Katherina Reiche, CDU/CSU

Bildung ist das ganz persönliche Kapital jedes Menschen. Deshalb ist ein gutes Bildungssystem so wichtig. In der Vorschule beginnt das Lernen, und hier muss auch die Förderung benachteiligter Kinder, zum Beispiel mit Migrationshintergrund, einsetzen. Das haben wir bisher zu wenig beachtet. In der Schule geht es um die richtigen Inhalte und die besten Lehrmethoden. Das gegliederte Schulwesen ist der Einheitsschule überlegen. Es kommt nicht so sehr darauf an, dass der Stoff abgearbeitet wird, sondern dass die Schüler Wissen verwenden können. Deshalb brauchen wir leistungsgerechte Bildungsstandards für alle Schultypen. Die Schüler müssen am Ende der Grundschulzeit die Kulturtechniken Rechnen, Lesen und Schreiben sicher beherrschen. Aufgabe der weiterführenden Schulen ist guter Fachunterricht, vor allem in Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte und Sprachen. Die Hauptschule muss gestärkt werden, denn sie bereitet praktisch Begabte auf den Beruf vor.

In der deutschen Hochschulpolitik wird derzeit insbesondere über die Einführung von Studienbeiträgen diskutiert. Dafür gibt es gute Gründe. Studienbeiträge in einer Größenordung von 500 Euro pro Semester sind 1,6 Milliarden Euro reale Mehreinnahmen für die Hochschulen. Damit können Lehre und Betreuung verbessert werden. Den Studierenden sichert dies den Studienerfolg. Jeder, der zu einem Studium befähigt ist, muss in Deutschland studieren können. Die unionsgeführten Länder sind deshalb dabei, sozialverträgliche Beitragsmodelle zu entwickeln. Studienbeiträge müssen von Darlehens- und Stipendiensystemen zur sozialen Abfederung und zur besonderen Förderung von Begabten begleitet werden.

Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 15. März 2005

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