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1962 - Spiegel-Affäre

Ausgangspunkt der bis dahin größten innenpolitischen Krise der Bundesrepublik ist ein Artikel in der Zeitschrift "Der Spiegel" in seiner Ausgabe vom 10. Oktober 1962.

Verfaßt vom stellvertretenden Chefredakteur Conrad Ahlers behandelt dieser kritisch das NATO-Herbstmanöver im Jahr 1962.

Sind darin auch militärische Geheimnisse verraten worden? Auf Antrag der Bundesanwaltschaft werden Herausgeber Rudolf Augstein und Conrad Ahlers unter dem Verdacht des Landesverrats und der aktiven Bestechung verhaftet. Die Polizei besetzt am 26. Oktober 1962 die Redaktionsräume für mehrere Wochen und beschlagnahmt Schriftstücke. An dieser Aktion beteiligen sich auch Dienststellen der Bundeswehr.

In der Öffentlichkeit stoßen diese Maßnahmen auf Protest. In vielen Städten demonstrieren Bürger und fordern die Einhaltung der Pressefreiheit.

Verteidigungsminister Strauß muß schließlich nach langem Leugnen vor dem Bundestag zugeben, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein. Die FDP-Minister treten empört zurück.

Erst die Zusage, daß Strauß aus der Regierung ausscheidet und Adenauer bald seine Kanzlerschaft aufgeben werde, bringt sie in die Koalition zurück.

Abdruck des Spiegel-Artikels
Ein "Spiegel"-Artikel enthüllt Schwächen der deutschen Verteidigungsbereitschaft
Bild: Spiegel

ZeitPunkte: Daten und Fakten der 4. Wahlperiode (1961-1965)

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/geschichte/parlhist/g1960_11
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