Die neuen Bundesländer angemessen vertreten
Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für
Angelegenheiten der Neuen Länder in der 14. Wahlperiode,
Werner Kuhn (CDU/CSU), gibt im Folgenden einen Rückblick auf
die geleistete Arbeit des Ausschusses und hält Ausschau auf
zukünftige Aufgaben und Herausforderungen.
Der Bundestagsausschuss für Angelegenheiten der Neuen
Länder wurde zu Beginn der 14. Wahlperiode mit dem Ziel
eingerichtet, vor allem eine intensivere Wahrnehmung der
spezifischen Situation der neuen Bundesländer und deren
angemessene Berücksichtigung im Rahmen der politischen
Entscheidungsfindung zu erreichen. Oberstes Anliegen war, die
Rahmenbedingungen für Wirtschaft, Arbeitsplätze und
Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und die Lebensverhältnisse
in den alten und neuen Ländern schrittweise
anzugleichen.
Zu den Schwerpunkten der Ausschussarbeit gehörte die
Unterstützung von Initiativen für Existenzgründungen
und die Ansiedlung von Produktionsstätten in den ostdeutschen
Ländern. Der Ausschuss hat sich eingesetzt für die
Verbesserung der Absatzförderung mit dem Ziel, ostdeutsche
Betriebe in weltweite Vertriebsnetze zu integrieren, um ostdeutsche
Produkte im Ausland besser zu vermarkten. Diesem Bestreben ging
eine fundierte Analyse der Chancen ostdeutscher Unternehmen auf den
ausländischen Märkten durch Information vor Ort
voraus.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausschussarbeit lag in der Beratung
von Gesetzesentwürfen im Hinblick auf die spezifische Relevanz
für die neuen Bundesländer. So wurden u.a. zum Thema
Lohnangleichung für Bundesbedienstete in Ost- und
Westdeutschland mehrere Anträge federführend beraten
sowie eine öffentliche Anhörung von Sachverständigen
durchgeführt.
Ein besonderes Augenmerk legte der Ausschuss auf die
parlamentarische Begleitung der Arbeit spezifisch ostdeutscher
Institutionen, wie etwa der Treuhand-Nachfolgeeinrichtungen, der
Bundesbeauftragten für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ("Gauck-Behörde")
und anderer.
Der Ausschuss hat für die Belange der Neuen Länder viel
erreicht, aber vor dem Hintergrund noch bestehender und vor allem
hinzugetretender Probleme wird der Ausschuss als "Stimme
Ostdeutschlands" künftig noch mehr darauf bedacht sein, sein
Profil in der Öffentlichkeit zu schärfen, um dadurch
für die Neuen Länder weiter an politischem Gewicht zu
gewinnen.
Oberstes Anliegen werden Initiativen zur Unterstützung des
unternehmerischen Engagements und zum Wiederaufbau einer
leistungsfähigen Infrastruktur in den von der Flutkatastrophe
heimgesuchten Gebieten sein, um intensiv an der Beseitigung von
Schäden mitzuarbeiten.
Zu den künftigen Zielen gehört aber auch weiterhin der
Einsatz für die Schaffung von Ausbildungs- und
Arbeitsplätzen, um der Abwanderung insbesondere junger
Menschen aus den Neuen Ländern entgegenzuwirken sowie der
Einsatz für die zügige Umsetzung einer
zukunftsorientierten sozialen Infrastruktur. Die medizinische
Versorgung - auch über ausreichend niedergelassene
Hausärzte - und die ausreichende Versorgung mit Angeboten
besonders für ältere Menschen müssen gesichert
werden.
Mit Blick auf diese erheblichen Herausforderungen wird die
parteiübergreifende Arbeit des Ausschusses für
Angelegenheiten der Neuen Länder, der eine alle Ressorts
betreffende Querschnittsfunktion übernimmt, auch in der 15.
Wahlperiode von großer Bedeutung sein und dazu beitragen, die
Fachausschüsse des Bundestages für die besonderen
Problemstellungen der ostdeutschen Bundesländer konsequent zu
unterstützen.
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