Monika Griefahn, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien, erklärt zu den Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Kultureinrichtungen und Kulturgüter in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten:
"Der Ausschuss für Kultur und Medien hat sich auf seiner
heutigen Sondersitzung von Kulturstaatsminister Prof. Dr.
Nida-Rümelin über die Maßnahmen der Bundesregierung
zum Schutz der Kultureinrichtungen und Kulturgüter in den von
der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten ausführlich
unterrichten lassen. Darüber hinaus hat der Leiter der Kultur-
und Bildungsabteilung des Auswärtigen Amtes, Wilfried Grolig,
über Unterstützungsmaßnahmen zur Rettung und
Wiederherstellung von Kulturgütern in Prag berichtet.
Im Rahmen des Flutopfersolidaritätsgesetzes sind im
Schwerpunktbereich zur Wiedererrichtung der kommunalen
Infrastruktur und der Infrastruktur im ländlichen Raum 100
Mio. Euro als kulturelles Hilfsprogramm ausgewiesen. Das kulturelle
Hilfsprogramm des Bundes soll die massiven Schäden, die das
Hochwasser an den Kulturstätten verursacht hat, beseitigen.
Seinen Schwerpunkt wird das Hilfsprogramm in den besonders schwer
betroffenen Räumen Dresden und Dessau/Wittenberg haben.
Darüber hinaus werden auch die anderen geschädigten
Regionen Unter-Elbe und Donau nach Schadenslage einbezogen. Dabei
sollen nicht nur die kulturellen "Leuchttürme"
berücksichtigt werden, sondern auch weniger prominente
Kulturstätten wie etwa die Papiermühle in
Nierderzwönitz, die Silberwäsche in Antonsthal oder das
Lohgerbermuseum in Dippoldiswalde, alles originäre Marksteine
der deutschen Kultur. Die Fraktionen begrüßten die
Maßnahmen der Bundesregierung einhellig und
bekräftigten, auch in Zeiten des Wahlkampfes für den
Wiederaufbau in den betroffenen Regionen zusammenzustehen und sich
für den Erhalt der Kulturgüter einzusetzen. Das
Auswärtige Amt erläuterte, dass das Hochwasser auch bei
unseren tschechischen Nachbarn verheerende Schäden verursacht
habe. Deutschland stehe es daher gut an, auch in dieser Situation
solidarische Nachbarschaftshilfe zu zeigen. Die Bundesregierung
habe daher für das Rudolfinum, dem Stammhaus der Tschechischen
Philharmonie, eine Soforthilfe von 50.000 Euro zugesagt.
Möglichkeiten, weiter Hilfen für die tschechische
Republik zu organisieren, würden zur Zeit geprüft. Das
Vorhaben der Bundesregierung, die Tschechische Philharmonie noch in
diesem Jahr nach Berlin zu einem Benefizkonzert einzuladen ist eine
wichtige und gute Geste an unsere tschechischen Nachbarn, die wir
mit Überzeugung mit tragen. Deutschland ist nach dieser
Flutkatastrophe auf eine beispiellose Welle der internationalen
Hilfsbereitschaft gestoßen. Neben den prioritären
Hilfsmaßnahmen im eigenen Land wollen und dürfen wir
daher auch unsere betroffenen Nachbarn nicht vergessen."
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