Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" will sich mit Organhandel und Lebendspende befassen
Die Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin"
will die Themen Organhandel und Lebendspende im Rahmen des
Themenkomplexes "Transplantationsmedizin" in ihr Arbeitsprogramm
aufnehmen. Die Kommission sieht sich u.a. durch einen Bericht des
Europarates darin bestätigt, dass die Problematik brisant ist.
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat vor wenigen
Tagen eine Empfehlung zur Bekämpfung des Organhandels in
Europa an das Ministerkomitee gerichtet.
Die Empfehlung basiert auf einem Bericht, der teilweise
erschütternde Fakten über Praktiken des Organhandels in
einigen Teilen Europas zusammenträgt. Demnach werden innerhalb
Europas junge Menschen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu
gebracht, ihre Nieren für wenige tausend Dollar zu verkaufen,
während die Empfänger das Hundertfache pro
Transplantation zahlen. Die Parlamentarische Versammlung des
Europarats hat präzise Vorschläge für verbindliche
europäische und internationale Regelungen zur Bekämpfung
solcher Praktiken gemacht.
Die Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin"
plant, insbesondere die Frage zu behandeln, unter welchen
Bedingungen die Lebendspende möglich sein soll. Bereits im
Herbst will sie das Thema aufgreifen und in einer ihrer
Arbeitssitzungen behandeln.
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