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ror
Tschechische Abgeordnete für baldige
Freizügigkeit
Arbeitnehmer des Nachbarlandes
Europa. Tschechische Abgeordnete sind enttäuscht über
die Einschränkung der Arbeitnehmer-Freizügigkeit für
das zukünftige EU-Mitglied. Pavel Svoboda, der Vorsitzende des
Prager Ausschusses für Europäische Integration, sieht
keine Gefahr für den deutschen Arbeitsmarkt durch tschechische
Arbeitnehmer. Seinen deutschen Kollegen vom Europaausschuss des
Bundestages, bei denen die Tschechen am 24. März eingeladen
waren, sagte er, der EU-Beitritt habe dadurch "einiges von seinem
Sexappeal" verloren. Petr Necas betonte die Symbolträchtigkeit
dieser Entscheidung, da "nach fünfzig Jahren totalitärer
Herrschaft diese Freiheit wichtig gewesen wäre". Die
Einschränkung habe negative Auswirkungen auf die Stimmung in
der Bevölkerung, die in der Vergangenheit gegenüber der
europäischen Integration immer sehr positiv eingestellt
gewesen sei. Er halte es daher für "äußerst
wünschenswert", diese Beschränkung, wie von den Deutschen
geplant, auf lediglich zwei Jahre zu befristen.
Bundesrepublik wichtigster Importeur
Es gelte nun, so Necas weiter, die bilateralen Beziehungen
zwischen den beiden Ländern weiter zu stärken. Die
Bundesrepublik sei als Abnehmer von siebzig Prozent des
tschechischen Exports der wichtigste Wirtschaftspartner. Die
wirtschaftliche Vernetzung beider Länder werde nach dem
vollzogenen Beitritt sogar noch weiter voranschreiten. Prag
kämpfe mit den wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung, da
eine große Anzahl von Betrieben in die Ukraine oder sogar nach
China abwandere.
Die CDU/CSU-Fraktion hob die gut funktionierende Zusammenarbeit
in den Grenzgebieten auf kommunaler Ebene hervor, die jedoch auf
nationaler Ebene von Meinungsverschiedenheiten über die
Benes-Dekrete überschattet würden. Zukünftig gelte
es, die grenzüberschreitenden Schienenwege zu verbessern und
Verkehrsprojekte wie die Europabahn nach Würzburg beschleunigt
voranzutreiben. Die Tschechen wiesen darauf hin, dass der auf ihrer
Seite gelegene Teil der A6 nach Würzburg bereits
fertiggestellt sei.
Zum geplanten EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien im
Jahr 2007 sagte Svoboda, die Tschechen würden nach ihrem
Beitritt "nicht egoistisch werden". Die SPD mahnte jedoch dazu,
diese Frage "behutsam anzugehen", damit in den betreffenden
Ländern keine falschen Erwartungen geweckt würden. Laut
CDU/CSU ist Kroatien wirtschaftlich auf einen Beitritt weit besser
vorbereitet als Bulgarien und Rumänien. Außerdem sei es
nicht zwingend notwendig, die beiden Länder "als Doppelpack"
aufzunehmen. Die Liberalen sehen Sofia und Bukarest "auf einem
guten Weg". ror
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