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Nationale Parlamente müssen Millenniumsziele
unterstützen
UN-Koordinatorin Herfkens im
Fachausschuss
Entwicklungszusammenarbeit. Die Rolle der Parlamentarier
für die Durchsetzung der von Deutschland und 188 anderen
Nationen unterzeichneten Millenniumsziele hat die
UN-Exekutivkoordinatorin Evelin Herfkens am 18. Juni im Ausschuss
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betont. Sie
forderte ein, "egal, wer die nächste Wahl gewinnt, es ist ihre
Rolle als Abgeordnete, sich für verbindliche Ziele
einzusetzen, die ihr Land als einer von 189 Staaten unterzeichnet
hat". Nicht nur die Regierungen seien in der Pflicht und
müssten auf ihre Bemühungen, die angestrebten Ziele zu
erreichen, angesprochen und kontrolliert werden sowie es
gegenüber den Entwicklungsländern hinsichtlich "good
gouvernance" als Voraussetzung für Hilfe bereits getan werde.
Es sei auch die Aufgabe der Parlamentarier, sich inhaltlich und in
der Öffentlichkeit für die Bekanntheit der
Millenniumsziele und der dafür zur Verfügung stehenden
Instrumente einzusetzen, erklärte Herfkens. Das, was in
Monterrey (USA) und Johannesburg (Südafrika) an Zielen und an
Kontrollinstrumenten festgelegt worden sei, werde aus ihrer
Erfahrung als ehemalige Entwicklungshilfeministerin Hollands auch
bei der Bevölkerung Akzeptanz finden.
Deutschland hinke hinterher, sagte Herfkens und legte dar, dass
von fast allen Ländern der Europäischen Union (EU)
inzwischen verbindliche Zusagen für den Anteil von
Entwicklungshilfegeldern (ODA) am jeweiligen eigenen
Bruttosozialprodukt mit klaren Zeitzielen festgeschrieben worden
seien. Lediglich Italien und Deutschland bereiteten hier Sorgen.
Tatsache sei auch, dass die Entwicklungsländer in ihren
Bemühungen, die unterzeichneten Ziele zu erreichen, viel
weiter seien als viele reiche Staaten. "Afrika ist viel besser, als
weithin dargestellt und die reichen Länder hinken hinterher",
sagte die UN-Exekutivkoordinatorin. Es sei an der Zeit für die
Parlamentarier, ihre Regierung in die Pflicht zu nehmen.
Koalition fordert zusätzliche Mittel
Die Mobilisierung privatwirtschaftlicher Ressourcen fordert ein
Antrag der Koalition zur Weiterentwick-lung von
Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft im Rahmen
gemeinsamer Armutsbekämpfung (15/3327). Um die ehrgeizigen
Programme zur Verringerung der Kluft zwischen den reicheren und
ärmeren Nationen zu verringern, wie dies die Weltgemeinschaft
artikuliert habe, benötigen die Entwicklungsländer laut
Antrag selbst bei guter Regierungsführung allein für die
Verwirklichung der Millenniumsentwick-lungsziele zusätzliche
Mittel in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Neben
einer deutlichen Steigerung der Mittel für
Entwicklungszusammenarbeit und der Beseitigung
entwicklungshemmender Faktoren in den internationalen
Handelsbeziehungen gelte es auch, die gesellschaftspolitische und
soziale Verantwortung der Unternehmen für eine gerechte
Ausgestaltung der Globalisierung einzufordern.
UN-Generalsekretär Kofi Annan habe im Januar 1999 auf dem
Weltwirtschaftsforum den Privatsektor aufgefordert, neun zentrale
Werte in den Bereichen Arbeitsnormen, Menschenrechte und
Umweltschutz zu unterstützen und durchzusetzen.
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