Keine Bundesstatistik über Neuralrohrdefekte bei Neugeborenen
Berlin: (hib/RAB) Es liegt keine Bundesstatistik zur Häufigkeit von Neuralrohrdefekten (NRD) unter lebend Geborenen vor. Dies schreibt die Regierung in ihrer Antwort (15/1875) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU (15/1823). Neuralrohrdefekte sind schwerwiegende Schädigungen, die in der Frühschwangerschaft entstehen und zu Behinderungen führen können. Regionale Erhebungen wie zum Beispiel das Fehlbildungsmonitoring in Sachsen-Anhalt hätten ergeben, dass die Vorkommen von NRD bei lebend Geborenen für das Jahr 2001 bei 1,6 auf 10.000 Geborene gelegen habe. Auch lägen keine gesonderten Daten über Schwangerschaftsabbrüche nach pränataler Diagnose eines NRD vor.
Ein Zusammenhang zwischen der Verabreichung von Folsäure und der Vermeidung von NRD sei nachgewiesen worden, heißt es weiter. Wissenschaftliche Ergebnisse seien aber in Bezug auf die Senkung des Vorkommens uneinheitlich. Die Regierung hat nach eigenen Angaben bereits Maßnahmen ergriffen, um über die präventive Wirkung der Einnahme von Folsäure zu informieren. Es stehe eine Datenbank zu angereicherten Lebensmittel zur Verfügung, die Neuberechnungen zur Folatversorgung sowie eine Abschätzung des Beitrages angereicherter Lebensmittel möglich mache. Für das nächste Jahr kündigt die Regierung eine von ihr finanzierte Gemeinschaftsaktion aller Verbraucherzentralen zum Thema Folsäureprophylaxe an. Ziel sei es, über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Folsäurevorsorgung durch die gezielte Auswahl von folsäurereichen Lebensmitteln zu informieren.