Menschenrechtsausschuss an Einreise in Krisenregion Darfur gehindert
Heute morgen wurde eine Delegation des Ausschusses für
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe am Flughafen von Khartum
von den sudanesischen Behörden an der Weiterreise in das
Krisengebiet Darfur gehindert. Die Delegation wollte vor Ort
Informationen über die humanitäre Lage und notwendige
Hilfsmassnahmen einholen.
Drehmaterial eines begleitenden Kamerateams der ARD wurde trotz
vorliegender Drehgenehmigung des Informationsministeriums
beschlagnahmt.
Vorausgegangen war ein taktisches Wechselspiel von
Inaussichtstellen, Verzögern und schließlicher
Verweigerung der Reiseerlaubnis am Flughafen.
Wie in dem aktuellen Bericht einer hochrangigen humanitären
Delegation der Vereinten Nationen unter Leitung des Direktors des
Welternährungsprogramms (WFP) James Morris festgestellt wird,
droht in der Region Darfur eine humanitäre Katastrophe
ungeheuren Ausmaßes.
Die Erfahrungen der Bundestagsdelegation im Umgang mit den
sudanesischen Behörden bestätigen die Klagen
internationaler Hilfsorganisationen. Diese berichteten in
Gesprächen mit den deutschen Parlamentariern, sie seien sowohl
bei der Organisation als auch beim Transport von Hilfsgütern
in das Krisengebiet unerträglicher Behördenwillkür
ausgesetzt.
Aufgrund der Vorkommnisse verkürzt die Delegation des
Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe den
Aufenthalt in Khartum und setzt die Reise wie geplant weiter fort.
(Pressemitteilung vom 6. Mai 2004)
Die Delegation setzt sich aus folgenden Abgeordneten zusammen:
Christa Nickels (Delegationsleiterin), Rudolf Bindig, Christoph
Strässer, Irmgard Karwatzki und Prof. Dr. Egon
Jüttner.
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