Sangmeister, Hartmut (2000). Finanzkrisen, Währungskrisen, Wirtschaftskrisen: Konstanten des lateinamerikanischen Entwicklungsprozesses? Aus Politik und Zeitgeschichte, 2000 (37-38) 39-46
Finanz- und Währungskrisen in Asien und Russland blieben nicht ohne destabilisierende Auswirkungen auch auf Lateinamerika. Internationale Investoren bewerteten die Länderrisiken ihrer Kapitalanlagen strenger, so dass es zeitweilig zu einem drastischen Rückgang der ausländischen Kapitalzuflüsse nach Lateinamerika kam. Besonders betroffen war Brasilien. In Ecuador weitete sich die Währungs- und Wirtschaftskrise zu einer politischen Krise aus; der Fall Ecuador hat der Dollarisierungs-Debatte in Lateinamerika neue Aktualität verliehen. Die Dollarisierung lateinamerikanischer Volkswirtschaften stellt für sich alleine genommen jedoch kein Patentrezept zur Lösung der vielfältigen wirtschaftlichen Probleme des Subkontinents dar.