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Dirk Klose
Deutschland im Jahre 1933
Kurz notiert
Keine Neuerscheinung, sondern eine Wiederauflage ist anzuzeigen
- ein schmaler Band, den Arthur Koestler einst als "klassisches
Meisterwerk" bezeichnet hat. Der Autor, Fred Uhlman (1901 - 1985),
war 1933 nur knapp der Verhaftung entgangen; er lebte später
als Künstler in Frankreich und England. In der 1971
veröffentlichten Erzählung schildert er die Freundschaft
zweier Schüler an einem traditionsreichen Stuttgarter
Gymnasium. Was am Ende der Weimarer Republik schon gar nicht mehr
alltäglich war, wurde hier Wirklichkeit: der jüdische
Jugendliche und der Erbe eines alten deutschen Adelsgeschlechts
werden Freunde für mehrere unbeschwerte Jahre. Aber die Zeiten
ändern sich; die deutsche Familie neigt dem
Nationalsozialismus zu und begrüßt den 30. Januar 1933
dankbar als einen "Tag der Befreiung". Enttäuscht über
den Freund und auf Drängen der Eltern verlässt der junge
Jude Deutschland. Viel später erfährt er, dass sein
Freund den gemeinsamen Idealen treu geblieben ist und dafür
ein Leben gegeben hat. Ein bewegender Text.
Fred Uhlman
Der wiedergefundene Freund. Erzählung.
Diogenes Verlag, Zürich 1977/2004; 144 S., 12,90 Euro
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