler werden, wenn sie statt Herrn Eichel lieber noch Herrn Koch wählen - welche Ausweglosigkeit muß solche Wähler befallen. Und genau da liegt das Problem. Wir wissen nicht, wen wir wählen sollen, wir wissen nicht, was der, den wir gewählt haben, anstellen wird. Wahlbetrug ist strafbar, Betrug am Wähler nicht. Die Geschwindigkeit, mit der deutsche Politiker ihre Wahlversprechen relativieren und vergessen kann nur noch im Überschallbereich gemessen werden. Nichts ist davon besser geworden, als die SPD die CDU ablöste - ich fürchte, es wird auch nicht besser werden, wenn die CSU endlich Herrn Schröder und Genossen eine -nach Loriot- "mehr in's private gerichtete Tätigkeit" verschafft.


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