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Die Gesamtkosten für Olympiade sind "noch
nicht bezifferbar"
Finanzierungsstruktur erläutert
Sport. Die Kosten für die Leipziger und Rostocker Bewerbung
um die Olympischen Spiele 2012 liegen bis Ende 2005 bei rund 350
Millionen Euro. Eine "seriöse" Bezifferung der
Gesamtfinanzierung zur Ausrichtung der Olympiade 2012 für den
Fall, dass Leipzig im Juli 2005 den Zuschlag erhalte, sei
gegenwärtig nicht möglich, erklärte ein Vertreter
des Bundesinnenministeriums am 11. Februar im Sportausschuss.
Die Bewerbungsphase bis 2005 sei in den Planungen der
öffentlichen Haushalte berücksichtigt und umfasse drei
Finanzierungskreise. Dem "Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH"
stehe ein Volumen von 31,5 Millionen Euro zur Verfügung, von
denen 30 Millionen Euro auf Leipzig und Sachsen sowie 1,5 Millionen
Euro auf Rostock entfielen. Weitere 5 Millionen Euro stelle die
Bundesregierung 2004 und 2005 für Stadt-Marketing bereit, um
Leipzig und Rostock international bekannter zu machen.
Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Bewerbung in
Sportstätten, für Infrastruktur und Beherbergung
würden bis 2005 mit insgesamt 308 Millionen Euro finanziert,
von denen der Bund 115 Millionen Euro trage.
Eine Zusammenstellung aller Finanzierungskosten zur Ausrichtung
der Spiele müsse dem IOC bis zum 15. November 2005 vorgelegt
werden, falls Leipzig als eine von derzeit neun
Bewerberstädten bei der Vorentscheidung des IOC am 18. Mai den
Status einer Kandidaten-Stadt erhalte und in die Endausscheidung
gelange. Mit der Analyse des Bedarfs und des Finanzaufwands
für eine mögliche Ausrichtung der Olympiade habe die
Leipziger Olympia-Gesellschaft begonnen. Belastbare Aussagen
könnten aber entgegen Spekulationen in den Medien noch nicht
getroffen werden. Die Gesamtkosten für die Ausrichtung der
Olympischen Spiele von 2006 bis 2012 ergeben sich danach aus vier
Finanzierungskreisen: Das so genannte "Organisation Comittee of the
Olympic Games-Budget" (OCOG-Budget) umfasse die Ausgaben für
die Durchführung der Olympiade und notwendige temporäre
Einrichtungen. Hierfür veranschlagte Kosten von rund 2
Milliarden Euro würden durch einen Zuschuss des IOC von 1
Milliarde Euro und Einnahmen aus Eintritts- und TV-Geldern ohne
Beanspruchung der öffentlichen Hand komplett refinanziert.
Zweites Element sei das "Non-OCOG-Budget" mit Ausgaben für
alle olympia-relevanten Investitionen, darunter Sportstätten,
Olympisches Dorf, Medienzentrum und Hotels. Dafür notwendige
Investitionen müssten überwiegend mit öffentlichen
Geldern finanziert werden, deren Höhe aber noch nicht
abzuschätzen sei. Während in den Medien über
zweistellige Milliardenbeträge spekuliert werde, rechne die
Leipziger Olympia-GmbH mit einer Summe von etwa 3 Milliarden Euro,
erklärte der Regierungsvertreter.
Drittes Element seien die so genannten "Sowieso-
Maßnahmen", also Investitionen, die unabhängig von der
Olympiade im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans in die
Verkehrsinfrastruktur getätigt werden und auch für die
Olympiade genutzt werden könnten. Das vierte Element umfasse
schließlich vorgezogene Vorhaben, die ohnehin geplant seien,
aber im Falle eines Zuschlages früher realisiert
würden.
FDP und CDU/CSU forderten die Regierung auf, eine Liste der in
der Region der Bewerberstädte bis 2012 geplanten Investitionen
in die Verkehrsinfrastruktur vorzulegen. Zur Frage, welche
zusätzlichen Verkehrsprojekte für die Olympiade geplant
seien, erklärte der Regierungsvertreter, solche Projekte seien
sinnvollerweise erst zu benennen, wenn Leipzig im Juli 2005
tatsächlich den Zuschlag für die Ausrichtung der
Olympischen Spiele 2012 erhalten habe.
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