Wettbewerb um Fördermittel
26.09.02 Ulrike Flach, FDP
Bund und Länder sollen als Impulsgeber fungieren durch
Projekte, Programme und die Unterstützung der
Grundlagenforschung. Es wäre aber falsch, wenn die Forschung
am Tropf von Dauersubventionen hängen würde. Wir meinen,
dass Forschung am besten gefördert wird, wenn zwischen
staatlichen und privaten Einrichtungen, aber auch unter den
öffentlichen Einrichtungen ein produktiver Wettbewerb um
Fördermittel herrscht. Das gilt auch für die
Grundlagenforschung, die zwar langfristig durch Programme und
Projekte gesichert, aber doch wettbewerblich organisiert werden
soll.
Wichtig ist die frühe Einbeziehung der Wirtschaft in
Forschungsprojekte. Es ist besser, bereits bei der Konzeption die
Bedürfnisse der Wirtschaft zu berücksichtigen, als
hinterher mühevoll mit staatlichen Geldern den
Technologietransfer anzukurbeln.
Trotz Konjunkturflaute hat die deutsche Wirtschaft ihre
Investitionen in Forschung und Entwicklung im Jahr 2001 um 4,5
Prozent auf 37 Milliarden E erhöht. Dagegen sind die
Forschung- und Entwicklungsinvestitionen von Bund und Ländern
anteilig am Gesamthaushalt seit Jahren rückläufig und
liegen mit 2,7 Prozent unter dem Wert der Achtzigerjahre. Dieser
Trend muss umgekehrt werden, aber wir brauchen auch ein
Steuerrecht, das die Forschung der Unternehmen begünstigt.
Zudem werden Investitionen in Forschung und Entwicklung durch die
hohe Regelungsdichte abgewürgt. Deregulierung würde die
Forschung voranbringen.
Kleine und mittlere Institute und Unternehmen müssen leichter
Zugang zu EU-Forschungsprogrammen bekommen. Forschungszentren sind
innovative Wachstumskerne. Das gilt besonders für die neuen
Länder, wo sich um Institute Zulieferer, Ausgründungen
und Dienstleistungsunternehmen ansiedeln. Das Potenzial der
Forschung für den Arbeitsmarkt wird oft unterschätzt.
Staatliche Impulse helfen, staatliche Gängelung der Freiheit
der Forschung verdirbt unsere Chancen im internationalen
Wettbewerb.
01.10.02 Michael Heinz Hillger
Abhängigkeit von anderen blockiert die eigene
Innovationskraft. Beschränkungen im Bereich der Forschung
müssen für deren Dauer außer Kraft gesetzt werden
um eine größt mögliche Forschungsbandbreite zu
gewährleisten.
Da eine nicht unerhebliche Anzahl an Innovationen und
Neuentdeckungen aus Zufällen oder Glück bestehen, ist
alles möglich. Die Frage ist, in welche Richtung die Forschung
weisen soll. Es ist damit zu rechnen, daß ein Mißbrauch
der Erkenntnisse, der Forschung Entwicklung und Innovation
entsteht. Somit sollte in die Forschung die Ethik mit einfliessen
und fest darin verankert werden. Die Unmöglichkeit, die einen
Mißbrauch verhindert, muss Weltweit akzeptiert, anerkannt,
überwacht und vollendet durchsetzbar sein.
Sonst stellt die Forschung eine Bedrohung dar.Die Frage ist, ob die
Menschheit, zum jetzigen Zeitpunkt, für eine allumfassende
Forschung und Entwicklung moralisch hoch genug entwickelt und
gefestigt ist.
Das Problem liegt in der Entstehung von großen Erfindungen
aus dem Druck heraus, das eigene Volk über andere zu
stellen.
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