Portrait des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse
Natürlichkeit statt Nobelbau
Kurzportrait Wolfgang Thierse
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse |
Die 640 Quadratmeter der Villa in Berlin-Schmargendorf blieben leer. Als Wolfgang Thierse 1998 Bundestagspräsident wurde, verzichtete er auf ein Leben im Nobelbau und blieb lieber in seiner dreieinhalb Zimmer Wohnung am Kollwitzplatz im Herzen des Berliner Stadtteils Prenzlauer Berg.
Vielen ist Thierse als "der mit dem roten Bart" bekannt. Dass er als Bundestagspräsident nach dem Staatsoberhaupt der zweitwichtigste Mann im Staat ist, wissen viele dagegen nicht. Wolfgang Thierse ist der Chef des Deutschen Parlaments. Als Bundestagspräsident vertritt er den Bundestag nach außen, im In- und im Ausland. Alle Gesetzentwürfe werden zunächst einmal an ihn geschickt, bevor sie im Parlament behandelt werden. Außerdem leitet er die Sitzungen des Plenums. Bei Jugend und Parlament werdet ihr ihn in dieser Funktion am Dienstagmorgen erleben.
Wolfgang Thierse wurde am 22. Oktober 1943 in Breslau geboren. Nach dem Abitur machte er eine Lehre als Schriftsetzer in Weimar und studierte später in Berlin an der Humboldt-Universität Kulturwissenschaften und Germanistik. Bis Ende 1989 war Wolfgang Thierse parteilos, Anfang Januar 1990 trat er dann der SPD bei. Er war Mitglied der Volkskammer und Fraktionsvorsitzender der SPD/DDR. Seit dem 3. Oktober 1990 ist Wolfgang Thierse Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Die Liste der Stiftungen und Vereine, in denen der
Präsident Mitglied ist, füllt mehrere Seiten. Ganz
besonders engagiert sich Thierse gegen Rechtsextremismus und Gewalt
in Deutschland.
Der 59-Jährige ist bekennender Sesamstraßenfan, und
spielt gerne Skat und Schach. "Reizen, Stechen, Kontern - wie in
der Politik!"
bb