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Flüchtlingsaufnahmezentren außerhalb
der EU bleiben strittig
Schily im Innenausschuss
Inneres. Die Vorschläge von Bundesinnenminister Otto Schily
(SPD) zur Einrichtung von Aufnahmezentren für Flüchtlinge
außerhalb der Europäischen Union sind am 29. September
strittig diskutiert worden. Ihm gehe es bei der Initiative darum,
sowohl Menschenleben zu retten als auch Flüchtlinge davor zu
bewahren, sich in Lebensgefahr zu bringen, ohne später
Anspruch auf Gewährung eines Asyls zu erhalten, sagte Schily.
Im Übrigen gelte die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK)
nicht nur in Europa, sondern überall und es geschehe jeden
Tag, dass sich bei den UN-Organisatonen Menschen meldeten, die um
Schutz nachsuchten. Vorrangig sei für ihn, Flüchtlinge
vor Lebensgefahr zu bewahren, den kriminellen Schleuserbanden das
Handwerk zu legen und eine Vorklärung zu erreichen. Insofern
sei es tatsächlich ein zusätzliches Angebot und keine
Alternative.
"Mehr Fragen als zuvor"
Die CDU/CSU kritisierte, Schilys Vorschläge würden
mehr Fragen hinsichtlich der Rechtssituation und dem Verfahren
aufwerfen als zuvor. Sie hielt ihm das Zitat des
Außenministers vor, die Vorschläge "seien nicht zu Ende
gedacht". Es habe zu jeder Zeit Kontroversen auch zwischen
Koalitionspartnern gegeben, entgegnete Schily. Im Übrigen
halte er es für notwendig, angesichts der drängenden
Probleme "erst einmal mit dem Denken darüber anzufangen".
Schily erklärte, die größte Humanität liege in
rechtzeitigen Lösungen und nicht in langwierigen
Rechtsstreitigkeiten. Mit der Kritik der Bündnisgrünen,
manche Flüchtlingslager in Afrika bestünden seit Jahren
oder sogar 50 Jahren und wenigstens die Situation vor Ort
müsse verbessert werden, renne die Fraktion bei ihm offene
Türen ein. Aber für dies Ressort sei er nicht
zuständig.
Die SPD-Fraktion unterstützte Schilys Ansatz. Dessen
zentrale Botschaft sei es, dass Flüchtlinge ihre Chance auf
Anerkennung und auf Gewährung von Asyl abschätzen
könnten, bevor sie sich in Lebensgefahr begeben. Die FDP
sprach mit Blick auf die Kritik von Unionsführung und
Außenministerium von einem Kommunikationsdesaster in der
Sommerpause. Sie wolle ebenso wie die Union wissen, was
Unterbringung in der Region heiße, welchen Status es für
wen in den Aufnahmelagern gebe und wie außerhalb der EU
über die tatsächlichen Fluchtgründe entschieden
werde. Dazu erklärte der Minister, es gebe unverändert
ein gesichertes Zulassungsverfahren und alle neuen Vorschläge
seien komplementär zu bestehenden Regelungen. Mit den
Aufnahmezentren wolle man die Situation für Flüchtlinge
erleichtern und ein besseres Funktionieren der EU-Systeme im
Zusammenhang mit dem Migrationsentwicklung erreichen.
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