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FDP fordert einen Finanzplan für
Forschungsförderung
Antrag
Bildung und Forschung. Die Bundesregierung soll die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass Deutschland bis zum Jahr
2010 sein selbst gestecktes Ziel, drei Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung
aufzubringen, erfüllt. Dazu solle ein mittelfristiger
Finanzplan "Forschungs- und Innovationsförderung 2010"
aufgestellt werden, heißt es in einem Antrag der FDP-Fraktion
(15/2594). Die großen wissenschaftlichen Gemeinschaften und
ihre Projekte sollten weiterhin in der gemeinsamen
Finanzierungsverantwortung von Bund und Ländern bleiben. Da
die Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher
Forschungseinrichtungen und die Institute der Leibniz-Gemeinschaft
Aufgaben übernähmen, die nicht überall in der
deutschen Forschungslandschaft angesiedelt seien, könnten
für die Finanzierung dieser Einrichtungen andere
Vereinbarungen erwogen werden. Die Leibniz-Gemeinschaft sei nicht
in Frage zu stellen, weil sich rund 50 Prozent der Institute in
Ostdeutschland befinden.
Die FDP plädiert dafür, Pläne aufzugeben, wonach
der Bund sich auf die Förderung von Spitzenforschung und
-lehre, wissenschaftliche Nachwuchsförderung,
Ausbildungsförderung und überregionale
außeruniversitäre Forschung konzentrieren soll. Dagegen
solle er Netzwerke von Spitzenfakultäten der Hochschulen mit
Spitzeninstituten der außeruniversitären
Forschungseinrichtungen in den Regionen fördern. Auf
einengende Vorgaben des Hochschulrahmengesetzes sei zu verzichten
und mehr auf Wettbewerb zu setzen. Dazu gehöre neben der
Autonomie der Hochschule auch ihr Recht auf Selbstauswahl der
geeignetsten Studierenden und die Erhebung von
Studiengebühren. Verbessert werden müsse die Einbindung
kleiner und mittlerer Unternehmen, besonders junger
technologieorientierter Unternehmen, in Forschungs- und
Innovationsnetzwerke mit Hochschulen und
außeruniversitären Forschungsinstituten. Auch sollten
diese Unternehmen bessere Zugangsbedingungen zu den
europäischen Forschungsprogrammen erhalten und Netzwerke
für Technologiekooperationen ausgebaut werden.
Die FDP hält den Mangel an qualifiziertem Personal am
Technologiestandort Deutschland für Besorgnis erregend.
Bedenklich sei, dass trotz gestiegener Studienanfängerzahlen
sich ein künftiger Nachwuchsmangel besonders in den Natur- und
Ingenieurwissenschaften abzeichne. Hinzu komme, dass jährlich
etwa 25.000 Wissenschaftler wegen der besseren
Forschungsbedingungen und Karrieremöglichkeiten Deutschland
verlassen, was die Wettbewerbsfähigkeit des Landes langfristig
gefährde.
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