Kooperation mit Entwicklungsländern im Hochschulbereich verstärken
Berlin: (hib/WOL) SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen die Wissenschafts- und Forschungskooperation mit Entwicklungs- und Transformationsländern verstärkt fördern. Die Fraktionen legten dazu einen Antrag (14/6442) vor. Danach ist die Förderung wissenschaftlicher Kooperation eine wichtige Aufgabe der Entwicklungsarbeit und müsse es auch in Zukunft bleiben. Dies gelte besonders in einer globalen Informations- und Wissensgesellschaft und sei entsprechend "notwendig für die soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und politische Entwicklung eines Landes".
Ein Förderungsschwerpunkt soll der Initiative zufolge die Ausbildung von Studierenden aus Partnerländern in Deutschland sein. Dieser Schwerpunkt müsse ergänzt werden durch finanzielle und technische Unterstützung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in den Partnerländern. Konkret solle geprüft werden, ob es Hochschulabsolventen aus Partnerländern ein Praxisaufenthalt von bis zu fünf Jahren in Deutschland ermöglicht werden kann, um sich weiter zu qualifizieren oder in Verwaltung und Privatwirtschaft Berufserfahrungen zu sammeln. Dies käme den Ländern des Südens später zugute. Der bedürfe hingegen der Unterstützung. So müssten, um die Qualität der Lehre im Hochschulbereich von Entwicklungs- und Transformationsländern zu verbessern, die Aus- und Weiterbildungsangebote für die Lehrenden intensiviert werden. Ohne qualifiziertes Personal, so die Begründung, gäbe es keine Entwicklung - weder im Inland noch im Ausland.
Insgesamt seien die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ihren Hauptfunktionen von Lehre, Forschung und Dienstleistung zu stärken. Dabei sei ein koordiniertes Vorgehen der beteiligten Ministerien zu fördern. Bei den Hochschulen selbst sei vor allem der Auf- und Ausbau besonders entwicklungsrelevanter Forschungsbereiche zu unterstützen. Dies gilt dem Antrag zufolge für ressourcenorientierte Natur- und Agrarwissenschaft, für Umweltschutz sowie für Ingenieur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Schließlich sei die Öffnung der Hochschulen für breitere Bevölkerungsschichten, insbesondere für Frauen, zu unterstützen.