Hartmut Hausmann
Missbilligung der Politik Israels
"Europäischer Tag der Opfer"
Als Bekundung ihrer Solidarität mit dem spanischen Volk
haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union
unter dem Eindruck der Terroranschläge von Madrid durch
islamistische Extremisten während ihres Brüsseler
Gipfeltreffen am 25. und 26. März vereinbart, künftig den
11. März als "Europäischen Tag der Opfer des Terrorismus"
zu begehen.
Im außenpolitischen Teil ihrer Schlusserklärung haben
die Regierungschef die israelische Politik des gezielten
außergerichtlichen Tötens ausdrücklich als
völkerrechtswidrige Handlung missbilligt. Damit wurde die von
den EU-Außenministern bereits unmittelbar nach der Tötung
des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Jassin durch die israelische
Armee geäußerte einhellige Kritik der Europäer noch
verstärkt. Mit der dadurch erfolgten Verschärfung des
israelisch-palästinensischen Konflikts entfernten sich die
Konfliktparteien immer weiter von einer
Verhandlungslösung.
Die Regierungschefs machten unmissverständlich klar, dass
die EU keinerlei Änderung der vor 1967 geltenden
Grenzführung anerkenne, die nicht durch ein Abkommen zwischen
den Parteien geregelt werde. Sie forderten deshalb die
Palästinenser und die Regierung Israels auf, zum
Friedensprozess zurückzukehren. Im Einzelnen verlangen sie die
Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit der Palästinenser,
eine Aufgabe der israelischen Siedlungspolitik in den besetzten
Gebieten und den Verzicht auf die Errichtung des Sicherheitszaunes
auf palästinensischem Territorium.
Weiter sprachen sich die Regierungschefs dafür aus, noch in
diesem Jahr freie und faire Wahlen in Afghanistan
durchzuführen. Die bereits für Juni vorgesehen
Parlaments- und Präsidentschaftswahlen waren vom afghanische
Präsidenten Khamid Karsai auf voraussichtlich September
verschoben worden. H. H.
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