"Tage der Arabischen Welt" im Deutschen Bundestag
Erstmals in seiner Geschichte veranstaltet der Deutsche
Bundestag vom 1. bis zum 3. Dezember 2004 "Tage der Arabischen
Welt" in Berlin. Diese hochrangig besetzte Konferenz soll die
Vielfältigkeit der Beziehungen zwischen Deutschland und Europa
einerseits und den arabischen Ländern andererseits
illustrieren. Rund 300 Gäste aus Deutschland, Europa und den
Ländern Nordafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie der
Arabischen Halbinsel werden über aktuelle politische,
gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen diskutieren.
Initiatoren dieser Konferenz sind die drei Parlamentariergruppen
des Deutschen Bundestages, die die Beziehungen zu den
arabischen Ländern pflegen: Die Deutsch-Maghrebinische
(Vorsitz Günter Gloser, MdB) und die Deutsch-Ägyptische
Parlamentariergruppe (Vorsitz Ernst Hinsken, MdB) sowie die
Parlamentariergruppe für die Beziehungen zu den
arabischsprachigen Staaten des Nahen Ostens (Vorsitz Joachim
Hörster, MdB). Kooperationspartner sind das Deutsche
Archäologische Institut (DAI) und der Deutsche Industrie- und
Handelskammertag (DIHK). In den drei Tagen der Konferenz werden
kompetente Referentinnen und Referenten aus beiden Kulturkreisen
die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, die kulturelle
und bildungspolitische Zusammenarbeit sowie die Themen
Umweltschutz, Energie- und Wasserversorgung erörtern.
"Die "Tage der Arabischen Welt" sollen die Beziehungen zwischen
Deutschland und den arabischen Ländern weiter festigen. Beide
Kulturkreise verbinden gemeinsame historische Wurzeln, die weit in
die Vergangenheit zurückreichen. Aber auch aufgrund ihrer
unmittelbaren geografischen Nähe besteht ein vitales Interesse
an einer engen, vertrauensvollen Zusammenarbeit und einem
friedlichen Zusammenleben", so die Vorsitzenden der drei
Parlamentariergruppen.
Die Beziehungen zwischen Europa und der arabischsprachigen Welt
werden häufig von zum Teil gewaltsamen Konflikten
überlagert. Vorrangiges Ziel der Politik muss sein, diese
Konflikte schon im Vorfeld zu identifizieren und einzudämmen.
Reformbemühungen, die in einzelnen arabischen Ländern zu
beobachten sind, können durch eine enge Zusammenarbeit in
Politik, Wirtschaft und Kultur unterstützt werden. Daher ist
es wichtig, dass Entscheidungsträger und Multiplikatoren aus
den arabischen Ländern und Europa einander besser kennen
lernen und Vertrauen aufbauen. Deutschlands Beziehungen zur
arabischen Welt sind traditionell sehr eng. Die "Tage der
Arabischen Welt" wollen dieses Potenzial nutzen und Wege in eine
gemeinsame friedliche Zukunft aufzeigen sowie für mehr
Verständnis und Toleranz werben.
Prominente Teilnehmer aus Deutschland und der arabischen
Welt
Eröffnet wird die Konferenz von Bundestagspräsident
Wolfgang Thierse sowie vom Vorsitzenden des Rates der
Außenminister der Arabischen Liga und Außenminister der
Republik Tunesien, Habib Ben Yahia. Weitere prominente Redner
während der Konferenz sind Amr Moussa, Generalsekretär
der Arabischen Liga, Bundesaußenminister Joschka Fischer, der
Präsident des DIHK, Ludwig Georg Braun, sowie der
Präsident des DAI, Prof. Dr. Hermann Parzinger. In insgesamt
sechs Konferenzabschnitten werden in diesen drei Tagen spannende
und lebhafte Diskussionen erwartet. Die Konferenz schließt
mit einer Diskussionsrunde zum Thema Dialog der Kulturen.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse wird in dieser Runde
unter anderem mit dem Großmufti von Marseille, Soheib bin
Sheikh, sowie dem Obersten Richter der Scharia aus Palästina,
Sheikh Al-Tamimi, über die Chancen des Dialogs der Kulturen
debattieren. Die Diskussion wird geleitet von dem
ZDF-Korrespondenten in Teheran Ulrich Tilgner.
Die "Tage der Arabischen Welt" bieten auch zwei kulturelle
Höhepunkte. So geben Mitglieder des Friedensorchesters
"West-Östlicher Diwan", gegründet von dem Dirigenten
Daniel Barenboim und dem palästinensischen Publizisten Edward
Said, ein Konzert. In dem Orchester wirken junge Musikerinnen und
Musiker aus dem gesamten Nahen Osten mit. Es gilt als Symbol
für den Dialog der Kulturen und für eine friedliche und
produktive Koexistenz. Außerdem wird der Schauspieler und
Regisseur Mohammed Bakri das Ein-Mann-Theaterstück "Der
Pessoptimist" von Emile Habibi aufführen. Das Stück
spielt vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen
Konflikts und schildert das Schicksal des Palästinensers Said
Abu-Nahs ("der Glückliche Glücklose").
Veranstaltungsorte der Konferenz sind Räume des Bundestages im
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, im Paul-Löbe-Haus sowie im
Reichstagsgebäude.
Weitere Informationen zur Veranstaltung unter
www.arabworlddays.de
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