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sas
Grenzüberschreitende Projekte stehen im
Vordergrund
Novellen für Ausbau von Schiene und
Straße im Ausschuss gebilligt
Verkehr und Bauwesen. Der Verkehrsausschuss hat in seiner
Sitzung am 16. Juni das Erste Gesetz zur Änderung des
Bundesschienenwegeausbaugesetzes sowie das Fünfte Gesetz zur
Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes in
veränderter Form gebilligt. Für beide Vorhaben votierten
die Koalitionsfraktionen, dagegen stimmten die Fraktionen von
CDU/CSU und FDP.
Im Zuge der Ausschussberatungen, die am 12. November 2003
begannen, erklärte die SPD, mit den Novellen werde deutlich,
dass man die integrierte Verkehrspolitik wichtig nähme. Voran
gebracht würden im Schienenverkehr insbesondere die
internationalen Projekte, weil die Chance der Schiene im
grenzüberschreitenden Verkehr liege. Auf diesen habe die
Koalition einen Schwerpunkt gelegt. Mit der EU-Osterweiterung
entstehe ein interessanter Verkehrsmarkt, auf dem die Schiene eine
Rolle spielen müsse. Auch bekräftigte sie ihre Absicht,
den Güterverkehr nachhaltig auf die Schiene zu verlagern und
eine Überlastung des Straßennetzes zu vermeiden. Wenn
jetzt ein größerer Anteil der Schieneninvestitionsmittel
in das Bestandsnetz fließe, zeige dies deutlich, wo die
Defizite in der Vergangenheit lagen, so die SPD. Die Unionsfraktion
äußerte Skepsis, ob die als neue Vorhaben im
"vordringlichen Bedarf" eingestuften Projekte bis 2015
tatsächlich realisiert würden angesichts der seit 1999
reduzierten Mittel. Außerdem machte sie sich dafür stark,
die Verbindungen zu den EU-Beitrittsländern zu stärken.
Insbesondere die Anbindung nach Polen sei von Bedeutung, deshalb
habe man einem Antrag der Koalitionsfraktionen für eine
höhere Einstufung des Projektes zugestimmt. Zudem warben die
Abgeordneten für Unterstützung der
Hochgeschwindigkeitsverbindung Dresden-Prag, damit dort eine
leistungsstarke und schnelle Verbindung für die Achse
Berlin-Dresden-Prag-Südosteuropa geschaffen werde.
Bündnis 90/Die Grünen bemerkten, sie hätten zwar
einigen Änderungsanträgen der Unionsfraktion
aufgeschlossen gegenüber gestanden, allerdings gelte es auf
die Finanzierbarkeit zu achten. Zum ersten Mal würde nun ein
höherer Betrag für den Erhalt des Schienennetzes
aufgewendet als für den Neu- und Ausbau. Nach Auffassung der
FDP ist es unrealistisch anzunehmen, dass der Verkehrsträger
Schiene seine Leistung in den nächsten zehn Jahren verdoppeln
wird. Sie teilte die Einschätzung, dass künftig deutlich
mehr in den Erhalt der Schiene investiert werden müsse.
Verändert wurde im Bedarfsplan für die
Bundesschienenwege etwa bei den internationalen Projekten die
Ausbaustrecke München-Mühldorf-Freilassing-Grenze in der
dritten Baustufe, in die auch der Abzweig
Tüßling-Burghausen aufgenommen wurde. Zu den
internationalen Projekten wurde die Ausbaustrecke
Berlin-Ducherow-Swinemünde-Ahlbeck bis zur deutsch-polnischen
Grenze hinzugefügt.
Änderungen beim Fernstraßenausbau betreffen etwa die
Ortsumgehungen für die B3 bei Sinzheim in
Baden-Württemberg, die neu in den weiteren Bedarf aufgenommen
wurde. Änderungen bei der Einstufung der Dringlichkeit gelten
für die B 101 bei Annaberg-Buchholz sowie die Ortsumgehung
Schlettau in Sachsen, die als weiterer Bedarf mit Planungsrecht
eingestuft wurden.
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