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Clement: Lissabon-Prozess der EU ist ins Stocken
geraten
Beschäftigungspolitik
Europa. Die Entwicklung einer wirksamen
Beschäftigungspolitik im Rahmen der im Jahr 2000 von der EU
beschlossenen Lissabon-Strategie ist nach Auffassung von
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) ins Stocken
geraten. Daher dringe die Kommission darauf, die Investitionen in
Wissen zu verbessern, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren
und somit Wachstum und Beschäftigung zu stärken,
erklärte der Minister am 31. März im Europaausschuss. Es
komme darauf an, die bestehenden Standortbedingungen in der
Bundesrepublik zu prüfen. So müssten die Spielräume
der Unternehmer erweitert werden, damit diese ihre
Innovationsfähigkeit beweisen könnten. Auch gehe es
darum, die Nanotechnologie sowie die Entwicklung der
Umwelttechniken zu fördern. Ziel sei es, drei Prozent des
Bruttosozialprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben.
Die EU hatte sich mit der Lissabon-Strategie das Ziel gesetzt, bis
2010 zum wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum zu werden. Nach
Angaben Clements schneidet Deutschland im EU-Vergleich der
Beschäftigungsquote nicht schlecht ab. Das gleiche gelte
für die Frauenerwerbstätigkeit, während es deutliche
Defizite bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer
gebe.
Für die SPD ist es wichtig, die EU-Strukturpolitik zu
verbessern. Für viele Unternehmen sei es zu kompliziert, einen
Antrag zu stellen, so dass sie lieber verzichteten. Die Fraktion
rief den Wirtschaftsminister dazu auf, sich in diesem Bereich
für größere Transparenz einzusetzen. Es sei richtig,
dass sich der Europäische Rat Gedanken über eine bessere
Beschäftigungspolitik in Europa mache. So müsse man
beispielsweise darüber nachdenken, inwiefern die
öffentliche Hand das lebenslange Lernen und somit die
Beschäftigung älterer Arbeitnehmer unterstützen
kann. Die CDU/CSU erkundigte sich nach dem Spannungsverhältnis
zwischen der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und der
Umweltpolitik mit Blick auf die Umsetzung des Kyoto-Protokolls. Die
Regierung müsse Wege aufzeigen, wie die infolge der
EU-Erweiterung entstehenden Steuergefälle bewältigt
werden können.
Für die Bündnisgrünen muss
umweltverträgliches nachhaltiges Wachstum das Ziel sein. Im
Zentrum der Bemühungen müsse ein Dreiklang von
Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik stehen. Nach Auffassung der
FDP kann die EU nicht mehr bis zum Jahr 2010 zur
wettbewerbsfähigsten Region werden. Hier müsse die
Gemeinschaft der Realität ins Auge sehen. Die Fraktion
forderte den Wirtschaftsminister auf, die vorgesehene
Ausbildungsplatzabgabe mit den Lissabonner Zielen der
Flexibilisierung und des Ausbaus der Freizügigkeit in
Verbindung zu bringen. rab
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