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Schwarzarbeit besser bekämpfen
Experten bei Anhörung einig
Finanzen. Die Bemühungen zur
Bekämpfung der Schwarzarbeit müssen intensiviert werden.
In diesem Punkt herrschte während einer öffentlichen
Anhörung im Finanzausschuss am 24. März unter den
Experten weitgehende Einigkeit. Der dazu von SPD und Bündnis
90/Die Grünen vorgelegte Gesetzentwurf zur "Intensivierung der
Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender
Steuerhinterziehung" (15/2573) fand dabei jedoch nur bedingt
Zustimmung.
Die Mehrheit der Experten kritisierte die
Vorlage als zu kurz gegriffen, da damit lediglich die Symptome,
nicht jedoch die Ursachen beseitigt würden. Mit dem Entwurf,
so die Bundesregierung, solle ein neues Unrechtsbewusstsein
gegenüber der Schwarzarbeit geschaffen und
rechtmäßiges Verhalten gefördert werden. Dazu sollen
Kontrollregelungen aus den verschiedenen Vorschriften, vor allem
des Sozialgesetzbuches, zusammengeführt und ergänzt
werden. Kern der Neuregelungen sei dabei die grundlegende
Neufassung des Gesetzes zur Bekämpfung der
Schwarzarbeit.
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft
begrüßte die Zielrichtung des Gesetzentwurfes, da die
Schattenwirtschaft in Deutschland nach wie vor eine schnell
wachsende, immer bedrohlicher werdende wirtschaftliche
Größe sei. Durch die vorgesehene Erhöhung des
Verfolgungsdruckes könne ein Klima der gesellschaftlichen
Ächtung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung
geschaffen werden. Nach Ansicht des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie hat die Schwarzarbeit seit langem einen Umfang
angenommen, der es gerechtfertigt erscheinen lässt, von einem
"stillen Ausstieg breiter Bevölkerungsschichten aus dem
System" zu sprechen.
Es sei jedoch nicht Erfolg versprechend, vor
allem auf Abschreckung und verbesserte Verfolgung der Schwarzarbeit
zu setzen. Kern jeder wirksamen Schwarzarbeitsbekämpfung
müsse vielmehr eine möglichst weitgehende Sozialabgaben-
und Steuersenkung sein. Auch die Aktionsgemeinschaft
Wirtschaftlicher Mittelstand sieht in der hohen Steuer- und
Abgabenlast die wesentlichen Ursachen für Schwarzarbeit in
Deutschland. Das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz müsse
daher dringend mit einer Vereinfachung für die Unternehmen bei
der Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsabgaben
einhergehen.
Gegen die vorgesehene Lockerung der
Schwarzarbeitstatbestände wandte sich der Zweckverband
ostdeutscher Bauverbände. Die nach den massiven
öffentlichen Protesten vorgenommenen Lockerungen bei der
Nachbarschaftshilfe seien kontraproduktiv, schafften weitere
Schlupflöcher und senkten so den ohnehin geringen
Verfolgungsdruck.
Kein Kavaliersdelikt
Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung sind
nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) "keine
Kavaliersdelikte". Sie schädigten das Gemeinwesen, verzerrten
den Wettbewerb und vernichteten legale Arbeitsplätze. In den
letzten Jahren hätten illegale Beschäftigung und
Schwarzarbeit weiter zugenommen. Dabei, so der DGB, gehe die
Initiative in den meisten Fällen von den Unternehmen und
Auftraggebern aus, die sich mit Schwarzarbeit Wettbewerbsvorteile
verschaffen wollten. Die Verfolgung solle sich deshalb
schwerpunktmäßig auf den gewerblichen Bereich
konzentrieren, in dem verbindliche, klare Regelungen erforderlich
seien. Für den Bund Deutscher Kriminalbeamten sind
Schwarzarbeit und Kriminalität untrennbar miteinander
verbunden. hau
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