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mik
Neuverschuldung steigt auf 43,5 Milliarden
Euro
Nachtragsetat 2004
Haushalt. Die Neuverschuldung des Bundes wird in diesem
Haushaltsjahr auf 43,5 Milliarden Euro erhöht. Das beschloss
der Bundestag am 23. November, in dem er den Gesetzentwurf der
Bundesregierung zum Nachtragsetat 2004 (15/4020) auf
Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses (15/3147) annahm. In
namentlicher Abstimmung stimmten 295 Abgeordneten dafür, 283
votierten dagegen.
Bisher waren im Haushalt neue Schulden in Höhe von 29,3
Milliarden Euro vorgesehen. Bei den Beratungen wurden auf Antrag
der Koalition im Wesentlichen die Einnahmen an die aktuelle
Steuerschätzung angepasst. Danach rechnet die Koalition unter
anderem mit weniger Einnahmen bei der Tabak- und der
Mineralölsteuer. Beim Gesetz zur Förderung der
Steuerehrlichkeit werden keine Einnahmen mehr erwartet. Bisher ging
die Regierung davon aus, dass in diesem Jahr daraus 2,13 Milliarden
Euro fließen würden.
Mit dieser im Nachtragsetat veranschlagten Nettokreditaufnahme
werden die im Etat 2004 veranschlagten Investitionen von 24,6
Milliarden Euro um 19,1 Milliarden Euro überschritten,
heißt es im Regierungsentwurf. Dies ist nach Artikel 115
Grundgesetz nur zur Abwehr einer Störung des
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts erlaubt. Eine solche
Ausnahmesituation sieht die Regierung für dieses Jahr
gegeben.
Abgelehnt wurde ein Entschließungsantrag (15/4341) der FDP,
in dem der Haushalt 2004 als verfassungswidrig bezeichnet wird und
auch der Nachtrag nicht geeignet erscheint, die Störung des
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts abzuwehren.
In ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des
Bundesrates (15/4137) schreibt die Regierung weiter, dass sich die
deutsche Wirtschaft nach drei Jahren Stagnation zwar wieder auf
Erholungskurs befinde, die Entwicklung der Inlandsnachfrage bleibe
aber deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Erholung habe
wegen der schwachen Binnennachfrage noch nicht zu nennenswerten,
konjunkturell bedingten Steuermehreinnahmen geführt. Hinzu
kämen Sonderfaktoren wie der ausgefallene Bundesbankgewinn und
die ausgefallenen Mauteinnahmen. Aus diesen Gründen habe die
zum Jahresanfang erwartete Verringerung des Staatsdefizits deutlich
revidiert werden müssen, heißt es in der
Gegenäußerung. Die Regierung teilt mit, sie habe der
EU-Kommission zum 1. September mitgeteilt, dass für 2004 mit
einem Staatsdefizit von minus 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
zu rechnen sei. Der Bundesrat habe Vorschläge der Regierung
zum Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen in den
letzten Jahren überwiegend blockiert und trage damit eine
wesentliche Mitverantwortung für die Defizitentwicklung.
mik/vom
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