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Eichel: Vorschlag der Kommission ist teuer
Finanzperspektive der EU
Europa. Die von der EU-Kommission vorgelegte
Finanzperspektive für den Zeitrahmen 2007 bis 2013 führt
nach Ansicht von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) zu einer
Steigerung des Brüsseler Haushalts und damit der Beiträge
der Mitgliedstaaten. In einer Sitzung des Europausschusses
erklärte Eichel am 11. Februar, die von der Kommission
vorgeschlagenen 1,15 Prozent des Bruttonationaleinkommens der
Mitgliedsländer führten wegen des zu erwartenden
Wirtschaftswachstums dazu, dass der Finanzrahmen der EU steige und
Deutschland der größte Nettozahler bleibe.
Die Kommission verhalte sich nicht
konsequent, so der Bundesfinanzminister, da sie gleichzeitig
Ausgabenminderungen der nationalen Haushalte und eine Ausweitung
der Beitragszahlungen fordere. Sechs Nettozahler hätten mit
einem Brief bereits im vergangenen Dezember auf einen fairen
Lastenausgleich gedrängt und sich für eine Beibehaltung
der derzeitigen Ausgaben von weniger als einem Prozent des
Bruttonationaleinkommens eingesetzt. Dieser Position näherten
sich einige weitere EU-Mitglieder an, so Eichel. Die
Überschüsse des Brüsseler Haushalts verdeutlichten
zudem, dass die derzeitigen Mitglieder nicht absorptionsfähig
seien. Dieser Aspekt müsse bei der Planung der
Strukturfondsförderung für die nächste Finanzperiode
berücksichtigt werden.
Altmitglieder müssen
verzichten
Die zuständige EU-Kommissarin für
den Haushalt, Michaele Schreyer, betonte mit Blick auf den
Vorschlag der Kommission, dass die Obergrenze für Eigenmittel
nicht erhöht werden soll. Mit den nun vorgesehenen 1,15
Prozent des Bruttonationaleinkommens der EU mit 27 Mitgliedern ab
2007 verringere sich aufgrund der Erweiterung der Zuwachs in
absoluten Zahlen. In der Konsequenz müssten die derzeitigen
Mitglieder künftig mit weniger EU-Mitteln rechnen.
Während die Agrarausgaben den Planungen zufolge
zurückgehen, sei mehr Geld für die Bereiche Forschung und
Wissenschaft sowie für die Gemeinsame Außen- und
Sicherheitspolitik vorgesehen. Große Bedeutung habe auch der
Ausbau der transeuropäischen Netze, der für eine
funktionierende Verkehrsinfrastruktur der EU von großer
Bedeutung sei. Die Kommissarin wies darauf hin, dass gemeinsame
Aktivitäten nationale Ausgaben sparten. Der Brüsseler
Haushalt liege für das laufende Jahr auf einem historisch
niedrigen Stand, erklärte Schreyer weiter. Er liege weit
unterhalb der im Rahmen der Agenda 2000 beschlossenen Finanzplanung
und verzeichne sogar Überschüsse. Darüber hinaus
dürfe in der weiteren Diskussion über den Finanzrahmen
nicht vergessen werden, dass die Bundesrepublik in den letzten
Jahren bereits ihren Nettobeitrag halbiert habe.
Bundesaußenminister Joschka Fischer
(Bündnis 90/Die Grünen) forderte die Kommission auf, im
Zusammenhang mit der Konsolidierung der nationalen Haushalte und
den Beiträgen der Mitgliedsländer eine konsequente
Haltung einzunehmen. Für den Außenminister kommt der
Verabschiedung der EU-Verfassung eine große Bedeutung zu, da
sie die Voraussetzung für die Vertiefung der europäischen
Integration sei. Ohne die Verabschiedung der Verfassung werde die
Diskussion über den zukünftigen Finanzrahmen "sehr
schwierig". Fischer legte Wert auf die Feststellung, dass es bei
der Gestaltung des Brüsseler Haushalts nicht um eine
Konfrontation der derzeitigen mit den neuen Mitgliedern
gehe.
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