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Chinas Entwicklung bietet Chancen
Regierung antwortet der FDP
Wirtschaft und Arbeit. Die dynamische Wirtschaftsentwicklung
Chinas und der Beitritt des Landes zur Welthandelsorganisation
(WTO) bringen für die deutsche Wirtschaft wegen der besseren
Exportmöglichkeiten und eines leichteren Marktzugangs
große Chancen mit sich. Diese Feststellung trifft die
Bundesregierung in ihrer Antwort (15/3841) auf eine Große
Anfrage der FDP-Fraktion (15/3501).
Besonders gute Aussichten hätten die Automobilbranche, die
chemische und pharmazeutische Industrie und die
Investitionsgüterindustrie. Der Export deutscher
Kraftfahrzeuge nach China weite sich trotz der Einfuhrhemmnisse
weiter aus. Nach der chinesischen Zollstatistik seien 2003 von rund
172.000 importierten Fahrzeugen rund 26 Prozent aus Deutschland
gekommen. Um ihre Absatzchancen zu verbessern, investierten die
Firmen Bayer und BASF in einen Chemie-Industriepark bei Schanghai.
Mit dem WTO-Beitritt seien die Zölle für Importe
chemischer Erzeugnissen durch China zwar deutlich reduziert worden,
sie lägen aber immer noch um das Dreifache über den
EU-Außenzöllen für Chemieprodukte, so die Regierung.
Der gegenseitige Handel werde ferner belastet durch Austauschraten,
Subventionen und andere, oft nicht WTO-konforme Hemmnisse von
Seiten Chinas.
Probleme mit geistigen Schutzrechten
Im Übrigen machten der deutschen Wirtschaft die
unvollständige Durchsetzung geistiger Schutzrechte sowie die
Zulassungsverfahren für Arzneimittel und deren Preisgestaltung
zu schaffen. Der Maschinen- und Anlagenbau, der Schienenfahrzeugbau
sowie die optische, medizinische und mechatronische (Mechanik und
Elektronik verknüpfende) Industrie profitierten bei ihren
Absätzen. Mit einem Exportwert von 6,2 Milliarden Euro bei
Maschinen und Anlagen im letzten Jahr nehme China mittlerweile den
dritten Platz hinter USA und Frankreich ein. Außerdem
erhöhten sich die Absatzchancen für Unternehmen, die von
Zollsenkungen durch den WTO-Beitritt profitierten, so die
Regierung. Viele Produkte ließen sich in China günstig
produzieren. Allerdings seien der Maschinenbau und die
Uhrenindustrie durch Produktpiraterie negativ betroffen.
Wie die Regierung weiter mitteilt, werde China in diesem Jahr
rund 40 Millionen Tonnen Stahl zusätzlich nachfragen. Diese
Zunahme entspreche etwa der durchschnittlichen jährlichen
Stahlproduktion Deutschlands von rund 46 Millionen Tonnen. Der
wachsende chinesische Bedarf biete der deutschen Stahlindustrie
erhebliche Ausfuhrchancen. Zusätzlicher Stahlbedarf in anderen
Ländern wie Indien und der Türkei habe den Weltstahlmarkt
kurzfristig belas-tet. So habe die zusätzliche Nachfrage zu
Lieferengpässen und Preissteigerungen geführt.
Die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Schuhindustrie und die
feinkeramische Industrie würden mit dem Wegfall von
Einfuhrbeschränkungen ab 2005 einem höheren
Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Im Schiffbau habe China 2003 mit zehn
Prozent Marktanteil den dritten Platz in der Welt nach Korea und
Japan erreicht und damit Deutschland von diesem Platz
verdrängt. Derzeit stelle der chinesische Schiffbau jedoch
keine Bedrohung für die gut ausgelasteten deutschen Werften
dar, betont die Regierung. Das deutsch-chinesische Handelsvolumen
habe sich seit 1994 mehr als verdreifacht, wobei der deutsche
Export nach China um 243 Prozent, der deutsche Import aus China um
216 Prozent gewachsen seien. Zwar habe Deutschland in den letzten
zehn Jahren ein Handelsbilanzdefizit hinnehmen müssen, doch
wachse der deutsche Export nach China seit dem WTO-Beitritt
prozentual stärker als der deutsche Import.
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