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Missbrauch bei Auskunfts- und Mehrwertdiensten
bekämpfen
Große Anfrage der Union
Wirtschaft und Arbeit. Die CDU/CSU-Fraktion setzt sich
dafür ein, die Auskunfts- und Mehrwertdienste in Deutschland
durch die Bekämpfung von Missbrauch zu stärken. In einer
Großen Anfrage (15/3547) heißt es, die telefonischen
Auskunfts- und Mehrwertdienste hätten ein Marktvolumen von
heute fast 2 Milliarden Euro. 43 Prozent davon entfielen auf
Dienste mit den Rufnummergassen 0190, 0900 und 0137, wobei letztere
auf Grund der zunehmenden Möglichkeiten, bei Fernsehsendungen
über Fragen abzustimmen oder an Gewinnspielen teilzunehmen,
überproportional wachsen, schreibt die Fraktion.
Inzwischen trügen die Auskunfts- und Mehrwertdienste etwa
drei Prozent zum gesamten Umsatzvolumen im Telekommunikationsmarkt
und sogar sieben Prozent zum Umsatzvolumen des
Festnetz-Telekommunikationsmarktes bei. Entscheidend für den
weiteren Erfolg der Dienste sei es, das Vertrauen der Kunden in die
Seriosität der Diensteanbieter zu erhalten. Gerade beim
mobilen Marketing und bei Premium-SMS müsse die Produkt- und
Preistransparenz gesteigert werden. Durch fortgesetzten Missbrauch
unseriöser Dienste entsteht ein erhebliches Akzeptanzproblem
für die seriösen Dienste und neuen Geschäftsmodelle,
heißt es in der Anfrage.
Die Fraktion will von der Regierung wissen, wie viele
Unternehmen mit wie vielen Beschäftigten
Mehrwertdienstleistungen anbieten und welchen Umsatz sie dabei
erzielen. Weitere Fragen beziehen sich auf die komplexe
Premium-SMS, auf Dialer, auf Pseudo-Satellitennummern und
Auslandsdialer, auf das Inkasso vorgeblicher Forderungen und auf
Erotik-Auskunftsnummern. Bei Premium-SMS handele es sich um
Mehrwertdienste, die über das Handy in Anspruch genommen
werden können. Dabei verschicke der Kunde eine SMS, die
deutlich teurer ist als eine normale SMS, mit einer
fünfstelligen Kurzwahlnummer an einen Anbieter, der dafür
eine Gegenleistung erbringt. Die Abgeordneten wollen wissen, wie
viele Unternehmen diese Dienstleistung anbieten und welchen Umsatz
sie dabei erzielen.
Das rigorose Vorgehen gegen die Verwender unregistrierter
Anwahlprogramme, die kostenpflichtige Verbindungen ins Internet
herstellen (Dialer), sei begrenzt geeignet gewesen, den Missbrauch
zu beschränken, heißt es weiter. Dennoch gebe es
weiterhin Missbrauch. So gebe es Dialer, die sich nach der
Unterbrechung der gewählten Verbindung selbstständig vom
Rechner löschen und so verhindern, dass der Nutzer des Dialers
einen Beweis über dessen Beschaffenheit erbringen kann. Auch
sei einer Computer-Zeitschrift der Nachweis gelungen, dass
vermeintliche Satellitennummern als unkontrollierter Ersatz
für kostenlose 0190er/0900-Nummern im Festnetz geschaltet
werden. Der Anrufer zahle für die Wahl einer 0088213-Nummer 3
Euro pro Minute, stellt die Fraktion fest. Trotz der
satellitentypischen Vorwahl werde er in den fraglichen Fällen
mit einem italienischen Diensteanbieter verbunden, wobei das
Telefonat als Auslandsgespräch abgerechnet werde. vom
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