Tiermehl durch pflanzliche Eiweißfuttermittel ersetzen
Berlin: (hib/VOM) Durch das Verwendungsverbot von 2,5 Millionen Tonnen Tiermehl in der Fütterung entsteht in der EU ein rechnerischer Mehrbedarf an Sojaschrotimporten in Höhe von rund 3 Millionen Tonnen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (14/5380) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion (14/5188) hervor. Den tatsächlichen Mehrbedarf hält die Regierung aber für deutlich geringer, da das verbotene Tiermehl zumindest teilweise durch heimische Eiweißfuttermittel ersetzt werde. Das US-Landwirtschaftsministerium schätze den Sojaschrot-Mehrverbrauch der EU in diesem Jahr auf nur 1,3 Millionen Tonnen. Zusätzliche Mengen von 1,3 bis 3 Millionen Tonnen Sojaschrot ließen sich angesichts einer Rekordernte bei Sojabohnen in den USA sowie ebenfalls zu erwartender großer Erträge in Südamerika problemlos am Weltmarkt mobilisieren, so die Regierung. Das Verwendungsverbot für Tier- und Fischmehl in der Fütterung werde nicht zu einem Engpass bei der Versorgung der Nutztiere mit Eiweiß führen, stellt die Regierung weiter fest. Das tierische Eiweiß könne durch pflanzliches Eiweiß, vor allem aus Getreide, Ölsaaten, Schrot, Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen ersetzt werden. Bereits heute seien durchschnittlich 97,6 Prozent der Futterration pflanzlichen Ursprungs. Der Ersatz des tierischen durch pflanzliches Eiweiß sollte nach Ansicht der Regierung den "Marktkräften" überlassen werden. Darüber hinaus sei zu prüfen, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um die Eiweißversorgung in der EU zu verbessern.
Zur Verbrennung von Tiermehl erklärt die Regierung, nach Auffassung der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere bestünden keine Zweifel an der Sicherheit einer Verbrennung von Tiermehl, wenn mindestens die für Müllverbrennungsanlagen geltenden Voraussetzungen erfüllt sind, so dass im Staub und in der Schlacke keine Proteine mehr nachweisbar sind. Der Regierung lägen keine Erkenntnisse vor, dass britisches Tiermehl zur Verbrennung nach Deutschland exportiert wurde.