Der Deutsche Bundestag in Berlin
Ein Gang durch das Reichstagsgebäude
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Unübersehbar sind die zwei monumentalen Kunstwerke, die die Querwände schmücken. Linker Hand hat Gerhard Richter vertikal über eine Höhe von 21 Metern Glasflächen bearbeitet, die die deutschen Farben Schwarz, Rot, Gold leicht verfremdet wiedergeben. Rechter Hand gegenüber hat Sigmar Polke fünf beleuchtete Glaskästen horizontal nebeneinander angebracht, in denen sich auf changierendem Material gegenständliche Motive je nach Blick und Perspektive zu bewegen scheinen.
Es handelt sich um Auftragsarbeiten, die als Kunst am Bau nach einem einheitlichen Konzept an markanten Stellen des Gebäudes von zeitgenössischen deutschen Künstlern geschaffen wurden. Die Kunstsammlung wird durch Leihgaben und Werke aus dem Fundus des Deutschen Bundestages sowie durch einige Stücke aus dem historischen Reichstagsgebäude ergänzt.
Hinter der großen Glaswand liegt die Westlobby, von der aus sich der Plenarsaal unmittelbar einsehen läßt. Der Zugang ins Innere erfolgt durch Türen, die mit der Aufschrift "Ja", "Nein" und "Enthaltung" gekennzeichnet sind, die bei dem sogenannten Hammelsprung, jener Abstimmungsmethode, bei der die Abgeordneten beim Betreten des Saales gezählt werden, benutzt werden. In kleinen Schränken, die an der Wand zum Plenarsaal vor den Regiekabinen für die elektroakustische Beschallung und für Rundfunk- und Fernsehanstalten zu sehen sind, befinden sich Stimmkarten für jeden der 603 Abgeordneten.