Hannelore Roedel und Rita Pawlski, CDU/CSU
Ganztagsbetreuung - Familien und Arbeitswelt
Junge Deutsche erhoffen sich heute im Schnitt 2,2 Kinder. In der letzten Shell-Jugendstudie äußerten 80% der männlichen und weiblichen Jugendlichen den Wunsch, später einmal Kinder zu haben und zugleich arbeiten zu gehen.
Doch zwischen Wunsch und Realität klafft eine riesige Lücke.
Deutschland weist eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt
auf: In einem Vergleich der Weltbank von 190 Staaten belegte
Deutschland mit einer Geburtenrate von 1,35 den 185. Platz.
Diese niedrige Geburtenrate lässt sich nicht zuletzt auf die
mangelhafte Kinderbetreuungssituation in Deutschland
zurückführen. Deutschland ist in
Sachen Kinderbetreuung ein Entwicklungsland.
Gerade bei den Jüngsten fehlt ein ausreichendes Angebot an
Kinderbetreuungseinrichtungen: Für unter Dreijährige gibt
es nur einen Betreuungsgrad von 8,5%, wobei beträchtliche
Unterschiede zwischen den alten (2,8%) und den neuen
Bundesländern (36%) auftreten. Die Betreuungsquote für
Kinder zwischen 3 bis 6 Jahren liegt zwar bei 90%, jedoch fehlt es
vor allem in Ballungsräumen an ausreichender
Ganztagsbetreuung. Auch im Bereich der Hortplätze und der
Ganztagsschulen besteht weiterhin eine große Diskrepanz
zwischen den Wünschen der Eltern und dem tatsächlichen
Angebot. Auch im europäischen Vergleich
nimmt Deutschland eine traurige Schlusslichtposition
ein.
Wir wollen:
- jungen Eltern Wahlfreiheit einräumen, ob sie ihre Kinder selbst betreuen wollen oder ob sie sie stundenweise in die Obhut von Erziehern geben wollen. Ohne ausreichend Betreuungsangebote ist diese Wahlfreiheit jedoch nicht gegeben.
- flexible Öffnungszeiten für Kindertagesstätten, denn die derzeitigen Öffnungszeiten sind für berufstätige Mütter ein großes Problem
- eine qualitativ hochwertige Betreuung und keine "Abgabestelle" für Kinder
- einen quantitativen sowie qualitativen Ausbau der Tagespflege
- die Förderung von Familien im Steuersystem durch:
- einen Grundfreibetrag von 8.000 Euro pro Person ( auch für Kinder ),
- die steuerliche Anerkennung der Kinderbetreuungskosten und die Anerkennung des privaten Haushalts als Arbeitgeber
- die finanzielle Situation der Kommunen stärken, um ihnen den Ausbau der Kinderbetreuung zu ermöglichen
- die Entlastung von Eltern bei den Rentenversicherungsbeiträgen während der Erziehungsphase
- eine verbesserte Anerkennung der Erziehungszeiten bei der Rente für Frauen
Die Union setzt sich für die Erhöhung der gesellschaftspolitischen Akzeptanz von Familien ein.
Über Fragen und Anregungen freuen sich Rita Pawelski und Hannelore Roedel Stellungnahmen und Antworten geben:
- zum Thema Kinderbetreuung Rita Pawelski
- zum Thema Steuern und Rente Hannelore Roedel