vom/ado
Unterrichtung
Monopol der Deutschen Post AG hat sich auf dem
Briefmarkt zementiert
Wirtschaft und Arbeit. Aus dem Tätigkeitsbericht 2002/2003
der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post
sowie dem Sondergutachten der Monopolkommission für diesen
Markt (15/2220) geht hervor, dass sich der Wettbewerb 2002 und 2003
intensiviert hat, während sich das Monopol der Deutschen Post
AG auf dem Briefmarkt zementiert hat.
Die Regulierungsbehörde sowie die Monopolkommission stellen
unisono fest, dass sich der Wettbewerb auf den Märkten der
Festnetztelefonie weiterentwickelt hat. So seien vor dem
Hintergrund des rasanten Wachstums von DSL-Anschlüssen
etwa
43 Prozent aller Festnetzminuten von Wettbewerbern der Deutschen
Telekom AG abgewickelt worden. Darüber hinaus würden die
Wettbewerber im Jahr 2003 einen Zuwachs auf etwa 17 Prozent des
Ortsgesprächsvolumens verbuchen können.
Der Wertschöpfungsanteil der Wettbewerber der Deutschen
Telekom AG habe sich insgesamt auf etwa 50 Prozent ihrer
Umsatzerlöse erhöht, vor zwei Jahren habe dieser Wert
noch bei 36 Prozent gelegen. Trotz der in Teilbereichen zunehmenden
Wettbewerbsintensität bestehe aber weiterhin kein
funktionsfähiger Wettbewerb bei den Teilnehmeranschlüssen
und Ortsgesprächen sowie dem größten Teil der
Vorleistungen, so die Monopolkommission. Auch die
Regulierungsbehörde vertritt in ihrem Bericht die Ansicht,
dass der Wettbewerb noch weitgehend regulierungsbedingt sei und
noch nicht die Rede von einem selbsttragenden Wettbewerb sein
könne.
Auf den Märkten des Postwesens gebe es keinen
chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerb,
bemängelt die Monopolkommission in ihrem Sondergutachten. Die
Hauptbeschränkung des Wettbewerbs liege weiterhin in der
Exklusivlizenz der Deutschen Post AG, deren Verlängerung ein
ordnungs- und wettbewerbspolitischer Kardinalfehler gewesen sei.
Die Deutsche Post AG halte weiterhin einen Marktanteil von 96
Prozent. Dass sich das wettbewerbliche Umfeld im Briefbereich nach
wie vor schwierig gestaltet, konstatiert auch die
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. So
sei es in den Jahren 2002 und 2003 zu vermehrten Marktaustritten
von Wettbewerbern gekommen. Um dem entgegenzuwirken, habe die
Regulierungsbehörde die so genannte Price-Cap-Entscheidung
getroffen. Dadurch werde das Preisniveau für
Postdienstleistungen in Deutschland erstmals abgesenkt und in der
Folge die Verbraucher um 300 Millionen Euro jährlich
entlastet. Nach Auffassung der Monopolkommission wird durch diese
Entscheidung die Monopolmacht der Deutschen Post AG aber nicht
hinreichend beschränkt: Die vollständige Liberalisierung
der Briefbeförderung sei weiterhin eine wettbewerbspolitische
Verpflichtung.
Insgesamt habe sich die Telekommunikationswirtschaft deutlich
von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgehoben: Die
Umsätze der Unternehmen seien von 59,9 Milliarden im Jahr 2001
auf geschätzte 63 Milliarden Euro 2003 gewachsen. Im
Postbereich hätten sich dagegen keine wesentlichen
Veränderungen ergeben. Der Postmarkt insgesamt umfasse
Umsätze von rund 23 Milliarden Euro, auf den Briefmarkt
entfielen davon rund 10 Milliarden Euro. Allerdings sei die
Entwicklung auf dem Briefmarkt leicht rückläufig: von
10,2 Milliarden Euro im Jahre 2002 auf voraussichtlich 10,1
Milliarden Euro 2003. ado
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