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Umsetzung der Vorschläge von Koch und
Steinbrück umstritten
Opposition beteiligt sich nicht an der
Abstimmung
Haushalt. Zugestimmt hat am 10. März der Haushaltsausschuss
einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums (BMF) zur Umsetzung der
Koch-Steinbrück-Vorschläge im Bereich der Finanzhilfen.
Für die Vorlage stimmten die Abgeordneten der
Koalitionsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen;
die Opposition von CDU/CSU und FDP beteiligte sich nicht an der
Abstimmung, da das Papier in einigen Punkten (zum Beispiel
Landwirtschaft, Kohle, Verkehr) von den Ergebnissen des
Vermittlungsverfahrens abweicht. Die Opposition hatte angeboten,
den Vorschlägen mit Einsparungen von insgesamt 798,47
Millionen Euro zuzustimmen und bis Freitag über die strittigen
Punkte zu verhandeln. Dies lehnte die Koalition ab, da sie die
Vorschläge für abstimmungsfähig hielt.
Laut BMF-Vorlage hat die Bundesregierung zur Umsetzung der
Koch-Steinbrück-Vorschläge im Bereich der Finanzhilfen
gegenüber Bundestag und Bundesrat eine Protokollerklärung
abgegeben, nach der die Vorschläge im Haushaltsverfahren unter
Beteiligung des Haushaltsausschusses umgesetzt werden sollen. In
dieser Protokollerklärung seien folgende Leitlinien zur
Umsetzung genannt worden: Einhaltung des im Bundeshaushalt
insgesamt veranschlagten Einsparvolumens, Orientierung der
Einsparungen an den von den Ministerpräsidenten Koch und
Steinbrück vorgesehenen Einsparlinien als Ausgangspunkt,
Absenkung der Mittel nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
und die Erstattung an das Bundeseisenbahnvermögen um zwei
Prozent ab 2004 bzw. der Regionalisierungsmittel um zwei Prozent
einmalig in 2004, Ausgleich der Einsparausfälle durch
Erhöhung der Abbaurate von vier Prozent auf sechs Prozent in
diesem Jahr in den übrigen Bereichen, Sicherung der
Einsparungen im Bereich der Freifahrt Behinderter im
öffentlichen Personenverkehr und Überarbeitung des
Wohngeldrechts in Abstimmung mit den Ländern mit dem Ziel
deutlicher Einsparungen.
Auf dieser Basis hat die Regierung für das Jahr 2004 eine
Einsparliste vorgelegt, heißt es weiter. Darin sind mehr als
70 Einzelmaßnahmen aufgeführt, in denen die Einsparungen
vollzogen werden sollen. So sollen allein im Bereich des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 546,85
Millionen Euro und beim Ministerium für Wirtschaft und Arbeit
182,32 Millionen Euro eingespart werden.
Einsparungen bei der Kohlehilfe
Als Einzelmaßnahmen sind unter anderem vorgesehen, bei der
Bundesmonopolverwaltung für Branntwein knapp 4 Millionen Euro
einzusparen, bei den Hilfen für die Werftindustrie 3,72
Millionen Euro und bei der Förderung für die
Luftfahrttechnik 4,45 Millionen Euro. Bei der Bemessungsgrundlage
für die Kohlehilfen sollen in diesem Jahr 126,12 Millionen
Euro eingespart werden. Vorgesehen waren bisher 2,1 Milliarden
Euro.
Bei den Investitionen für die Schiene sollen danach
insgesamt rund 117 Millionen Euro in diesem Jahr weniger ausgegeben
werden und beim Wohngeld 89,64 Millionen Euro. Die soziale
Wohnraumförderung soll von 500 Millionen Euro auf 10 Millionen
Euro gekürzt werden.
Insgesamt ergibt sich laut BMF bei der Ausgabenseite ein
Einsparbetrag von rund 800 Millionen Euro in diesem Jahr. In
Verbindung mit der Umsetzung von
Koch-Steinbrück-Vorschlägen im Bereich der
Steuervergünstigungen im Haushaltsbegleitgesetz 2004 mit 400
Millionen Euro werde insgesamt ein Einsparvolumen von rund 1,2
Milliarden Euro erreicht. Der Sprecher des Finanzministeriums wies
darauf hin, dass in begründeten Einzelfällen vorgesehen
sei, dass das BMF eine Umschichtung innerhalb der vergleichbaren
Ausgabenbereiche, äußerstenfalls im gesamten Einzelplan,
zulassen könne.
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