vom
Clement sieht die Konjunktur in Deutschland im
Aufwind
Aussprache zum
Jahreswirtschaftsbericht
Wirtschaft und Arbeit. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang
Clement (SPD) sieht die konjunkturelle Entwicklung seit Mitte des
vergangenen Jahres im Aufwind. In der Aussprache zum
Jahreswirtschaftsbericht 2004 der Bundesregierung (15/2405) im
Ausschuss für Wirtschaft sagte der Minister am 3. März,
die Entwicklung rechtfertige die Erwartung eines Wachstums von 1,5
bis 2 Prozent in diesem Jahr.
Ein Plus sei bei den Auftragseingängen und den
Produktionsdaten zu vermelden, während kritische Meldungen aus
der Automobilindustrie gekommen seien. Im Dezember seien auch die
Einzelhandelsumsätze rückläufig gewesen. Verbessert
hätten sich allerdings die gesamtwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen. Die Euro-Aufwertung habe die Exportaussichten
gedämpft. Die Dollarschwäche gefährde den Export.
Hinzu komme ein starker Ölpreisanstieg. Schädlich sei
auch eine neue Debatte über Steuer- und
Abgabenerhöhungen. Bei gutem Verlauf erwartet Clement zum
Jahresende 100.000 Arbeitslose weniger und ein Unterschreiten der
Vier-Millionen-Grenze.
Die Unionsfraktion bedauerte, dass die Entwicklung in
Ostdeutschland im Bericht zu kurz kommt. Dort seien
Unternehmensgründungen deutlich zurückgegangen und die
Arbeitslosigkeit gestiegen. Auch die Entwicklung der gewerblichen
Arbeitsplätze in Deutschland und der Strompreise seit 1998
beschäftigte die Union. Demgegenüber sprachen die
Bündnisgrünen von enormen Fortschritten beim
Strukturwandel in der Energiewirtschaft. Die Sozialdemokraten
führten das Nichterreichen der Wachstumsprognosen im
vergangenen Jahr auf externe Ursachen wie den Irak-Krieg, den
Ölpreis und die Euro-Stärke zurück. Negative
Erfahrungen deutscher Unternehmen und Banken im Ausland
führten zu besonderer Zurückhaltung und Risikoscheu. Dies
sei einer der wesentlichen Gründe dafür, dass die
Entwickung langsamer vorangehe als sie vorangehen könnte.
Ausbildungsplatzabgabe nicht nötig
Clement warnte vor Pauschalurteilen über die ostdeutsche
Wirtschaft. Einzelne Regionen wie Dresden erwiesen sich als
besonders kräftig. Vieles spreche auch dafür, dass der
Abwanderungsprozess der Jugend umgekehrt werden könne. Aus
seiner Sicht sei eine Ausbildungsplatzabgabe nicht notwendig, sagte
der Minister. Die Regierung werde demnächst die
angekündigte Novelle des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkungen vorlegen, so der Minister
weiter.
Zurück zur
Übersicht
|