bob
Einsatz in Afghanistan verlängern
Antrag der Bundesregierung
Auswärtiges. Der Bundestag soll der
weiteren deutschen Beteiligung an der NATO-geführten
internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan
bis zum 13. Oktober 2005 zustimmen. Dies sieht ein Antrag der
Bundesregierung (15/3710) vor. Die Kosten für die Fortsetzung
der deutschen Beteiligung werden auf insgesamt rund 310 Millionen
Euro geschätzt.
Die Regierung führt zur Begründung
an, durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft in
Afghanistan sei es innerhalb von drei Jahren gelungen, die Weichen
in Richtung Stabilisierung und Aufbau eines neuen, demokratischen
Staatswesens zu stellen. Die Voraussetzungen seien geschaffen
worden, dass das Land nicht erneut zu einem sicheren Hafen für
internationale Terroristen werde.
Ein "großer Erfolg" sei die Annahme
einer neuen afghanischen Verfassung gewesen. Die Sicherheitslage
sei trotz der erreichten Fortschritte weiterhin nicht stabil. Der
wirtschaftliche Aufbau des Landes und die Verbesserung der sozialen
Situation der Bevölkerung stünden erst am
Anfang.
Eine vordringliche Aufgabe für die
afghanische Regierung sei auch die Zurückdrängung von
Drogenanbau und -handel. Afghanistan, so die Regierung, sei
angesichts der zu bewältigenden Aufgaben weiterhin auf die
Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen.
Insbesondere bleibe die sichtbare Präsenz internationaler
Sicherheitsunterstützungskräfte weiterhin
unerlässlich.
Der Einsatz habe unverändert das Ziel,
die vorläufigen Staatsorgane und ihre Nachfolgeinstitution bei
der Aufrechterhaltung der Sicherheit so zu unterstützen, dass
sowohl die afghanischen Staatsorgane als auch das Personal der
Vereinten Nationen (UN) und anderes internationales Zivilpersonal
in einem sicheren Umfeld arbeiten können.
Die Überwindung der Folgen von 25 Jahren
Krieg und Bürgerkrieg und der Wiederaufbau von zerstörten
administrativen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen seien nur
in einem längerfristig angelegten Prozess zu erreichen. Die
Regierung sei daher bereit, der Bitte der UN zu entsprechen und
weiterhin im Rahmen der internationalen Gemeinschaft zum
Wiederaufbau des Landes und so zu einer dauerhaften Stabilität
in einer kritischen Region der Welt beizutragen. Insgesamt seien
bis zu 2.250 Soldaten hierfür vorgesehen. Die FDP fordert die
Bundesregierung auf, bezüglich der Mandatsverlängerung
für die Beteiligung deutscher Streitkräfte am
internationalen Einsatz in Afghanistan dem Bundestag zwei
unterschiedliche Anträge vorzulegen. Dadurch solle zwischen
der Mission in Kabul und Umgebung einerseits und dem Einsatz in
Kundus und Feisabad andererseits ein unterschiedliches Votum
möglich sein. Dies ist Inhalt eines Antrages der Fraktion
(15/3712).
Erhebliche Zweifel
Die Liberalen fordern die Regierung weiter
auf, zukünftig alles zu unterlassen, was die Möglichkeit
einer Rechtsunsicherheit bei einem Einsatz bewaffneter deutscher
Streitkräfte beinhalten könnte, wie bei der
Einsatzbildung in Feisabad geschehen. Sie begründen ihren
Antrag damit, dass die Regierung ohne die erneute Befassung des
Bundestages ein zweites so genanntes Provisional Reconstruction
Team (PRT) in Faisabad eingerichtet habe.
Dieses habe am 1. September offiziell seine
Arbeit aufgenommen. Es bestünden erhebliche Zweifel, so die
Liberalen, ob die Einrichtung eines PRT in Feisabad ebenfalls durch
das vom Bundestag vor knapp einem Jahr erteilte Mandat abgedeckt
sei. bob
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