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bob
Nord- und Ostsee stehen weiterhin unter
erheblichem Belastungsdruck
Sachverständigenrat für
Umweltfragen
Umwelt. Nord- und Ostsee sind durch die Industrieländer
Nordeuropas seit langem erheblichem Belas-tungsdruck ausgesetzt,
der trotz teilweise beachtlicher Entlastungen bis heute
beträchtlich geblieben ist. Dies stellt der Rat von
Sachverständigen für Umweltfragen in einem
Sondergutachten "Meeresumweltschutz für Nord- und Ostsee"
fest, das die Bundesregierung als Unterrichtung (15/2626) vorgelegt
hat.
Kein Grund zur Entwarnung
Zwar hätten in den letzten Jahren einige gravierende
Belastungsfaktoren durch Abwasserreinigung, durch verschiedene
Stoff- und Einleitungsverbote sowie durch Maßnahmen gegen
Öleinleitungen aus der Schifffahrt deutlich verbessert werden
können. Es bestehe aber kein Grund zur umweltpolitischen
Entwarnung. Nord- und Ostsee stünden nach wie vor unter
erheblichem - teilweise durchaus auch noch zunehmendem -
Nutzungsdruck. Um zu einer nachhaltigen, dauerhaft
umweltverträglichen Bewirtschaftung von Nord- und Ostsee zu
kommen, bedürfe es deshalb weiterhin großer Anstrengungen
und teilweise auch grundlegender struktureller Maßnahmen vor
allem gegenüber der intensiven Fischerei- und Agrarwirtschaft,
heißt es.
Eine nachhaltige, dauerhaft umweltverträgliche
Fischereiwirtschaft könne nur erreicht werden, wenn die
erforderlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel die kommerziellen
Fischbestände deutlich oberhalb der biologisch sicheren
Grenzen zu bewirtschaften oder dieses Niveau zunächst
wiederherzustellen, getroffen werden. Die EU-Kommission habe -
trotz besserer Einsichten - bis heute nicht annähernd
vermocht, die europäische Fischereiwirtschaft tatsächlich
den grundlegenden Nachhaltigkeitsbedingungen anzupassen. Daher
begrüßt es der Umweltrat, dass sich die Bundesregierung
im Fischereiministerrat der Europäischen Union für eine
nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen eingesetzt hat.
Die durch hohe Nährstoffeinträge, vor allem von
Phosphat und Stickstoff, verursachte unerwünschte Zunahme an
Nährstoffen und das damit verbundene nutzlose und
schädliche Pflanzenwachstum zähle nach wie vor zu den
gravierendsten Bedrohungen des Meeresökosystems. Der Umweltrat
stellt fest, dass die unerlässlichen Einschnitte bei der
landwirtschaftlichen Düngung "schlechthin nicht erfolgen".
Auch die Seeschifffahrt bringe mehrere erhebliche Umweltbelastungen
und -risiken mit sich.
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