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126/2001
Stand: 09.05.2001
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Experten machen Fortschritte in der psychiatrischen Versorgung aus

Ausschuss für Gesundheit/

Berlin: (hib/RAB) Nach Ansicht von Sachverständigen aus dem Gesundheitswesen hat es in den letzten 25 Jahren Fortschritte in der psychiatrischen Versorgung gegeben. Auf einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses anlässlich "25 Jahre Psychiatrie-Enquete" erklärte Nils Pörksen am Mittwochnachmittag, bei der Umsetzung der Hauptforderungen der Enquete habe es wesentliche Erfolge gegeben. Dennoch bestünden nach wie vor Defizite. So sei zum Beispiel die ambulante psychiatrische Behandlung nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden. Entscheidend sei es außerdem, den Patienten eine Teilhabe am Arbeitsleben mit einem angemessenen Verdienst zu ermöglichen, da dies stabilisierend wirke. Nach Ansicht von Roland Scheil haben sich die Möglichkeiten, chronisch psychisch Kranke in das gesellschaftliche Leben zu integrieren, in den letzten zehn Jahren in Berlin deutlich verbessert. In Folge eines massiven Abbaus stationärer Kapazitäten seien ambulant-komplementäre Hilfsangebote flächendeckend aufgebaut worden. Es gebe aber in den einzelnen Bundesländern stark unterschiedliche Ergebnisse.

In den Augen eines Vertreters des Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker muss die Integrationspflicht der regionalen Anbieter gesetzlich festgelegt werden. Professor Heinz Kunze bezeichnete es ebenfalls als wichtig, die Patienten im Rahmen eines "Case-Management" kontinuierlich zu betreuen. Das zergliederte System der Betreuung müsse abgeschafft werden.

Insgesamt gebe es nach wie vor eine Lücke zwischen den gesetzlichen Vorgaben und deren Umsetzung. Ein Problem sei es außerdem, dass Rehabilitation praktisch nicht stattfinde. Claudia Kramer verwies in ihrer Bilanz auf einen deutlichen Anstieg der niedergelassenen Nervenärzte in den letzten 25 Jahren. Während es zu Zeiten der Psychiatrie-Enquete noch 1.000 derartige Fachärzte gegeben habe, seien es nun bereits 4.000.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_126/03
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