Anteil der erneuerbaren Energien deutlich steigern
Auf Einladung des Deutschen Bundestages fand im Rahmen der
Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien am 2. Juni
2004 im "Wasserwerk" in Bonn mit Unterstützung der weltweiten
Parlamentarierorganisation IPU ein Internationales
Parlamentarier-Forum für Erneuerbare Energien statt. Insgesamt
nahmen mehr als 300 Delegierte aus über 70 Ländern teil.
Hauptthemen waren die parlamentarischen Initiativen zur
Förderung Erneuerbarer Energien in Industrie- und
Entwicklungsländern, Nord-Süd Kooperation sowie
gemeinsame Initiativen Internationaler Institutionen. Seitens der
Entwicklungsländer wurde dabei weiterhin Hilfe zur Entwicklung
ihrer Potenziale angemahnt, sowohl im Rahmen von Know-how als auch
Finanztransfer.
Es bestand Übereinstimmung, dass in den nächsten Jahren
der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtversorgung in der
Welt deutlich gesteigert werden muss. Von den Regierungen wurde die
Festlegung von Mindeststandards und festen Steigerungsraten
verlangt.
Parlamentarier der ganzen Welt haben sich dabei für die
Einrichtung einer Internationalen Agentur für Erneuerbare
Energien ausgesprochen, die IRENA heißen soll. Diese
Organisation soll sich für den internationalen Technologie-
und Wissenstransfer einsetzen. Wichtig ist, dass diese Einrichtung,
so Dr. Herrmann Scheer, Vorsitzender des Forums, auch
gegebenenfalls von wenigen Staaten gegründet werden kann, mit
der Option, diese später zu erweitern. Jedenfalls müsse
endlich ein Anfang gemacht werden, da die bisherigen Instrumente
völlig unzureichend seien.
Die Parlamentarier stimmten weiter in der Forderung überein,
dieses Forum als Beginn eines Prozesses der Zusammenarbeit der
Parlamente zu begreifen und regelmäßig fortzusetzen und
gemeinsame Strategien zu entwickeln. Hervorgehoben wurde dabei die
Bedeutung parlamentarischer Initiativen, um erneuerbaren Energien
zum Durchbruch zu verhelfen.
Der Lebensstil der nördlichen Industrieländer eigne sich
wegen seines insgesamt klimaschädlichen Verbrauchs nicht zum
Vorbild für die Entwicklungsländer, so Dr. Ernst Ulrich
von Weizsäcker, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestages. Der
Norden müsse zu mehr Nachhaltigkeit in seinem Energieverbrauch
kommen, was neben mehr Energieeffizienz nur durch den Einsatz
erneuerbarer Energien erreicht werden könne.
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