|
|
bob
Stabilen Irak wieder eingliedern
Antrag der CDU/CSU
Auswärtiges. Für eine Partnerschaft
für Frieden und Stabilität im Mittleren Osten und in
Nordafrika spricht sich die Fraktion der CDU/CSU in einem Antrag
(15/3050) aus. Sie weist darauf hin, dass auch die Arabische Liga
sich seit Monaten mit den Fragen von Demokratie und Partizipation
beschäftige. Die CDU/CSU führt weiter aus, zur
Entwicklung eines gemeinsamen Raumes des Friedens, der
Menschenrechte und des Fortschrittes gehöre auch, einen
souveränen, friedlichen, unabhängigen und demokratischen
Irak, dessen territoriale Integrität gewahrt werde, wieder in
die Völkergemeinschaft einzugliedern.
Der Bundestag unterstütze die
Bemühungen, zum 30. Juni 2004 im Irak die Verantwortung an
eine Interimsregierung zu übergeben und spätestens Ende
Januar 2005 freie Wahlen durchzuführen, damit sich eine echte
irakische Souveränität entwickeln könne. Für
den Erfolg dieses Übergangsprozesses sollten nach Ansicht der
Union die Vereinten Nationen eine stärkere Rolle wahrnehmen.
Außerdem sei es dringend erforderlich, die Nachbarn des Irak,
vor allem die Türkei, Saudi Arabien und den Iran, stärker
in den Stabilisierungsprozess einzubinden.
Der Bundestag möge die terroristischen
Anschläge und Geiselnahmen "aufs schärfste" verurteilen.
Sie seien Ausdruck einer menschenverachtenden Gesinnung
gegenüber der irakischen Bevölkerung und den
internationalen Helfern. Europa und die Bundesregierung
müssten im Übrigen mit den amerikanischen Partnern "enger
und substanzieller" als bisher zusammenwirken. Nur dann
könnten sie auch von den USA multilaterale Entscheidungen
einfordern.
Die Union weist darauf hin, die engere
Zusammenarbeit mit den Ländern des Mittleren Ostens und
Nordafrikas dürfe weder Ersatz noch Vorbedingung für die
Bemühungen um Fortschritte im Rahmen des
Nahost-Friedensprozesses sein. Beides sollte mit der gleichen
Entschlossenheit angestrebt werden.
Die Existenz zweier lebensfähiger
Staaten, Israel und Palästina, verbunden in gemeinsamer
Sicherheit, eingebunden in einem regionalen Frieden und garantiert
durch die internationale Gemeinschaft sei ein zentrales Element auf
dem Weg zu einem friedlichen Zusammenleben der Völker dieser
Region. Die engere Zusammenarbeit mit den Staaten des Mittleren
Ostens und Nordafrikas sollte nach Ansicht der CDU/CSU auf den
bereits bestehenden Kooperationsstrukturen wie dem
Barcelona-Prozess, der Zusammenarbeit zwischen der
Europäischen Union (EU) und dem Golfkooperationsrat oder dem
Mittelmeer-Dialog der NATO aufbauen und weiter entwickelt werden.
Möglichkeiten der Unterstützung von Reformen und für
eine intensivere Zusammenarbeit könnten beispielsweise im
Bildungssektor oder beim Aufbau funktionsfähiger,
freiheitlicher staatlicher Strukturen angeboten werden.
Ansätze für gute
Regierungsführung könnten intensiver unterstützt
werden ebenso wie das Bemühen um eine schnelle deutliche
Reduzierung des Analphabetentums. Gleichzeitig könnte man
Wirtschaft, Handel, Investitionen und Beschäftigung
fördern und für die Ausweitung der bislang nur gering
ausgebildeten intraregionalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit
Unterstützung anbieten. Auch eine weitere Öffnung der
Märkte der EU, um die Handelsmöglichkeiten dieser
Länder weiter zu verbessern, sei denkbar.
Zurück zur Übersicht
|