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Ferienzeitraum wird nicht weiter entzerrt
FDP scheitert mit Vorstoß
Tourismus. Mit der Mehrheit von SPD und
Bündnis 90/Die Grünen hat der Ausschuss für
Tourismus am 29. September einen Antrag der FDP (15/3102) zur
Sommerferienregelung abgelehnt. Nach dem Willen der Liberalen
sollte der Bundestag die Kultusministerkonferenz der Länder
(KMK) auffordern, die derzeitige Sommerferienregelung so zu
entzerren, dass sich ein Gesamtferienzeitraum von 90 Tagen
ergibt.
Mit dem Beschuss der KMK vor fünf Jahren
sei ein Gesamtferienzeitraum von durchschnittlich 75 Tagen für
die Jahre 2003 bis 2008 beschlossen worden, so die Fraktion. Dies
habe Umsatzeinbußen für die Tourismusbranche, höhere
Reisekosten für die Urlauber sowie extreme
Verkehrsverhältnisse zur Folge. Während es vor allem im
August eine sehr hohe touristische Nachfrage gebe, seien im Juni
und Juli erhebliche Leerstände zu erwarten. Die mit dem
jetzigen Ferienzeitraum verbundenen höheren Reisekosten
stellten vor allem für Familien mit schulpflichtigen Kindern
ein gravierendes Problem dar.
Im Ausschuss unterstützten Sprecher
aller Fraktionen das inhaltliche Anliegen der FDP. Die
Koalitionsfraktionen erklärten jedoch, der Bundestag sei in
dieser Frage nicht zuständig, da die Sommerferienregelung von
den Ländern zu beschließen sei. Statt einen solchen
Antrag im Ausschuss zu stellen, sollten die Tourismuspolitiker sich
lieber direkt an die KMK wenden und im Sinne der Tourismusbranche
an sie appellieren.
Die Sozialdemokraten fügten hinzu, sie
hätten seit langem die Ausdehnung auf 90 Ferientage im Sommer,
verteilt auf ganz Deutschland, gefordert. Im Übrigen seien
Baden-Württemberg und Bayern die Länder, an denen die
Ausdehnung des roulierenden Systems der Sommerferien gescheitert
sei. Lediglich eine Ausdehnung von durchschnittlich 76,3 Tagen auf
durchschnittlich 81,8 Tage sei durchzusetzen gewesen. Während
die Wirtschaftsminister der Länder das Anliegen zunächst
unterstützt hätten, sei es von den Kultusministern und
später auch von den Ministerpräsidenten blockiert worden.
Nur Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hätten den
Vorschlag der Wirtschaftsministerkonferenz damals
befürwortet.
Die Unionsfraktion unterstrich, das Anliegen
der FDP decke sich hundertprozentig mit ihren eigenen
Vorstellungen. Mit einem positiven Votum zu dem Antrag könne
man ein gemeinsames Signal für den Tourismusstandort
Deutschland geben. Der Ausschussvorsitzende Ernst Hinsken (CDU/CSU)
rief die Koalitionsfraktionen auf, ein Zeichen zu setzen. Die FDP
äußerte ihr Unverständnis über eine Ablehnung.
Man sei schließlich der Tourismusausschuss des Deutschen
Bundestages. Die Bundesregierung bewertete das Ziel des Antrags als
"wünschenswert". Allerdings sei aus ihrer Sicht ein weiterer
Vorstoß bei der KMK derzeit "aussichtslos".
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