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Leistungssport mit dem Beruf vereinbaren
Anhörung
Sport. Um die Zahl der Sportler zu verringern, die vorzeitig aus
dem Leistungssport aussteigen, müssen die Risiken für die
Athleten verringert und die Anreize im Übergang vom Junioren-
zum Seniorenbereich erhöht werden. Darin waren sich die
Experten einer öffentlichen Anhörung des Sportausschusses
zum Thema "Drop-Out-Situation von Nachwuchssportlern beim
Übergang vom Junioren- zum Seniorenbereich" am 3. März
einig.
Wichtige Gründe für den vorzeitigen Ausstieg aus dem
Sport sind aus Sicht von Arne Güllich vom Deutschen Sportbund
die hohen Belastungen, den Sport mit Ausbildung und Beruf zu
verbinden, fehlende Zeit für andere Interessen und
Aktivitäten sowie Verletzungen in Kopplung mit weiteren
Persönlichkeitsmerkmalen. Die Anteile der Ausstiege aus dem
Leistungssport vor dem erwarteten Höchstleistungsalter liege
im Jugendbereich zwischen 15 und 35 Prozent pro Jahr über alle
Sportarten hinweg.
Als weiteren wichtigen Grund für den Ausstieg vieler
Nachwuchssportler beim Übergang vom Junioren- zum
Seniorenbereich nannte der ehemalige Leichtathlet Florian
Schwarthoff, dass nur wenige der im Jugendbereich erfolgreichen
Athleten sofort Anschluss an die nationale und internationale
Spitze finden. Dieses Misserfolgserlebnis führe bei vielen zu
einem Motivationsloch und zum Abbruch der Karriere.
Viele Sportler zögen eine persönliche Bilanz zwischen
den subjektiv zu erwartenden Erträgen (Freude am Sport, Ehre,
materieller Ertrag) und den finanziellen und gesundheitsbezogenen
Kosten der Leistungssportkarriere und anderenorts entgangenem
Nutzen. Im Sinne einer Eliteförderung plädierte er zudem,
statt Nachteile einer Sportkarriere nur zu vermindern, für
Vorteile bei der Studienplatzvergabe, spezielle Ansprechpartner an
den Hochschulen, eine stärkere Würdigung der sportlichen
Leistungen, eine Bevorzugung bei Praktikumsplätzen und
spezielle Berufsförderungsmaßnahmen für
Leistungssportler.
"Partner des Spitzensports"
Das Konzept der im letzten Jahr begründeten
Landesinitiative "Hochschulen in NRW - Partner des Spitzensports"
sieht einen individuellen Abschluss eines Partnerschaftsabkommens
von Hochschulen mit einem Olympiastützpunkt vor. Dies
erklärte eine Vertreterin des nordrhein-westfälischen
Ministeriums für Wissenschaft und Forschung.
Darin verpflichteten sich die Hochschulen, einen Beauftragten zu
benennen, der sich um die Belange der Sportler, zum Beispiel
individuelle Sonderregelungen für Sportler innerhalb der
Studienorganisation kümmere. Die Kaderathleten träten
dieser Vereinbarung mit einer Verpflichtungserklärung bei,
wobei sie zum Ausgleich der individuellen Betreuung für
Veranstaltungen der Hochschule zur Verfügung stünden.
Zudem werde Leistungssportlern doppelt soviel Zeit für eine
gebührenfreies Studium zur Verfügung gestellt wie den
anderen Studierenden.
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