Keine Solidarität ohne die Stärksten
09.07.04 Biggi Bender, Bündnis 90/Die
Grünen
Das deutsche Krankenversicherungssystem ist Ausländern kaum
begreiflich zu machen. Dass an einem Sozialversicherungssystem, das
die Gesundheitsversorgung und den sozialen Ausgleich eng
miteinander verknüpft, ausgerechnet Besserverdienende,
Selbstständige und Beamte nicht beteiligt sind, ist sachlich
nicht zu begründen. Solidarität ohne die Stärksten
û das hält auf Dauer kein Sozialversicherungssystem
aus.
Zu dieser Schieflage trägt auch bei, dass Beiträge fast
ausschließlich auf Löhne und Gehälter erhoben
werden. Mieten, Zinsen und Kapitaleinkünfte bleiben
außen vor û damit müssen die ganzen Solidarlasten
nur über die Erwerbseinkommen finanziert werden. Hohe
Lohnnebenkosten und Arbeitslosigkeit sind die Konsequenz. Dazu
kommen wachsende Beitragsungerechtigkeiten. Versicherte mit einem
identischen Gesamteinkommen können auf sehr unterschiedliche
Beitragsbelastungen kommen û je nachdem, aus welchen Quellen
sie ihr Einkommen beziehen.
Eine Bürgerversicherung wird Schluss machen mit diesen
Struktur- und Gerechtigkeitsdefiziten der Krankenversicherung. Alle
Bevölkerungsgruppen werden in die gesetzliche
Krankenversicherung einbezogen û auch Selbstständige,
Freiberufler, Beamte, Gutverdienende und Abgeordnete. Alle
Einkunftsarten û auch Mieten, Zinsen und
Vermögenseinkommen û werden zur Finanzierung des
Solidarsystems beitragen. Damit werden die Beiträge sinken. Je
breiter die Finanzierungsgrundlage für die
Krankenversicherung, desto niedriger können die Beiträge
ausfallen. Vor allem aber wird so sichergestellt werden, dass die
solidarische Krankenversicherung trotz steigender Anforderungen
auch in Zukunft leistungsfähig bleibt.
22.07.04 Erhard Hein
Aufhören zu sabbeln, endlich was machen, von mir aus auch die
Bürgerversicherung, wenn ihr noch weitere Jahre rumdisskutiert
brauchts auch keine Bürgerversicherung mehr, dann könnt
ihr eine Armenversicherung gründen, wie wärs damit
für den nächsten Wahlkampf, falls ja will ich
Lizenzgebühren.
03.08.04 ohne
Wie wäre es mit Abschaffung der Mitversicherung
ausländicher Famileienangehöriger die in ihrem
Heimmatland wohnen.
03.08.04 Marco Herack
Hallo Frau Bender, meine Kommentare per >>>>>
09.07.04 Biggi Bender, Bündnis 90/Die Grünen
>>>> Marco Herack Das deutsche
Krankenversicherungssystem ist Ausländern kaum begreiflich zu
machen. Dass an einem Sozialversicherungssystem, das die
Gesundheitsversorgung und den sozialen Ausgleich eng miteinander
verknüpft, ausgerechnet Besserverdienende, Selbstständige
und Beamte nicht beteiligt sind, ist sachlich nicht zu
begründen.
>>>> Richtig, im System der sozialen Marktwirtschaft
ist das eigentich nicht vertretbar. Blos wenn Besserverdienende
Gesetze machen, dann tendenziell für sich selbst weniger
treffend. Noch schlimmer wirds, wenn betreffende Personen ihre
Gehälter selbst bestimmen. Aber wem erzähl ich das, auf
der Website des Bundestages... Solidarität ohne die
Stärksten das hält auf Dauer kein
Sozialversicherungssystem aus. >>>>> Die Aussage
für sich gesehen stimmt. Doch ist die unterschwellige
Behauptung, dass dies nun der Hauptgrund ist, schlichtweg falsch.
Das fängt bei einem Verschwenderischem System an und hört
bei überzogenen Preisen für Generika auf. Zu dieser
Schieflage trägt auch bei, dass Beiträge fast
ausschließlich auf Löhne und Gehälter erhoben
werden. Mieten, Zinsen und Kapitaleinkünfte bleiben
außen vor damit müssen die ganzen Solidarlasten nur
über die Erwerbseinkommen finanziert werden. Hohe
Lohnnebenkosten und Arbeitslosigkeit sind die Konsequenz.
>>>> Na da schmeissen Sie ja ganz schön was
durcheinander. Zinsen und Kapitaleinkünfte werden aus
besteuertem Geld erwirtschaftet. Sie dienen dem
"Normal-Bürger" zur Schaffung einer adäquaten
Altersvorsorge, welche Sie uns nicht mehr garantieren können.
Das ab einem gewissen Vermögen solcherlei Einkünfte
besteuert werden sollten, mag ausser Frage stehen, aber das
Lieblingsziel von Rot/Grün ist ja der Mittelstand oder auch
die Alleinerziehenden Mütter. Niedrige Einnahmen im Bereich
der Sozialkassen sind eine Folge der hohen Arbeitslosigkeit nicht
umgekehrt. Hohe Lohnnebenkosten sind ein anderes Thema, auch wenn
sie hier natürlich Ihre Auswirkungen haben. Sie versuchen
gerade etwas zu diskutieren, bei dem Ihnen längst hätte
klar werden müssen, dass es eine Systemfrage ist.
Sie können hier nicht werkeln und die anderen Baustellen
ausser acht lassen. Wo bleibt das in sich logische Gesamtkonzept?
Dazu kommen wachsende Beitragsungerechtigkeiten. Versicherte mit
einem identischen Gesamteinkommen können auf sehr
unterschiedliche Beitragsbelastungen kommen je nachdem, aus welchen
Quellen sie ihr Einkommen beziehen. >>>> Beispiele?
ausser die Zins- und Kapitaleinkünfte. Eine
Bürgerversicherung wird Schluss machen mit diesen Struktur-
und Gerechtigkeitsdefiziten der Krankenversicherung. Alle
Bevölkerungsgruppen werden in die gesetzliche
Krankenversicherung einbezogen auch Selbstständige,
Freiberufler, Beamte, Gutverdienende und Abgeordnete. Alle
Einkunftsarten û auch Mieten, Zinsen und
Vermögenseinkommen werden zur Finanzierung des Solidarsystems
beitragen. >>>> Die Beiträge würden auch
sinken, wenn Sie die unnützen Strukturen der Krankenkassen
aufbrechen. Die Ausländer verstehen nämlich auch nicht,
warum wir soviele gesetzliche Krankenkassen brauchen und noch viele
andere Dinge. Damit werden die Beiträge sinken. Je breiter die
Finanzierungsgrundlage für die Krankenversicherung, desto
niedriger können die Beiträge ausfallen. Vor allem aber
wird so sichergestellt werden, dass die solidarische
Krankenversicherung trotz steigender Anforderungen auch in Zukunft
leistungsfähig bleibt. >>>> Ich find ja, dass die
Franzosen, als unsere Freunde, auch einen sozialen Beitrag zur
Finanzierung unseres Krankenkassensystems beitragen könnten.
Wir sollten alles nur erdenkliche dafür tun, Gelder
umzuschichten, damit wir ja nicht in die Verlegenheit geraten, mal
grundlegende Dinge zu reformieren. Die Bürgerversicherung ist
ein weiteres Konstrukt des Ausweichens und vermeidens grundlegender
Dinge. Mfg
Marco Herack