|
|
vom
Union beklagt hohe Abgabenlast
Gas- und Strompreise
Wirtschaft und Arbeit. Die CDU/CSU-Fraktion hat am 22. September
im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit die hohen Belastungen
der Energiepreise mit staatlich verordneten Steuern und Abgaben
beklagt. Auf dem Stromsektor gebe es keine Markteintritte neuer
Wettbewerber mehr, sondern nur noch Marktaustritte, und auf dem
Gassektor habe der Wettbewerb nie eingesetzt. Was die Regierung
jetzt mit ihrem Entwurf zur Neuregelung des
Energiewirtschaftsrechts vorschlage, sei zu bürokratisch, zu
wenig flexibel und gehe in die falsche Richtung.
Vorgesehen ist, die rund 1.700 deutschen Strom- und
Gasnetzbetreiber einer staatlichen Aufsicht zu unterstellen. Die
Aufsicht wird von der Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post übernommen, die dann
Bundesregulierungsbehörde für Elektrizität, Gas,
Telekommunikation und Post heißen soll. Alle
Elektrizitäts- und Gaskunden sollen dadurch einen
diskriminierungsfreien und effizienten Netzzugang erhalten.
Die Regierung erhofft sich von dieser Lösung eine
"schlagkräftige Missbrauchsaufsicht über die
Netzbetreiber". Dies gelte vor allem für die Kontrolle der
Entgelte für die Netznutzung. Vorgesehen sei, dass
Netzbetreiber, die höhere Entgelte als der Durchschnitt
vergleichbarer Netzbetreiber verlangen, mit der "Vermutung des
Missbrauchs" belastet werden. Bislang hatte die Bundesregierung auf
eine staatliche Regulierung verzichtet und auf Lösungen durch
Vereinbarungen der beteiligten Verbände gesetzt. Die Union
wies darauf hin, dass die Energiepreise ein "knallharter
Standortfaktor" seien. Die nachhaltige Versorgungssicherheit werde
zu einem Zukunftsthema werden.
Bündnis 90/Die Grünen erklärten, die Gewinne der
Stromkonzerne seien in den letzten Jahren "explodiert". Mit dem
Gesetz erhalte man die Chance, die Intensität des Wettbewerbs
zu erhöhen. Nach Ansicht der FDP merkt inzwischen auch der
"letzte Verbraucher", dass die Energiepreise zu einem
Konjunkturproblem werden, weil sie Kaufkraft bei den Verbrauchern
abschöpfen. Es werde deutlich, was eine ideologische
Energiepolitik bedeute. Die Regierung solle endlich ein
Gesamtkonzept vorlegen, das in sich schlüssig sei.
Keine "enormen Preisrutsche"
Die Sozialdemokraten erinnerten daran, dass die bisherigen
Verbändevereinbarungen von der Wirtschaft gewollt und von der
CDU/CSU unterstützt worden seien. Es gehe nun darum, mit einem
Energiewirtschaftsgesetz, den Verordnungen dazu und einer
Regulierungsbehörde Transparenz herzustellen, um die
"schwarzen Schafe" zu finden. Die SPD warnte davor, Illusionen
"enormer Preisrutsche" zu wecken. Herauskommen sollten angemessene
Preise, die Investitionen ermöglichen und die Verbraucher
nicht überfordern. Wichtig wäre es, einen breiten Konsens
darüber her-zustellen. vom
Zurück zur
Übersicht
|