1933 - Kroll-Oper
Nach dem Reichstagsbrand wird die auf der anderen Seite des Königsplatzes liegende sogenannte Kroll-Oper als Tagungsort des Reichstages genutzt.
Das Etablissement Kroll war 1843/44 auf besondere Weisung von Friedrich Wilhelm IV. an der Westseite des Platzes von Ludwig Persius errichtet worden. Es handelte sich um eine legendäre Berliner Vergnügungsstätte.
Als Sitz eines funktionierenden Parlamentes hat es jedoch rasch ausgedient. Mit dem Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 entmachtet sich der Reichstag in der Kroll-Oper selber. Fortan finden hier inszenierte Jubelsitzungen nur zu einem Zweck statt: Den Willen des Führers enthusiastisch zu feiern.
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Blick in die Berliner Kroll-Oper während der
Sitzung des Großdeutschen Reichstags am 30. Januar 1939 Bild: dpa-Bild |
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Rede Hitlers vor dem Großdeutchen Reichstag in der
Kroll-Oper am 19. Juli 1940 Bild: bildarchiv preussischer kulturbesitz |
Erst das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit der Naziherrschaft erlauben einen demokratischen Neuanfang. Doch der findet nicht in Berlin statt.
Die "Kroll-Oper" wird im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Am 27. März 1951 wird die Ruine gesprengt.