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Das Parlament
Nr. 07-08 / 16.02.2004

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

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Die Gesamtkosten für Olympiade sind "noch nicht bezifferbar"

Finanzierungsstruktur erläutert

Sport. Die Kosten für die Leipziger und Rostocker Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 liegen bis Ende 2005 bei rund 350 Millionen Euro. Eine "seriöse" Bezifferung der Gesamtfinanzierung zur Ausrichtung der Olympiade 2012 für den Fall, dass Leipzig im Juli 2005 den Zuschlag erhalte, sei gegenwärtig nicht möglich, erklärte ein Vertreter des Bundesinnenministeriums am 11. Februar im Sportausschuss.

Die Bewerbungsphase bis 2005 sei in den Planungen der öffentlichen Haushalte berücksichtigt und umfasse drei Finanzierungskreise. Dem "Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH" stehe ein Volumen von 31,5 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 30 Millionen Euro auf Leipzig und Sachsen sowie 1,5 Millionen Euro auf Rostock entfielen. Weitere 5 Millionen Euro stelle die Bundesregierung 2004 und 2005 für Stadt-Marketing bereit, um Leipzig und Rostock international bekannter zu machen. Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Bewerbung in Sportstätten, für Infrastruktur und Beherbergung würden bis 2005 mit insgesamt 308 Millionen Euro finanziert, von denen der Bund 115 Millionen Euro trage.

Eine Zusammenstellung aller Finanzierungskosten zur Ausrichtung der Spiele müsse dem IOC bis zum 15. November 2005 vorgelegt werden, falls Leipzig als eine von derzeit neun Bewerberstädten bei der Vorentscheidung des IOC am 18. Mai den Status einer Kandidaten-Stadt erhalte und in die Endausscheidung gelange. Mit der Analyse des Bedarfs und des Finanzaufwands für eine mögliche Ausrichtung der Olympiade habe die Leipziger Olympia-Gesellschaft begonnen. Belastbare Aussagen könnten aber entgegen Spekulationen in den Medien noch nicht getroffen werden. Die Gesamtkosten für die Ausrichtung der Olympischen Spiele von 2006 bis 2012 ergeben sich danach aus vier Finanzierungskreisen: Das so genannte "Organisation Comittee of the Olympic Games-Budget" (OCOG-Budget) umfasse die Ausgaben für die Durchführung der Olympiade und notwendige temporäre Einrichtungen. Hierfür veranschlagte Kosten von rund 2 Milliarden Euro würden durch einen Zuschuss des IOC von 1 Milliarde Euro und Einnahmen aus Eintritts- und TV-Geldern ohne Beanspruchung der öffentlichen Hand komplett refinanziert.

Zweites Element sei das "Non-OCOG-Budget" mit Ausgaben für alle olympia-relevanten Investitionen, darunter Sportstätten, Olympisches Dorf, Medienzentrum und Hotels. Dafür notwendige Investitionen müssten überwiegend mit öffentlichen Geldern finanziert werden, deren Höhe aber noch nicht abzuschätzen sei. Während in den Medien über zweistellige Milliardenbeträge spekuliert werde, rechne die Leipziger Olympia-GmbH mit einer Summe von etwa 3 Milliarden Euro, erklärte der Regierungsvertreter.

Drittes Element seien die so genannten "Sowieso-

Maßnahmen", also Investitionen, die unabhängig von der Olympiade im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans in die Verkehrsinfrastruktur getätigt werden und auch für die Olympiade genutzt werden könnten. Das vierte Element umfasse schließlich vorgezogene Vorhaben, die ohnehin geplant seien, aber im Falle eines Zuschlages früher realisiert würden.

FDP und CDU/CSU forderten die Regierung auf, eine Liste der in der Region der Bewerberstädte bis 2012 geplanten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorzulegen. Zur Frage, welche zusätzlichen Verkehrsprojekte für die Olympiade geplant seien, erklärte der Regierungsvertreter, solche Projekte seien sinnvollerweise erst zu benennen, wenn Leipzig im Juli 2005 tatsächlich den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 erhalten habe.

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