|
|
wol
Klärungsbedarf bei der Entsorgung
Elektro- und Elektronikschrott
Umwelt. Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf über
das Inverkehrbringen, die Rücknahme sowie die
umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und
Elektronikgeräten vorgelegt (15/4234), der wortgleich ist mit
einem bereits von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Entwurf
(15/3930). In ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des
Bundesrates dazu hat die Regierung begrüßt, dass die
Länderkammer die Konzeption zur Umsetzung einer EU-Richtlinie
mitträgt. "Ganz weitgehend" könne die Regierung auch den
Vorschlägen der Länderkammer zustimmen.
Lediglich bei den vom Bundesrat gewünschten
Veränderungen zur Umsetzung der EU-Vorgaben sieht sich die
Regierung nach eigener Darstellung nicht in der Lage, den
Vorschlägen zu entsprechen, weil dies das Risiko eines
Vertragsverletzungsverfahrens durch die Europäische Kommission
in sich berge, heißt es. Auch sei die vom Bundesrat
vorgeschlagene Möglichkeit, Kosten für Sammlung,
Sortierung und Entsorgung von Altgeräten dem Umweltbundesamt
zu berechnen, nicht akzeptabel. Hier müsse es bei der
Möglichkeit bleiben, den Herstellern die Kosten unmittelbar in
Rechnung zu stellen. Dagegen will die Regierung dem Wunsch der
Länder nach Auslegungshinweisen und Handlungshilfen durch
eigene Informationen entsprechen.
Der Umweltausschuss hat am 24. November Sachverständige in
einer öffentlichen Anhörung zu den Gesetzentwürfen
befragt. Darin ist vorgesehen, dass die Verbraucher und der Handel
alte Elektro- und Elektronikgeräte spätestens vom 13.
August 2005 an kostenlos zurückgeben können.
Spätestens Ende 2006 sollen mindestens vier Kilogramm
Altgeräte pro Einwohner und Jahr aus privaten Haushalten
getrennt gesammelt werden. Die Hersteller sollen verpflichtet
werden, für die Behandlung nach den besten verfügbaren
Techniken zu sorgen und zu garantieren, dass die spätere
Entsorgung eines Altgeräts bezahlt wird.
Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände
betonte in der Anhörung, bei der Entsorgung müsse es
darum gehen, Gewinne zu erwirtschaften und die Gebühren
niedrig zu halten. Auch nach Auffassung des Fachverbandes
Elektrotechnik und Elektronikindustrie müssen Probleme an der
Schnittstelle zwischen Kommunen und kommerziellen Entsorgern noch
geklärt werden. wol
Zurück zur
Übersicht
|